Schnelleinstieg:


Aktuelle Pressemitteilungen

 

PRESSEMITTEILUNG 418 Chemnitz, den 19.06.2002

„Fischer hat sich um Chemnitz verdient gemacht“ –
Chemnitz verabschiedet seinen Baubürgermeister

Heute, 17:00 Uhr im Technischen Rathaus –
Oberbürgermeister lädt ein
zum offiziellen Abschied von Ralf-Joachim Fischer

Nach knapp fünf Jahren wird Bürgermeister Ralf-Joachim Fischer die Stätte seines engagierten, unermüdlichen Wirkens für die Entwicklung der Stadt Chemnitz zum Ende des Monats Juni verlassen: zumindest hauptberuflich wird der Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauordnung „das Ruder“ dann weitergegeben haben. Nachfolger des 60jährigen ist die 39jährige Petra Wesseler. Sie war in der Sitzung des Chemnitzer Stadtrates am 15. Mai 2002 zur Beigeordneten für Stadtentwicklung und Bauordnung der Stadt Chemnitz gewählt worden und tritt ihr Amt am 15. Juli 2002 in Chemnitz an.

Heute wird trotz Abschiedsstimmung im Baudezernat gefeiert: der Chemnitzer Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert hat zum offiziellen Abschied von Ralf-Joachim Fischer eingeladen in das Foyer des Technischen Rathauses an der Annaberger Straße in Chemnitz, der Dienstelle von Ralf-Joachim Fischer.
Hier werden sich ab 17:00 Uhr alle diejenigen die Klinke in die Hand geben, die dem scheidenden Chemnitzer Baubürgermeister noch einmal ganz persönlich „Danke“ sagen wollen – darunter vor allem Kollegen und Mitarbeiter, Freunde, Bekannte und Medienvertreter, die das Wirken von Ralf-Joachim Fischer in den vergangenen Jahren begleitet haben. Natürlich werden auch viele „Leute vom Fach“ erwartet wie Architekten und Bauunternehmer und nicht zuletzt die Mitglieder des Stadtrates, des Sächsischen Landtages und des Bundestages. Auch aus anderen Städten folgen Gäste und Wegbegleiter Fischers am heutigen Spätnachmittag der Einladung des Chemnitzer Oberbürgermeisters.

Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert sagte bereits vor einer Woche in der Sitzung des Chemnitzer Stadtrates, dass er den ihm freundschaftlich verbundenen Baubürgermeister nur ungern in den verdienten Ruhestand entlässt. Mit außerordentlich großem und herzlichen Beifall wurde diese Rede von den Stadträten aufgenommen.

Ralf-Joachim Fischer, so der OB, habe sich „um Chemnitz verdient gemacht!“ Diese höchste Anerkennung, die eine Stadt erteilen kann, schließe auch den Dank ein für die immer vertrauensvolle Zusammenarbeit, für Loyalität und den überragenden Einsatz Fischers für Chemnitz, betonte der Oberbürgermeister. In seiner Abschiedsrede ging er detailliert auf das engagierte Wirken Fischers während der vergangenen fünf Jahre in und für Chemnitz ein: „ Das, was heute schon sichtbar zum Stadtbild gehört, ist aber nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs. Unter der Federführung von Ralf-Joachim Fischer sind langfristige Konzeptionen zu ihrem Abschluss gebracht worden, die als unverzichtbare Arbeitsinstrumente noch lange in die Zukunft hineinwirken werden. Damit meine ich wesentliche konzeptionelle Eingriffe in den in Entstehung begriffenen Flächennutzungsplan, das investive Maßnahmeprogramm, und vor allem das integrierte Stadtentwicklungsprogramm, das nach umfangreicher Bürgerbeteiligung vor nur wenigen Wochen vom Stadtrat verabschiedet worden ist. Aber auch mit den noch nicht fertiggestellten kommunalen Großprojekten wie dem Industriemuseum, der Wandererhalle, dem Tietz-Haus oder dem Kaufhaus Schocken, wird Ralf-Joachim Fischer Spuren seines Wirkens in Chemnitz hinterlassen. Vielleicht kann er das eine oder andere Projekt noch weiter mit begleiten. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass unsere Stadt in den letzten Jahren eine äußerst gute Entwicklung genommen hat. Chemnitz ist noch nicht am Ziel, aber auf einem sehr guten Weg – und wir wissen, wo wir hin wollen – vor allem auch dank seiner Arbeit.“

