Aktuelle Pressemitteilungen
PRESSEMITTEILUNG 290 Chemnitz, den 07.05.2002
Zwei neue Publikationen im Stadtarchiv:
Doris Schöpe ist Autorin der Publikation „Städtische Grünanlagen in Chemnitz – ihre Entstehung und Verwaltung vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Jahre 1923 – Leben und Wirken der ersten drei Stadtgärtner“, erschienen im Heft 5 der Reihe „Aus dem Stadtarchiv Chemnitz“ und erhältlich zum Preis von 15 Euro. Ihrer Arbeit vorangestellt hat die Autorin ein Zitat des bedeutenden Chemnitzer Stadtgartendirektors Otto Werner, gehörte Chemnitz doch zu den ersten Städten in Deutschland, die eine kommunale Gartenverwaltung einrichteten: „Nicht eifrig genug kann eine Stadtverwaltung bemüht sein, durch Erhaltung alter Baumbestände und Grünflächen zur Reinigung der Stadtluft beizutragen.“
Das neue Heft aus der Publikationsreihe des Stadtarchivs enthält die erste umfassende und zusammenfassende Darstellung über die Geschichte der Chemnitzer Grünanlagen. Die Untersuchung beinhaltet rund 100 Jahre ihrer Entwicklung vom Beginn des 19. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts und schließt dabei die Zeit des Wirkens der erste drei Stadtgärtner ein. Die Arbeit – übersichtlich in Kapitel gegliedert – stützt sich auf eine sehr gründliche Auswertung der archivischen Quellen. Zahlreiche Fotos, historische Stadtpläne und Dokumente illustrieren den Text. Die Publikation beginnt mit Ausführungen über die Anfänge der Chemnitzer Grünanlagen und die Entstehungsgeschichte von Chemnitzer Parks; über deren Vervollkommnung und die Entstehung der wichtigsten Stadt-Grünplätze informiert eine Zeittafel. Im zweiten Teil des Heftes werden die Personal- und Strukturentwicklung in der Gartenverwaltung sowie die Vereine als Förderer der Gartenkunst in Chemnitz behandelt. Den Abschluss bilden biografische Skizzen über die ersten drei Chemnitzer Stadtgärtner: Wilhelm Klensky, Franz Encke und Otto Werner sowie zusammenfassende Betrachtungen zur Grünanlagengestaltung in Chemnitz während des 19. Jahrhunderts.
Das neue Jahrbuch des Geschichtsvereins „Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins“ 71. Jahrbuch, Neue Folge (X) setzt die im vorherigen Heft begonnene historische Darstellung von „Chemnitz im 20. Jahrhundert“ mit Beiträgen aus dem Bereich von Bildung und Kultur fort. Die mit zahlreichen Illustrationen versehene Broschüre ist zum Preis von 15 Euro außer im Stadtarchiv und im Buchhandel auch in der Geschäftsstelle des Chemnitzer Geschichtsvereins (Sitz: Theaterstraße 52/54) erhältlich.
Mit der „Sächsischen Landesanstalt für Blinde und Schwachsinnige in Chemnitz-Altendorf 1905-1919“ hat sich der vor wenigen Tagen verstorbene, um die Erforschung der Blindenpädagogik verdiente Ernst Löser in seinem letzten Aufsatz befasst: Er schildert den Aufbau dieser seinerzeit äußerst fortschrittlichen Einrichtung, mit der ein pädagogisch-humanistisches Anliegen verfolgt wurde. Edith Franke widmet sich in Fortsetzung ihrer eigenen Forschungen „Bildungs- und Erziehungsinhalten an Chemnitzer Volksschulen in der Zeit der Weimarer Republik“ und weist dabei nach, dass in dieser Zeit in Chemnitz wesentliche Schritt unternommen wurden, um Kindern aller sozialen Gruppen ein hohes Maß an Bildung und Erziehung zuteil werden zu lassen.
Stephan Luther belegt in seinem Beitrag „Die Staatliche Akademie für Technik Chemnitz in der NS-Zeit“ anhand der Quellen des Universitätsarchivs die Gleichschaltung der Akademie und ihrer Lehrer- und Studentenschaft, den sich nur vereinzelt äußernden Widerstand und die damals bereits unternommenen Bemühungen dieser Einrichtung um einen Hochschulstatus.
„Zur Geschichte des höheren Schulwesens in Chemnitz 1945-1949“ äußert sich Eberhard Scharf und belegt außerordentlich faktenreich auf der Basis eines eingehenden Aktenstudiums die Schaffung neuer Strukturen, den weitgehenden Austausch des Lehrerpersonals und die Durchsetzung neuer politischer Inhalte in diesen Jahren der unmittelbaren Nachkriegszeit.
„Die Chemnitzer Volksbühne 1920-1933“ ist das Thema von Julia Fromme, die sich mit ihrem Beitrag jenem Abschnitt zuwendet, in dem die Volksbühne einen Höhepunkt ihrer Entwicklung erlebte. Die Autorin geht den Prozessen nach, die 1920 zur Gründung der Volksbühne führten und zeigt die damals erfolgreichen Bemühungen, die Kunst des Theaters gerade auch der in der Industriestadt lebenden Arbeiterschaft nahe zu bringen. „Ein Jahrhundert Musik in Chemnitz“ hat aus der Sicht von Werner Kaden durch das Streben der Industriestadt auch nach kultureller Geltung, durch die Traditionen der Wagner-Pflege sowie die Musik- und Gesangsfeste besondere Akzente erhalten. Der Autor hebt die Besonderheit des hiesigen Musiklebens hervor, die in der aktiven Beteiligung der mittleren und unteren Bevölkerungsschichten bestand. Im Beitrag „Die Bedeutung der Neuen Chemnitzer Kunsthütte und der Neuen Sächsischen Galerie für die Kunst der Chemnitzer Region“ bringt Werner Ballarin den Nachweis, dass es in Chemnitz spezifische Traditionslinien in der Bildenden Kunst gibt, um deren Weiterführung sich die 1990 wiedergegründete Chemnitzer Kunsthütte besonders bemüht. Im Beitrag erfährt der Leser die bewegte Entstehungsgeschichte dieses Vereins aus der Sicht eines wesentlich Beteiligten.
Stadt Chemnitz