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PRESSEMITTEILUNG 385 Chemnitz, den 06.06.2002
Ein deutscher Kunstdialog – jetzt in der Neuen Sächsischen Galerie Chemnitz:
100 Graphiken aus Rheinland-Pfalz – Zeichnung und Druckgraphik
Bis zum 24. August wird Gelegenheit sein, die Ausstellung zu besichtigen - Dienstag bis Freitag 10:00 bis 18:00 Uhr, Samstag 10:00 bis 15:00 Uhr (sonn- und feiertags bleibt die NSG geschlossen).
Zur neuen Ausstellung schreibt Kurator Dr. Martin:
Sachsen präsentierte vor wenigen Wochen in einem länderübergreifenden Projekt „100 sächsische Graphiken - Druckgraphik von 1995 – 2000“ im Rathaus der Stadt Mainz. Dieser vielbeachteten Ausstellung folgt nun im Gegenzug in Chemnitz – der zweite Schritt zum deutschen Kunstdialog: „100 Graphiken aus Rheinland-Pfalz - Zeichnung und Druckgraphik“.
Bei der Einladung der Künstler war es schwierig, dem Ziel eines möglichst umfassenden Überblicks nahe zu kommen. 30 Künstlerinnen und Künstler aus Rheinland-Pfalz konnten schließlich für diesen – nicht unbedingt repräsentativen – Austausch gewonnen werden. Subjektives in der Auswahl spielte dabei ebenso eine Rolle wie die Präsenz möglichst vieler Regionen des Flächenstaates Rheinland-Pfalz. Naturgemäß ist der Ballungsraum der Landeshauptstadt sehr stark vertreten – dies spiegelt nicht nur vordergründig die zahlenmäßigen Verhältnisse, sondern dies repräsentiert auch die Schwerpunktbildung in Sachen „Kunst“ innerhalb dieses Bundeslandes.
Graphik – oft auch als Griffelkunst definiert – soll hier mit „Zeichnung und Druckgraphik“ vorgestellt werden, bildnerische Kategorien, die vorrangig von der Linie leben – einmal direkt mit den technischen Hilfsmitteln der Zeichnung auf das Papier gebracht, zum andern indirekt mit den Mitteln der Druckgraphik realisiert. Dabei ist keine zahlenmäßig strenge Auswahl getroffen. Die Druckgraphik ist am stärksten vertreten und mehr als ein Drittel der Exponate repräsentiert die Handzeichnung, die autonome künstlerische Zeichnung. Zeichnung als Garant von Autonomie und Selbstbehauptung, von sinnlicher Erfahrung und von kommunikativer Kompetenz – dies waren hier die Auswahlkriterien. Ich zeichne, also bin ich – philosophischer Grund für die Eigenständigkeit dieser Gattung, die so vielgestaltet und äußerst lebendig vertreten ist. Zugegeben, die Abgrenzung zwischen zeichnenden Malern oder bildhauernden Zeichnern ist nicht einfach; es gibt nicht viele Nur-Zeichner.
Die Druckgraphik ist mit den klassischen Hoch- und Tiefdrucktechniken vertreten, dazu kommen vereinzelt Mischtechniken. Mainz – als zentrale Druck- und Medienstadt – pflegt die Gattung Druckgraphik auf besondere Weise. Alle zwei Jahre wird seit 1987 ein Stadtdrucker-Preis ausgeschrieben, der besondere Leistungen auf dem Gebiet der künstlerischen Druckverfahren honoriert. Drei ehemalige Mainzer Stadtdrucker – Claus Laubscher, Karlheinz Oswald und Alfonso Mannella – sind in dieser Ausstellung vertreten. Mit Dorél Dobocan, Prof. Guido Ludes, Prof. Eberhard Linke, Peter Lörincz und Liesel Metten sind darüber hinaus Künstler anzutreffen, die weit über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus bekannt sind. Einher damit geht der Pluralismus der Methoden und Stile, wie sich in der Ausstellung spiegeln. Die Exponate verlangen daher auch von den Rezipienten ein hohes Maß an Bereitschaft, sich auf die unterschiedlichen Botschaften und Persönlichkeiten einzulassen. Die Wanderung durch die Bilder, das kopfgesteuerte Entschlüsseln und das aktive Erleben eigener, subjektiver Anmutungen mögen ihm, dem Betrachter, Lustgewinn bereiten.
Hinweis für Redaktionen: Bei Rückfragen zur Ausstellung vorab wenden Sie sich bitt direkt an die Neue Sächsische Galerie – Ansprechpartnerin ist unter Ruf 0371/30 58 79 Frau Ulrike Meier, Direktorin der NSG.
Stadt Chemnitz