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PRESSEMITTEILUNG 425 Chemnitz, den 21.06.2002

Noch keine Jury-Entscheidung zum künftigen Marktbrunnen!

Zwei Wettbewerbsbeiträge in engere Auswahl -
Preisgericht wird nochmals tagen
Alle neun Wettbewerbsbeiträge ab 24. Juni im Ausstellungsraum
Markt 5 (Eingang Bretgasse) zu besichtigen

Welcher Marktbrunnen künftig an historischer Stelle auf dem Platz am Chemnitzer Rathaus einen ganz sicher weiteren attraktiven Akzent im öffentlichen Raum der Stadt setzen wird, darüber konnte die gestern und heute sorgfältig und engagiert die insgesamt neun zum Wettbewerb eingereichten Beiträge diskutierende Jury unter Vorsitz der Berliner Museumsdirektorin Frau Barbara Straka am heutigen Spätnachmittag noch keine endgültige Entscheidung treffen. Zum anberaumten Pressegespräch gab es vielmehr erst die Zwischenentscheidung: Danach haben sich die Jurymitglieder auf zwei Brunnengestaltungen verständigt. In die engere Auswahl gezogen wurden die Entwürfe zu einem künftigen Marktbrunnen von Prof. Bjoern Noergaard aus Dänemark und Prof. Timm Ulrichs aus Hannover, der seinem Modell bereits den Titel „Saxonias großer Abwasch“ gegeben hat.

Endgültig entschieden werden soll, so Jury-Mitglied Bürgermeister Ralf-Joachim Fischer, über den künftigen Marktbrunnen nach einem weiteren Treffen des Preisgerichts – über den konkreten Zeitpunkt nach der Sommerpause wurde heute noch nicht informiert – sowie einer zwischenzeitlich zu realisierenden multimedialen Umsetzung der beiden Favoriten-Modelle in das virtuelle Stadtmodell von Chemnitz, um deren künftige Wirkung im öffentlichen Raum an einem prominenten Ort in der Chemnitzer City noch besser nachempfinden zu können.

Schon nach einem ersten Blick auf die insgesamt neun Modelle ist die Qual der Wahl sehr nachvollziehbar – ab Montag, dem 24. Juni 2002 auch für alle interessierten Chemnitzerinnen und Chemnitzer, die sich im Ausstellungsraum des Gebäudes Markt 5 (Zugang von der Bretgasse) ein Bild von den überaus vielfältigen künstlerischen Möglichkeiten machen können, wie das Thema des von der Stadt Chemnitz ausgelobten Wettbewerbes - Marktbrunnen unter Verwendung der vorhandenen Teile des ehemaligen Saxoniabrunnens - auf zeitgemäße, moderne, originelle und auch sehr unterschiedliche Weise bewältigt worden ist. Alle Wettbewerbsbeiträge können dann jeweils von Montag bis Donnerstag jeweils von 11:00 bis 18:00 Uhr besichtigt werden.

Informationen zum Hintergrund:
Der Wettbewerb für den Marktbrunnen:
Zum neuen Marktbrunnen wurde im vergangenen Jahr von der Stadt Chemnitz / Dezernat für Stadtentwicklung und Bauordnung ein nichtanonymer, beschränkter Wettbewerb ausgelobt und neun Künstler für die Teilnahme ausgewählt. Absicht des Wettbewerbes war es, für den Brunnen eine neue Interpretation des ehemaligen Saxoniabrunnens in Gestalt eines Marktbrunnens unter Verwendung der wiedergefundenen historischen Brunnenteile zu finden. In abstrahierter Form sollte an den alten Brunnen erinnert werden, gleichzeitig aber mit einer modernen künstlerischen Idee das 21. Jahrhundert versinnbildlicht werden. Die vorhandenen Teile sollten dabei in ihrem Zustand belassen werden, konnten aber neu und abweichend von der bisherigen Gestaltung zusammengefügt werden. Nicht zuletzt erweitert sich die Funktion des heutigen Brunnens als Wasserspiel.
Der Durchführung des Wettbewerbes hatten die Mitglieder des Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses bereits im Dezember 2000 zugestimmt.

Die Teilnehmer am Wettbewerb zur Gestaltung eines Marktbrunnens in Chemnitz sind:
Stephan Balkenhol, Meisenthal – Frankreich; Büro für integrative Kunst, Nürnberg; Anthony Cragg, Wuppertal; Katharina Karrenberg, Berlin; Bjoern Noergaard, Dänemark; Christian Späte und Tobias Stengel, Meuselwitz – Dresden; Stih & Schnock, Berlin; Timm Ulrichs, Hannover und Hael Yggs, Leipzig.

