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PRESSEMITTEILUNG 422 Chemnitz, den 20.06.2002
Neue Ausstellung im Technischen Rathaus:
Brühl-Nord durch URBAN wieder attraktiver –
EU-Förderprogramm erfolgreich beendet
Im Foyer des Technischen Rathauses an der Annaberger Straße 89 werden die beachtlichen Ergebnisse von URBAN in Chemnitz, mit denen die Lebensqualität im Quartier Brühl-Nord nachhaltig verändert und verbessert werden konnte, ab Montag, dem 24. Juni 2002 bis zum 31. Juli 2002 mit einer Ausstellung vorgestellt. Gleichzeitig gibt es hier einen Ausblick über den künftigen Einsatz europäischer Fördermittel in der Stadtentwicklung von Chemnitz.
Das Brühl-Nordviertel schließt sich im Süden an die Chemnitzer Innenstadt an, wird östlich und nördlich vom Gelände der Deutschen Bahn AG und westlich von den Gewerbeflächen entlang der Schönherr- und der Müllerstraße sowie vom Chemnitzfluss begrenzt. Neben einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquote war die Situation im Stadtteil zum Zeitpunkt der Antragstellung 1994 für die Beteiligung am URBAN-Programm durch massives Wegbrechen wirtschaftlicher Strukturen wie die Stilllegung wichtiger Produktions- und Arbeitsstätten geprägt. Gleichzeitig bestanden erhebliche Mängel an sozialer Infrastruktur. Abwanderungen und Leerstand waren die Folge.
Um diesen Prozess aufzuhalten, entwickelte die Stadt Chemnitz eine Strategie und legte Maßnahmen zur Verbesserung der Situation fest: Ein Konzept wurde erarbeitet und als „Operationelles Programm“ von der Europäischen Kommission 1995 bewilligt; die Umsetzung lag in der Verantwortung des städtischen Amtes für Baukoordination. Damit kam Chemnitz als zweite deutsche Stadt in den Genuss der Förderung aus der Gemeinschaftsinitiative URBAN, die auch an weitere elf deutsche Städte - Berlin, Brandenburg, Bremen, Duisburg, Erfurt, Kiel, Halle (Saale), Magdeburg, Rostock, Saarbrücken und Zwickau - vergeben wurde.
Entsprechend den Leitlinien der Gemeinschaftsinitiative URBAN baute das Programm der Stadt Chemnitz auf einem integrativen Ansatz auf und bestand im Gegensatz zu klassischen Stadtentwicklungskonzepten aus mehreren Säulen. Vor dem Hintergrund, das Gebiet sowohl in wirtschaftlicher als auch in sozialer und umweltbezogener Hinsicht zu entwickeln, erfolgte die Umsetzung in einzelnen Schritten: So entstanden das Gewerbegebiet Emilienstraße, die Schönherr Kulturfabrik, klein- und mittelständische Unternehmen erhielten durch Investitionszuschüsse Unterstützung. Die Josephinen-Schule, der Hof des Beruflichen Schulzentrums für Gesundheit und Sozialwesen Chemnitz an der Agnesstraße, der Kindergarten an der Schönherrstraße wurden saniert und ausgebaut. Das Bürgerhaus Müllerstraße 12 mit dem „Schlupfwinkel“ entstand, der Zöllnerplatz bekam ein neues „Gesicht“, der Stadtteilpark Brühl-Nord und die Brücke über die Lohrstraße sowie der Rad- und Gehweg entlang des Chemnitzflusses sind Beispiele für die gewachsene Aufenthaltsqualität im Wohnquartier.
Das URBAN-Programm wurde mit Gesamtkosten in Höhe von ca. 16,7 Millionen Euro realisiert – davon kamen 9,3 Millionen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Die Stadt Chemnitz war an der Realisierung des URBAN-Programm Brühl-Nord mit ca. 4 Millionen Euro beteiligt, durch privates Engagement wurden 2 Millionen Euro beigetragen sowie durch Bundes- und Landesmittel 1,3 Millionen Euro.
Stadt Chemnitz