Rheuma ist für die daran erkrankten Menschen eine tägliche Herausforderung, denn mit der Krankheit sind oft Schmerzen, Behinderung und Ängste verbunden. Hinter dem Sammelbegriff "Rheuma" verbergen sich eine Vielzahl von Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates. Zum rheumatischen Formenkreis gehören nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) alle vorübergehenden oder chronischen, mit Schmerzen und Funktionsverlusten verbundenen Störungen des Bewegungsapparates und der Stützorgane, also der Muskeln, Sehnen, Muskelhüllen, Knochen, Gelenke und Bänder.

Doch muss niemand mit seiner Erkrankung allein bleiben: Neben der medizinischen Behandlung ist eine Gemeinschaft mit Gleichbetroffenen in der örtlichen Selbsthilfegruppe der Rheuma-Liga Sachsen sinnvoll. In der Chemnitzer Selbsthilfegruppe sind viele Betroffene organisiert und betreiben aktive Selbsthilfe.

Die Chemnitzer Gruppe wurde 1993 von sechs Rheumakranken gegründet und zählt heute über 70 Mitglieder. Das Treffen der Selbsthilfegruppe findet jeweils am 1. Mittwoch des Monats statt – Treffpunkt ist jeweils nachmittags im Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz, Am Rathaus 8 (Zentralhaltestelle). Hier bietet sich Gelegenheit zum Austausch von Erfahrungen und zu Problemdiskussionen. (Die konkrete Uhrzeit des Treffs erfragen Interessenten bitte unter Ruf 0371/488-5382.)
Für viele Mitglieder ist das Zusammensein mit Gleichgesinnten und die Überwindung der sozialen Isolation am wichtigsten. In den Warmwasser-Gymnastikgruppen entwickeln sich neben dem regelmäßigen Training die persönlichen Kontakte, die weit über den Rahmen der Selbsthilfegruppe hinausgehen.

Die Chemnitzer Selbsthilfegruppe für Rheumakranke erreichen Betroffene und Interessenten unter folgender Kontaktadresse: Stadt Chemnitz / Gesundheitsamt, Abteilung Sozialmedizin, Beratungsstelle für Behinderte und chronisch Kranke, am Rathaus 8, Ruf 0371/ 488-5382; Sprechzeiten: Montag 08:00-12:00 Uhr, Dienstag 13:00-16:30 Uhr, Donnerstag 08:00-12:00 und 13:00-18:00 Uhr.
Es kann eine Vermittlung zur Selbsthilfegruppe erfolgen, außerdem werden auch Hausbesuche durchgeführt.
Weitere Informationen bei der Deutschen Rheuma-Liga e.V., Bundesverband, Maximilianstraße 14, 53111 Bonn und im Internet unter der Adresse www.Rheuma-liga.de

Zum Hintergrund: Etwa vier Millionen Menschen leiden in Deutschland an schweren rheumatischen Erkrankun-gen. Fast acht Prozent aller Arztkonsultationen und Krankenhausaufenthalte erfolgen wegen rheumati-scher Erkrankungen. Außerdem zählen rheumatische Erkrankungen mit zu den häufigsten Ursachen von Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit.

Rheumatische Erkrankungen haben unterschiedliche Ursachen und verlaufen verschiedenartig. Zu unterscheiden ist zwischen den entzündlichen Erkrankungen, die von der Gelenkin-nenhaut ausgehen und den nichtentzündlichen Gelenkerkrankungen, zu denen insbesondere die Gelenkarthrose gehört. Sie entsteht durch Abnutzung und Überlastung des Gelenkknorpels. Allen gemeinsam sind Schmerzen und Funktionseinschränkungen des Bewegungs-apparates.

Rheuma ist keine typische Alterserkrankung, meist treten die ersten Symptome zwischen dem 30. und dem 60. Lebensjahr auf. Jeder kann von einer rheumatischen Erkrankung betroffen werden, aber es gibt heute vielfältige Behandlungsmöglichkeiten und Hilfe zur Krankheitsbewältigung. Dabei sollte möglichst frühzeitig mit der Behandlung begonnen werden. Chronische Rheumaerkrankungen können positiv beeinflusst werden, wenn der Betroffene sich selbst aktiv mit der Krankheit auseinanderstzt und gezielte Therapien nutzt.
Besonders wichtig sind eine gesunde Lebensweise, regelmäßige gymnastischen Übungen, Vermeidung von Fehlbelastungen und regelmäßige Medikamenteneinnahme.

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