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PRESSEMITTEILUNG 711 Chemnitz, den 26.11.2001

Information aus dem Gesundheitsamt der Stadt:
Trotz MS - aktiv im Leben -
2. Regionaler Multiple-Sklerose-Tag in Chemnitz

Termin: 01.12.2001, 10:00-17:00 Uhr, Schloßbergmuseum

„Trotz MS - aktiv im Leben“ - unter diesem Motto findet anlässlich des Welttages der Behinderten am Samstag, dem 01. Dezember 2001 von 10:00 bis 17:00 Uhr im- Renaissancesaal des Schlossbergmuseums der 2. Regionale MS-Tag in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz statt - eine Veranstaltung für Betroffene insbesondere auch Neuerkrankte, ihre Angehörigen und Interessierte. Im Mittelpunkt stehen Aufklärung und Prophylaxe der Erkrankung.

Zum Programm des Tages: Über den Zusammenhang von MS und Psyche wird Herr Dr. med. Weihe aus Bad Zwesten referieren. Er ist u.a. auch bekannt durch seine Bücher "Multiple Sklereose" und "Warum die MS besser ist als ihr Ruf". Der zweite Vortrag beschäftigt sich mit den entzündlichen Veränderungen und axonalen Schäden sowie den Erfahrungen beim Einsatz von Krebsmedikamenten. Als Referent konnte Herr Dr. med. Dachsel aus der Neurologischen Klinik der Klinikum Chemnitz gGmbH. gewon-nen werden. Außerdem werden Fragen zur Vermeidung eines schnelleren Fortschreitens der Krankheit, zur gesunden Lebensführung und zum Leben mit der Krankheit breiten Raum einnehmen.
Es soll aber auch gezeigt werden, dass kreative Hobbys wesentlich dazu beitragen das psychische Gleichgewicht zu erhalten und gleichzeitig die Feinmotorik zu schulen. Im Foyer des Schloßbergmuseum werden deshalb an Informationsständen Hobbyarbeiten gezeigt Am Stand des Gesundheitsamtes ist Information und Beratung möglich, ebenso wie an den Ständen weiterer Kooperationspartner. Außerdem sind Bilderausstellungen "Trotz MS aktiv und vielseitig" im Foyer und "Geschichte der MS" im Renaissance-Saal zu sehen.

Mit den bisher angemeldeten über 100 Betroffenen aus der Region Chemnitz, viele davon sind auf den Rollstuhl angewiesen, und ihren Begleitpersonen ist die Platzkapazität im Renaissancesaal des Schloßbergmuseums nahezu aus-schöpft. Einzelne Interessenten können sich noch unter der Telefon-Nummer (03 71) 42 57 75 anmelden.

Selbsthilfegruppen in Chemnitz: In Chemnitz wurden nach der Wende drei Selbsthilfegruppen für MS-Erkrankte gegründet und eine rege Arbeit organisiert, ca. 110 Chemnitzer Betroffene sind zur Zeit dabei. Die vielen kreativen Tätigkeiten der Gruppen sind den Mitgliedern wirkliche Hilfe zur Selbsthilfe. Insbesondere auch das computergestützte kognitive Training ist für viele Betroffene auch anderer Krankheits-bilder eine gute Chance zur Verbesserung von Konzentrationsschwäche, Gedächtnisproblemen und Koordinationsschwierigkeiten.
Doch viele neuerkrankte Betroffene gehören noch keiner Selbst-hilfegruppe an. Für sie ist es besonders wichtig Selbstvertrauen und Mut nicht zu verlieren und in der Selbst-hilfegruppe einen neuen und verständnisvollen Freundeskreis zu finden.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Gesundheitsamt, Beratungsstelle für körperlich Behinderte und chronisch Kranke - Telefon (03 71) 4 88-53 82.

Informationen zum Hintergrund: Die Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung, die das Gehirn und das Rückenmark befällt. Damit verbunden ist eine Schädigung der Nerven durch die Zerstörung der umhüllenden Markscheiden (Myelin). An der zerstörten Isolierschicht der Nerven entstehen Narben aus hartem Bindegewebe. Dieses Bindegewebe ist im Gegensatz zum Myelin nicht in der Lage, Nervensignale fortzuleiten. Es kommt zu Störungen des Gehvermögens, der Bewegungsabläufe der Arme und Hände, zu Taubheitsgefühlen, Mißempfindungen sowie Störungen des Seh- und Sprachvermögens. Ausgelöst durch die starken Beeinträchtigungen können auch schwere psychische Ver-stimmungen auftreten.

Die Krankheit wird möglicherweise durch eine Autoimmuner-krankung oder eine Virusinfektion hervorgerufen. Eine ursächliche Therapie gibt es bisher nicht. In Deutschland sind rund 122.000 Menschen von der Krankheit betroffen, in Chemnitz ca. 250. Bei jungen Erwachsenen ist MS die häufigste Erkrankung des zentralen Nervensystems und überwiegend werden Frauen betroffen. Wichtig ist, dass die Betroffenen trotz dieser schweren chronischen Erkrankung ihren Lebensmut nicht verlieren, vielfältige soziale Kontakte pflegen und ihren Tagesablauf aktiv gestalten.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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