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PRESSEMITTEILUNG 582 Chemnitz, den 01.10.2001

Information aus dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt:

Diplomarbeit über den Bernsdorfer Park –
Dankeschön für Unterstützung

Ein herzliches Dankeschön möchte das Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt Chemnitz auf diese Weise all jenen Chemnitzerinnen und Chemnitzern übermitteln, die einem Aufruf des Amtes im Januar dieses Jahres mit vielen interessanten Unterlagen und Erinnerungen zum Bernsdorfer Park gefolgt waren: Anlass war eine Diplomarbeit über den Bernsdorfer Park mit dem Arbeitsauftrag seine Geschichte zu untersuchen und Ideen für eine Neugestaltung der Anlage zu entwerfen. Das Diplomarbeitsthema war vergeben worden an Frau Susanne Spitzer, eine junge Absolventin des Studiengangs Landschaftsarchitektur der Fachhochschule Erfurt.
Wie sich nun herausgestellt hat, gründet sich die Parkanlage auf eine höchst interessante Geschichte, die nachfolgend kurz dargestellt wird.

Im nördlichen Teil der heutigen Anlage an der Zschopauer Straße erwarb Theodor Koerner 1894 ein ca. 1,2 Hektar großes Grundstück und führte Umbauten der vorhandenen Gebäude zu einer repräsentativen Villa durch. Pläne zum ursprünglichen Garten liegen leider nicht vor, aber mit Hilfe der Erinnerungen der Familie Koerner konnte die Gestaltung des Gartens erschlossen werden. Demnach schmückten große, kräftige Bäume, ein Rosenrondell, mehrere Rhododendren sowie ein kleiner, runder Brunnen den Garten. Der südliche Teil an der Bernsdorfer Straße hingegen diente der Chemnitzer Bevölkerung mit der Gastwirtschaft „Meyer´s Feldschlösschen“ seit 1864 als Ausflugsziel. Als Anziehungspunkte wirkten dabei sowohl der Wintergarten mit Palmen als auch die großzügige Gartenanlage mit einer Kegelbahn, einem Musikpavillon und vielen Sitzgelegenheiten.

Besondere Höhepunkte waren jedoch die vom Erzgebirgischen Gartenbauverein Chemnitz durchgeführten Gartenbauausstellungen. Diese standen unter der Schirmherrschaft von König Friedrich August III. von Sachsen, der anlässlich dieser beiden Termine die Stadt Chemnitz und die Ausstellung mit einem Besuch beehrte. Erstmalig fand eine Ausstellung im Sommer 1895 unter Leitung Otto Werners statt. Dabei konnten sich die Besucher u. a. über tropische Pflanzen, aber auch über Rosen, Obst, Gemüse und Industrieerzeugnisse informieren. Ermutigt durch die respektable Zahl von 50.000 Besuchern wurde 10 Jahre später eine weitere Gartenbauausstellung mit dann 65.000 Besuchern an gleicher Stelle durchgeführt. Dem alliierten Luftangriff auf Chemnitz fielen auch die Koernersche Villa und die Gastwirtschaft zum Opfer. Bis 1956 waren beide Grundstücke mit ihren Trümmern eingezäunt und fast ungenutzt gewesen. Nur der Garten der ehemaligen Koernerschen Villa war an vier Pächter vergeben, die hauptsächlich Gemüse zur Bereicherung der sonst spärlichen Nachkriegsküche anbauten.

Die eigentliche Entwicklung des Parkes setzt erst nach dem II. Weltkrieg ein. Nach Zusammenfassung und Enttrümmerung der Grundstücke wurde am 15.06.1956 mit dem Bau des Parks durch das Nationale Aufbauwerk und freiwilligen Helfern begonnen. Nach 3 Jahren Bauzeit wurde der gesamte Park anlässlich der 800-Jahrfeier der Stadt mit dem Namen Park der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft eingeweiht.

Frau Susanne Spitzer hat sich mit der heutigen Anlage und den geänderten Nutzungsansprüchen überaus kreativ auseinandergesetzt. Vorhandene gestalterische Elemente, die ihre Funktion verloren haben, wurden bei der Neugestaltung nicht wieder aufgenommen, wobei als Grundgerüst der alte und wertvolle Gehölzbestand genutzt wird, um beispielsweise einen Lesegarten im Schatten einer Pergola einzuordnen. Derzeit stehen jedoch andere Vorhaben der Stadt im Vordergrund, so dass die Verschönerung des Parks, für die mit der Diplomarbeit wertvolle Anregungen gegeben wurden, vorerst noch warten muss.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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