Ralf-Joachim Fischer (SPD) übernahm am 01. Oktober 1997 in Chemnitz das Dezernat für Stadtentwicklung und Bauordnung und hinterlässt im Technischen Rathaus nun Dank seiner engagierten und kreativ-zielgerichteten Leitungstätigkeit ein ausgezeichnet strukturiertes Baudezernat mit rund 760 Mitarbeitern in acht Ämtern sowie weiteren 578 Mitarbeitern in den zum Baudezernat gehörenden Eigenbetrieben.
Vor seiner Tätigkeit in Chemnitz war Fischer zuletzt 15 Jahre in seiner Heimatstadt Konstanz als Beigeordneter für das Dezernat Stadtentwicklung und Bauordnung tätig. Seine fundierte Ausbildung erwarb er u.a. durch ein Studium Architektur und Stadtbau und durch seine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Entwerfen an der TU Berlin. Als Städteplaner und Verwaltungsfachmann erwarb Fischer während seiner beruflichen Tätigkeit in Stuttgart, Lahr und Konstanz fachübergreifende Kompetenz, die nicht zuletzt auch Chemnitz sehr zu gute gekommen ist. Ralf-Joachim Fischer ist Mitglied der Architektenkammer. Er wurde in die Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung berufen und ist im Wissenschaftlichen Beirat „Stadtökologie“ des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie tätig.

Chemnitz, so betonte Fischer bei seinem Amtsantritt vor knapp fünf Jahren, Chemnitz betrachte er als Herausforderung. Aus den unterschiedlichen städtebaulichen Konzepten verschiedener Epochen und Gesellschaftsordnungen sei ein neues Stadtbild des 20. und 21. Jahrhunderts zu formen. Als eine seiner vorrangigsten Aufgaben betrachtete er dabei die städtebaulich-architektonische Entwicklung der Chemnitzer Innenstadt. Gerade hier hat Ralf-Joachim Fischer auch viele seiner wichtigsten Spuren in Chemnitz hinterlassen. Er entwickelte die Innenstadt zu einem mit bedeutenden Namen der Architektur verbundenen neuem Herzen von Chemnitz und setzte damit Maßstäbe: Das neue Gesicht der Zentralhaltestelle, die Galerie Roter Turm, die Rosenhof-Arkaden, der neue „Türmer“ und die Galeria Kaufhof sind nur die größten und abgeschlossenen Projekte, die unter Fischers Federführung in der vordem wie leergeräumt wirkenden Chemnitzer City zu einer neuen Urbanität beitragen.

„Der im Umgang mit Parlament, Verwaltung und Stadtbetrieben stets überaus souverän agierende Kommunalpolitiker“, so betonte der Oberbürgermeister in seiner Rede am vergangenen Mittwoch vor dem Stadtrat, „erhielt Respekt und überdurchschnittlich häufige Zustimmung über die Fraktionsgrenzen im Stadtrat. Der außergewöhnlicher Erfahrungsschatz des auch selbstbewussten Städteplaners machte Fischer zum geschätzten Partner namhafter Architekten und Investoren.“ So ist es nicht zuletzt Ralf-Joachim Fischer zu danken, dass in Chemnitz neue Architektur mit akzentuiert das Stadtbild prägenden Bauten entstanden ist und die Namen bedeutender Architekten wie Helmut Jahn, Hans Kollhoff, Christoph Ingenhoven und Josep Lluis Mateo nun auch mit der Chemnitz verbunden sind.

Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit zählte der Baubürgermeister selbst aber nicht weniger das besondere Engagement für die nachhaltige Entwicklung beispielsweise der fünf Stadtteile der Anfang der 70er Jahre „aus dem Boden gestampften“ Heckert-Großraumsiedlung. Der Katalog der von Ralf-Joachim Fischer initiierten Maßnahmen im Bereich des Rahmenplans „Wohnen“ liefert eindrucksvolle Beispiele für dieses besondere Engagement: Die Stabilisierung der städtebaulich tragfähigen Strukturen; die Zuordnung der staatlichen und kommunalen Förderprogramme zu Gebieten, um maximale Handlungsfähigkeit für die Wohnungsunternehmen zu gewährleisten; die Fortschreibung der Sanierungsgebiete der kompakten Stadt als Ergänzung zu den Schrumpfungsprozessen sowie nicht zuletzt die Ausweisung von Flächen für den Bau von Eigenheimen, um Abwanderung junger Familien konkret zu verhindern. Seine umfangreichen Aufgabenbereiche konnte Ralf-Joachim Fischer nicht zuletzt auch in die Tätigkeit im Aufsichtsrat bei der kommunalen Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft (GGGmbh) als deren langjähriger Vorsitzender einbringen.

Der nun scheidende Baubürgermeister hinterlässt seine prägende Handschrift in Chemnitz jedoch auch mit dem Integrierten Stadtentwicklungsprogramm (ISEP), mit dem die Weichen für den Stadtumbau in Chemnitz gestellt wurden. Dank Fischers intensiv-fordernder Arbeit gehört Chemnitz mit dem ISEP nun sogar bundesweit zu den Vorreitern in Sachen Stadtumbau. Zur Koordinierung der mit dem Stadtumbau über den Zeitraum von etwa zehn Jahren verbundenen vielfältigen Aufgaben zwischen Chemnitzer Wohnungsunternehmen, Kommune und Förder- und Kreditinstituten wurde dank Ralf-Joachim Fischer bereits Ende vergangenen Jahres eine Stadtumbau GmbH gegründet.

Nicht zuletzt hat sich Ralf-Joachim Fischer auch im Rahmen seiner Tätigkeit in Chemnitz als ausgewiesener und engagierter Kunstkenner und Kunstförderer erwiesen, dem die Chemnitzerinnen und Chemnitzer manches besondere Stück moderne Kunst im öffentlichen Raum verdanken. Zu den Verdiensten Fischers gehört in jüngster Zeit Idee und Zustandekommen des von der Stadt Chemnitz gemeinsam mit Chemnitzer Künstlervereinen initiierten Kunstprojektes „InSicht“, das über einen Zeitraum von einem Jahr (noch bis Mitte September 2002) moderne Kunst von hiesigen Künstlerinnen und Künstlern im öffentlichen Raum der Chemnitzer Innenstadt präsentiert.

Den verdienten Ruhestand will der passionierte Radfahrer in der Heimatstadt Konstanz am Bodensee verbringen. (Übrigens: die Rückfahrt von Chemnitz nach Konstanz will Fischer - wie immer die besondere Herausforderung liebend - ganz in Ruhe per „Drahtesel“ bewältigen.) Doch hat er versprochen, wenn erforderlich auch künftig beratend in Chemnitz zur Verfügung zu stehen.
Offensichtlich kann Ralf-Joachim Fischer Chemnitz auch nicht so einfach „Ade“ sagen!

Hinweis für Redaktionen: In der Anlage übermittelt die Pressestelle ein Porträtfoto des Baubürgermeisters, dass Sie gern zur Veröffentlichung nutzen können. - Informationen zur Arbeit von Ralf-Joachim Fischer wie zu seiner Nachfolgerin im Amt, Frau Petra Wesseler in Chemnitz finden Sie in der Rubrik „Pressemitteilungen“ auch im Internet auf den Seiten der Stadt Chemnitz unter der Adresse www.chemnitz.de

Pressestelle
Stadt Chemnitz

Schnell-Links:


Veranstaltungskalender

Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
4 Wochen anzeigenKalender - Wochenansicht und Monatsansicht umschalten