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PRESSEMITTEILUNG 421 Chemnitz, den 20.06.2002

Zum Anti-Drogen-Tag am 26. Juni –
Information aus dem Gesundheitsamt der Stadt

Rat und Hilfe für Betroffene bei der Suchtberatung
Ziel: Kommunaler Plan für primäre Suchtprävention

Der Umgang mit Rauschdrogen ist so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst – so hat man beispielsweise auch bei dem berühmten Urmenschen „Ötzi“ bereits ein Ledersäckchen mit halluzinogenen Pilzen gefunden. Doch immer, wenn der Rauschmittelkonsum religiöse oder rituelle Grenzen überschritten hat, geriet er für den Menschen und die Gemeinschaft außer Kontrolle und wurde ein die Gesundheit von Menschen gefährdendes Problem.

Allen Drogen ist gemeinsam, dass sie bei Missbrauch im körperlichen, seelischen und sozialen Bereich tiefgreifende Veränderungen in der Persönlichkeit des Konsumenten und in seinen Beziehungen zu sozialen Umwelt nach sich ziehen. Legale Drogen wie Zigaretten und Alkohol sind die mit Abstand am häufigsten von Kindern und Jugendlichen konsumierten legalen Drogen. Der Missbrauch durch sächsische Jugendliche ist allerdings relativ konstant geblieben und wird von der Mehrheit der Bevölkerung noch immer ziemlich unkritisch eingeschätzt, obwohl auch legale Drogen bei Missbrauch in ihrer zerstörerischen Wirkung den illegalen Drogen vergleichbar sind.

Nach Schätzungen gibt es in Deutschland 2,5 Millionen Alkoholabhängige, 1,4 Millionen Medikamentenabhängige sowie zirka 270.000 Cannabis- und etwa 100.000 andere Drogenkonsumenten.
In Chemnitz wurden im Jahre 2000 470 Rauschgiftdelikte registriert, 336 Tatverdächtige (42 Prozent) waren unter 21 Jahre alt. Neun Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz wurden auch an Chemnitzer Schulen festgestellt; dabei handelte es sich ausschließlich um Verstöße mit Cannabis (Haschisch, Marihuana).
Im Regierungsbezirk Chemnitz waren im Jahre 2000 zwei Rauschgifttote zu beklagen.

Der steigende Konsum der sogenannten Partydrogen und die wachsende Zahl jugendlicher Konsumenten von Cannabis-Produkten und Heroin erfordern in Sachsen erhöhte Anstrengungen zur Suchtprävention.
Ausgehend von der konkreten Situation im Freistaat Sachsen wurde der Erste Landesplan zur primären Suchtprävention entwickelt (http://www.sachsen.de) - er soll als Richtschnur für die Koordination unterschiedlichster Maßnahmen der primären Suchtprävention und als umfassende Arbeitsgrundlage dienen.
Auf der Grundlage des Ersten Landesplanes und ausgehend von dem bereits in der Sitzung des Chemnitzer Stadtrates am 15. Mai 2002 als Informationsvorlage vorgelegten „Bericht 2001 - Situationsbeschreibung zum Konsum illegaler Drogen in Chemnitz“ soll nach Information aus dem Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz ein kommunaler Plan für die primäre Suchtprävention erstellt werden. Außerdem werden weitere Projekte und Aktionen zum Thema Suchtprävention besonders in und gemeinsam mit Schulen vorbereitet. Gute Verbindungen gibt es zum Beispiel bereits zwischen Gesundheitsamt und Goethe-Gymnasium: So wurde die engagierte Arbeit von Schülerinnen und Schülern bei der Gestaltung einer Ausstellung zum Thema Drogen unterstützt. Auch sollen im Rahmen der Jahresarbeit „Informationen zu Drogen und Sucht“ - erarbeitet von einer Schülerin des Goethe-Gymnasium – weitere Klassen und Kurse in die thematische Arbeit einbezogen werden.

Voraussetzung für eine wirkungsvolle Suchtprävention – auch darauf verweist das Gesundheitsamt mit Nachdruck - muss stets die enge Zusammenarbeit von Lehrern (Beratungslehrer), Ausbildern und Eltern sein.

Rat und Hilfe können sich Betroffene und deren Angehörigen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Suchtberatung des Gesundheitsamtes der Stadt Chemnitz holen.
Kontaktadresse: Gesundheitsamt, Suchtberatung, Am Rathaus 8, Ruf 03 71/ 488-5374/-5375, e-Mail: gesundheitsamt@stadt-chemnitz.de.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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