Aufgrund massiver Bürgerproteste und auf Antrag der Stadt Chemnitz wurde durch die Forstdirektion Chemnitz (höhere Forstbehörde) eine Sachinspektion zur Waldpflege im Frühjahr 2001 im Crimmitschauer Wald durchgeführt. Die Prüfung erstreckte sich auf sechs durch das Garten-, Friedhofs- und Forstamt bearbeitete Teilflächen mit einer Gesamtfläche von 16 Hektar (ca. 1/5 des Crimmitschauer Waldes). Dabei wurde festgestellt, dass sich die entnommene Holzmenge im Rahmen der Forsteinrichtungsplanung bewegte. Besonders positiv hervorgehoben im Sinne des Naturschutzes wurde von der höheren Forstbehörde die konsequente Förderung seltener Begleitbaumarten und des ökologisch sehr wertvollen stehenden Totholzes (abgestorbene Bäume) auf ganzer Fläche. Belange der Verkehrssicherung wurden sorgfältig mit denen des Naturschutzes abgewogen. Mit der Durchforstung wurde die erwünschte natürliche Verjüngung des Waldes gefördert. Die Forstdirektion empfahl aufgrund der Pflegedringlichkeit der Bestände die Durchforstung auf der Restfläche im folgenden Herbst/Winter fortzusetzen. Ziel muss es dabei sein, im Forsteinrichtungszeitraum jede zur Durchforstung vorgesehene Fläche mindestens einmal zu bearbeiten.

Für den Herbst/Winter ist folgendes vorgesehen: Im Crimmitschauer Wald werden die Arbeiten fortgesetzt. Dabei werden die gleichen Kriterien angewendet, die im Frühjahr für vergleichbare Durchforstungen galten. Im Hutholz sind noch Nadel- und Laubholzbestände zu durchforsten. In den Nadelholzbeständen kommt eine hocheffektive Durchforstungmaschine (Harvester) zum Einsatz. Die Waldpflegearbeiten im Hutholz wurden im Ergebnis einer Ausschreibung an ein sächsisches Forstunternehmen vergeben. Die Fachaufsicht vor Ort obliegt dem Revierförster des Stadtforstrevieres Zeisigwald. Die Durchforstungsarbeiten im Stärkerwald sind abgeschlossen. Die Waldwege wurden nach dem Holzabtransport ohne Verwendung von Zusatzmaterial als Erholungswege (Fußwege) neu profiliert. Mit der Entnahme von einzelnen Bäumen wird das Wachstum eines gesunden, stabilen und naturnahen Waldes befördert. Die Bäume werden gefällt, um die Struktur, die Artenzusammensetzung und die Holzqualität in die gewünschte Richtung zu lenken und jungen Bäumen Raum und Licht zu verschaffen. Die Schutzwirkung des Waldes gegenüber Naturgefahren kann am besten durch unregelmäßigen Aufbau und kräftigen Unterwuchs erhalten werden. Dies bedeutet auch, dass alte oder abgestorbene Bäume sowie Asthaufen zum biologischen Kreislauf gehören. Sie stellen wichtige Lebensräume und Nahrungsgrundlagen für Vögel, Insekten und Pilze dar. Beispielsweise ist ein Viertel der Käferarten auf totes oder faulendes Holz angewiesen.

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