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PRESSEMITTEILUNG 227 Chemnitz, den 24.04.2001

Der Baum des Jahres 2001 - die Esche

Beeindruckende Exemplare von „spröder Eleganz“
auch auf der Schloßteichinsel in Chemnitz

Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt setzt Pflanz-Tradition fort mit Eschen auch an Ein- und Ausfallstraßen

Am 25. April wird bundesweit der Tag des Baumes begangen. Nach der Sandbirke im Jahr 2000 und der Silberweide 1999 wurde für 2001 die Esche (Fraxinus excelsior L.) vom Kuratorium gezeichnet. Damit findet in diesem Jahr eine Baumart Beachtung, die viele bislang übersehen oder zumindest nur wenig zur Kenntnis genommen haben, gehören doch in erster Linie Eichen, Linden und Kastanien zu den Bäumen, die fast jeder kennt.
Dabei stehen von der Baumart Esche, der man eine „spröde Eleganz“ nachsagt, nicht weniger als 2.300 Stück an Chemnitzer Straßen und mindestens noch einmal soviel sind Bestandteil der Chemnitzer Parks und Anlagen. Alles in allem stehen etwa 5.000 Eschen auf städtischen Flächen. Außerdem sind die Eschen im Stadtforstrevier Zeisigwald sowie im Revier Saidenbach mit rund neun Hektar Fläche bestandsbildend.

Viele Eschen in Chemnitz stehen entlang alter Orts- und Ausfallstraßen. So zum Beispiel an der Zwickauer-, Oberfrohnaer-, Markersdorfer-, Rotluffer-, Glösaer-, Leipziger-, Dresdner- oder auch an der Gornauer Straße. Früher standen die Bäume meist außerorts; durch die Bebauung späterer Jahre wurden sie auch zu einem Bestandteil des Stadtbildes. Es ist vor allem der Widerstandsfähigkeit dieses Baumes zu verdanken, dass noch so viele alte Exemplare erhalten sind: Die größten Eschen haben sich an der Wittgensdorfer Straße bei einem Stammumfang von 3,5 Metern erhalten und an der Eibenberger Allee. Dort bringt es ein Exemplar dieser Art aus dem Jahr 1880 auf mehr als 4,5 Meter Stammumfang. Es finden sich aber auch viele Beispiele neueren Datums für die Wertschätzung dieses vielseitigen Baumes. So hat das Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt Chemnitz die Tradition aufgegriffen, Eschen wieder an Ein- und Ausfallstraßen zu pflanzen wie an der Neefestraße oder am Südverbund. Allein am kürzlich fertiggestellten Teil des Südverbundes begleiten nun mehr als 300 Eschen den Straßenverlauf.

Offensichtlich schätzte man auch in der Vergangenheit die Esche wie die in den Jahren 1867/69 angelegten Schlossteichanlagen belegen. Hier wurde freigiebig diese Baumart gepflanzt. Noch heute finden wir auf der Schlossteichinsel einige der beeindruckendsten Exemplare. Die größte mit heute mehr als fünf Meter Stammumfang und einer Höhe von mehr als 35 Metern.
Auch im Rabensteiner Park oder rund um den Pelzmühlenteich lassen sich bei einem Spaziergang noch stattliche Vertreter unseres „Baum des Jahres“ entdecken.

Die „Gemeine Esche“ ist mit etwa 40 Metern einer der hier höchsten Laubbäume. Das wohl charakteristischste Merkmal ist zweifellos ihr 20 bis 40 Zentimeter langes gefiedertes Blatt, an dem sich unpaarig neun bis 15 Fiederblättchen gegenüberstehen. Typisch sind auch ihre samtschwarzen großen Knospen, die sich gut von der silbrig- bis grüngrauen Rinde abheben.
Etwa ab dem 30. Lebensjahr wird die glatte Rinde zunehmend längsrissig, sie gleicht im Alter fast der einer Eiche. Mit dem 50. Jahr hat die Esche ihr Längenwachstum meist abgeschlossen. Bei günstigen Bedingungen kann sie fast 300 Jahre alt werden. Unsere heimische Esche gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) wie beispielsweise auch Liguster, Forsythie, Flieder und der Ölbaum (Olive). Ihr natürliches Vorkommen reicht von den feuchten Standorten der Auwalder bis hin zu den trockeneren der Schluchtwälder. Mit ihrem weitverzweigten Wurzelsystem vermag die Esche nicht nur rasch versickerndes Oberflächenwasser aufzunehmen, sie verschafft sich selbst und damit auch so manchem Hang den nötigen Halt.

Das Holz der Esche zählt zu den „harten Hölzern“, sein spezifisches Gewicht ist mit dem der Buche oder Ulme vergleichbar. Es hat jedoch gegenüber diesen beiden Arten und selbst gegenüber der Eiche nahezu eine doppelte Zugfestigkeit. Dieser hervorragenden Biege- und Schlagfestigkeit verdankt das Holz seine Wertschätzung. Sehr häufig haben wir Dinge aus Eschenholz in der Hand, sei es nun der Stiel eines Spatens, eines Hammers oder einer Axt. Außerdem wurde das Laub der Esche in vielen Gegenden als Winterfutter für Kleinvieh, Ziegen, Schafe und Schweine genutzt. Zu diesem Zweck erfolgt das Abschneiden der jungen Zweige (das Schneiteln) alle 1-2 Jahre. Aber nicht nur im praktischen Gebrauch hat die Esche ihre Spuren hinterlassen, auch die Zahl der sich aus ihr ableitenden Ortsnamen ist beachtlich. So verdanken wir diesem Baum Ortsnamen wie: Eschenbach, Eschenau, Eschenlohe, Eschwege, Eschweiler, Aschbach, Aschau oder Frasnacht, Eschikon und Eschholzmatt.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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