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PRESSEMITTEILUNG 718 Chemnitz, den 28.11.2001
Information aus dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt:
Für den Schloßteich und seine Anlagen - Verjüngungskur im Winter
Jetzt wird das Garten-, Friedhofs- und Forstamt zwei weitere umfangreiche Maßnahmen durchführen: So sollen im Zuge des Ausgleichs von Straßenbauten ökologische Kompensationsmaßnahmen rund um den Schloßteich erfolgen.
Festgeschrieben sind die Maßnahmen zur Ufergestaltung des Schloßteiches durch den Bebauungsplan „Misch- und Gewerbegebiet Emilienstraße“ und den Planfeststellungsbeschluss (mit Änderung vom 16.02.2000) zum Vorhaben „Ausbau Innerer Stadtring – zwischen Zwickauer Straße und Annaberger Straße“.
Was wird getan: Zunächst erfolgt die Beräumung der Betonplatten (verwendet als Baustraße) und danach wird der Uferbereich durch die Pflanzung von verschiedenen Gehölzen renaturiert. Außerdem soll die Böschung des Schloßteiches abgeflacht und mit Bäumen und Sträuchern begrünt werden. Insgesamt 26 neue Bäume sowie Hunderte Sträucher sollen den Bereich künftig bewachsen. Zudem werden typische Stauden wie Binsen und Seggen sowie blühende Pflanzen das Ufer verschönen. Den Winter will das Fachamt für die Erdarbeiten nutzen, so dass eine Bepflanzung bereits im Frühjahr 2002 beginnen kann.
Im Detail werden gepflanzt:
26 Bäume (Grauerle, Esche, Traubenkirsche, Stieleiche, Trauerweide, Winterlinde)
287 Sträucher (Haselnuss, Pfaffenhütchen, Schlehe, Faulbaum, Blutjohannisbeere, Schneespiere, Gemeiner Schneeball)
545 Weidenstecklinge (Silberweide, Ohr-Weide, Filzast-Weide, Purpurweide)
2.119 Uferstauden (Sumpfsegge, Mädesüß, Wasserschwertlilie, Flatter-Binse, Blutweiderich, Dost, Nelkwurz, Taglilie, Gilbweiderich, Glanzgras)
4.250 Röhrrichte (Gemeines Schilf, Rohrglanzgras)
3 Weiße Seerosen und 2 Große Teichrosen
Mit der Baudurchführung für die umfangreiche Maßnahme wurde bereits Ende Oktober 2001 begonnen. Bauziel ist der 31. Mai 2002, die Fertigstellungspflege erfolgt bis Oktober 2002. Nach Information des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes werden im Winterzeitraum die kompletten Erdarbeiten für die Insel und die Uferböschungen erbracht. Diese Arbeiten müssen im Frühjahr 2002 weitgehend abgeschlossen sein und sind Voraussetzung für die anschließend erfolgreiche Pflanzung der Röhrrichtflächen kurz nach Austrieb in den im Frühjahr hier im Schloßteich dann bereits erfolgten Teilanstau (bis ca. 20 cm unterhalb des normalen Wasserstandes).
Solch umfassende Maßnahmen lassen sich natürlich nicht ohne Einschränkungen verwirklichen: Deshalb werden die von der Baudurchführung wirtschaftlich Betroffenen für ihren entgangenen Gewinn auf der Grundlage eines unabhängigen Gutachtens entschädigt.
Das Projekt Schloßteich umfasst neben der Umgestaltung der Schloßteichinsel und des sogenannten Zipper-Müller-Brunnens auch den Rückbau der Fernwärmetrasse. Der Zipper-Müller-Brunnen besitzt eine herausragende Bedeutung für das gesamte gartenbauliche Ensemble, da er sich im Zentrum der Anlage in einer Achse zum Leuchtbrunnen in den Schloßteichanlagen befindet. Als 1860 der Teich in den Besitz der Stadt überging, gestaltete der damalige Stadtrat Robert Zipper die Parkanlage um. Ihm sowie Bürgermeister Johann Friedrich Müller zu Ehren wurde dieser reizvolle Brunnen aus Muschelkalkstein 1913 auf der Schloßteichinsel errichtet.
Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt sah nun Handlungsbedarf zur Sanierung unter anderem des baufälligen Wegebelages zwischen den beiden Brücken zum Brunnen. Durch verschiedene Setzungen wies der Belag bereits Stolperkanten auf und stellte somit auch ein Verkehrssicherungsproblem dar. Aber auch die im Wegeverlauf befindliche und an beiden Brücken erkennbare, stillgelegte Fernheiztrasse störte in den vergangenen Jahren optisch den schönen Eindruck. (Bei ihrer Errichtung wurde auf dem vorhandenen Niveau aufgebaut, so dass durch diese überhöhte Wegeführung die einstige Blickachse zum Leuchtbrunnen unterbrochen wurde und der Zipper-Müller-Brunnen seine gestalterische Wirkung fast verlor.)
Aus diesem Grund einigten sich Stadt Chemnitz und Stadtwerke Chemnitz AG auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Ziel, die Schloßteichinsel attraktiver zu gestalten. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt Chemnitz lieferte die landschaftsgestalterische Planung und von der Stadtwerke Chemnitz AG wurde der übrige Leistungsanteil erbracht.
Die Durchführung des Vorhabens wurde von der Stadtwerke Chemnitz AG einschließlich des überwiegenden Baukostenanteils übernommen. Rund um den Zipper-Müller-Brunnen sollen störende Stützmauern abgerissen und so eine größere Freifläche geschaffen werden. Bereits Ende des Jahres wird zu erkennen sein, dass der Zipper-Müller-Brunnen durch diese größere Platzfläche nun selbst einen viel attraktiveren Blickfang bildet! Auf der Platzfläche wird künftig eine Sitztraverse aus Bucher Sandstein stehen. Gleichzeitig soll der Hauptweg mit einem leichten Schwung geführt und neu gepflastert werden. Wesentlich wird dabei auch die Höhenlage des Weges verändert, der gegenüber dem alten Verlauf teilweise um bis zu 90 cm tiefer liegen wird. Diese Arbeiten wollen Stadt Chemnitz und Stadtwerke Chemnitz AG bereits bis zum 21. Dezember 2001 beenden. So werden also noch in diesem Jahr die Spaziergänger den neuen Wegbelag (ohne bisher „gewohnte“ Stolperkanten!) genießen können und im neuen Jahr dann mit den ersten Frühlings-Sonnenstrahlen gern auch die neue Situation am Zipper-Müller-Brunnen zum Verweilen nutzen!
Für die Baudurchführung konnte mit der Firma Techno-Farm & Service GmbH ein leistungsfähiger Betrieb gebunden werden, der für die Stadt Chemnitz auch die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen am Schloßteich realisiert. Zusätzlich sponsert der Baubetrieb die neue Gestaltung mit über 6.000 DM. So kann in der guten Zusammenarbeit zwischen der Stadt Chemnitz, der Stadtwerke Chemnitz AG und dem Baubetrieb ein Leistungsumfang von über 155.000 DM Bruttobaukosten mit einem städtischen Anteil von 60.000 DM realisiert werden.
Stadt Chemnitz