Die Historie des Saxoniabrunnens:
Am 09. Juli 1893 wurde durch die Initiative des Chemnitzer Verschönerungsvereins im Rahmen der 750-Jahr-Feier der Stadt Chemnitz der Saxoniabrunnen auf dem damaligen Roßmarkt eingeweiht. Der Dresdner Bildhauer Bruno Fischer übernahm den Auftrag, den Brunnen mit der Saxonia - eine allegorische Figur, die Sachsen versinnbildlichte - als Beschützerin der Industrie und des Handels zu bekrönen. Auf Seitenpostamenten zu Füßen der Figur wurden die beiden wichtigsten Industriezweige der Stadt, die Textilindustrie und der Maschinenbau, durch die Spinnerin und den Schmied verkörpert. Das Hauptpostament, das Becken und die beiden Seitenpostamente wurden aus rotem schwedischen Granit gefertigt, die Stufen aus Lausitzer Granit. Die Chronik vermerkt, dass bei der Brunnenweihe die Stadtväter bekundeten, dass der Saxoniabrunnen „der Stadt für alle Zeiten eine der schönsten Zierden und den kommenden Geschlechtern ein untrügliches Zeichen dafür sein wird, dass die Lebenden bei harter Arbeit doch der Ideale nicht entbehrten“.

Nachdem bereits 1917 die Bronzefiguren des Brunnens für die Metallspende im Rahmen der Mobilmachung des Preußischen Kriegsministeriums vorgesehen waren, jedoch dieses Vorhaben nicht ausgeführt wurde, wurden die Figuren im Mai 1941 für Kriegszwecke abgebrochen. Bis Ende 1980 blieben die ebenfalls abgerissenen Brunnenteile verschollen und wurden erst 1990 auf einem Grundstück bei Bauarbeiten entdeckt.

Die städtebauliche Situation:
Mit dem künftig errichteten neuen Marktbrunnen wird der Doppelplatz Markt/ Neumarkt wieder den ihm gebührenden Stellenwert als Mittelpunkt im System der öffentlichen Räume als Stadtzentrum erhalten. Neben der öffentlichen Verwaltung werden Neumarkt und Markt von wichtigen, auch architektonisch bedeutende Akzente setzenden privaten Geschäftshäusern wie Galerie Roter Turm, Galeria Kaufhof, dem derzeit entstehenden Textilkaufhaus Peek & Cloppenburg, den Marktplatz-Arkaden und den Rosenhof-Arkaden und dem Türmer-Geschäftshaus umsäumt.
Vor allem am Markt werden die Platzränder unter weitest gehender Aufnahme der historischen Baufluchten und unter Berücksichtigung der Maßstäblichkeit vorhandener wertvoller Bebauung geschlossen. Gleichzeitig bestand die Zielsetzung, die Platzzugänge enger zu fassen und damit einen geschlossenen Platzraum zu bilden – entsprechend wurde mit dem Türmer-Geschäftshaus und den Rosenhof-Arkaden die Südwestecke des Marktes mit den Zugängen zum Rosenhof und zur Bretgasse baulich neu gestaltet und bis Ende August die derzeit vorgenommene Gestaltung der Außenanlagen des Rosenhof zum 40-Jährigen Jubiläum beendet.

Markt und Neumarkt werden künftig multifunktional nutzbar sein und die wichtigsten Fußgängerzonen miteinander verknüpfen – und der künftige Marktbrunnen dabei ein schöner Platz zum Treffen und Verweilen im Herzen der Stadt Chemnitz.
Der Standort des Brunnens wurde vom Büro WES & Partner aus Hamburg – Wettbewerbssieger im Wettbewerb zur Neugestaltung des Marktplatzes mit Einordnung des Saxoniabrunnens – mit der Absicht gewählt, einen Standort zu finden, der dem Platz eine ruhige Mitte gibt und bei dem sich die Blickbeziehungen Durchgang Neues Rathaus mit Verbindung zur Jakobikirche, Bretgasse, Straße der Nationen und Rosenhof kreuzen und der Brunnen somit bereits aus einiger Entfernung aus den zum Marktplatz führenden Straßen und Gassen erkennbar sein wird.

Hinweis für Redaktionen: In der Anlage übermittelt die Pressestelle drei Abbildungen als jpg-Datei zur Veröffentlichung – eine Abbildung des historischen Saxoniabrunnens sowie die beiden in die engere Auswahl gelangten Wettbewerbsbeiträge von Prof. Bjoern Noergaard und Prof. Timm Ulrichs.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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