Aktuelle Pressemitteilungen
PRESSEMITTEILUNG 774 Chemnitz, den 01.11.2002
Informationen der Feuerwehr Chemnitz:
Hinweise zu Bandschutz und brandschutzgerechtem Verhalten
im Wohn- und Freizeitbereich
So wird daran erinnert, beim Betreiben von Heiz- und Wärmegeräten in jedem Fall die mitgelieferte Bedienungsanleitung des Herstellers zu beachten und brennbare Gegenstände aus der Nähe von Heizgeräten zu entfernen – der Mindestabstand beträgt 0,50 Meter und bei Strahlungsgeräten 1,00 Meter. Selbstverständlich darf an Heizkörpern keine Kleidung getrocknet werden, das trifft übrigens auch auf Rauchabzugsrohre zu.
Gasgeräte, gleich welcher Art, müssen regelmäßig von einem Fachmann geprüft werden.
Bei Ofenheizung muss besonders darauf geachtet werden, dass die anfallende Asche in geschlossenen Behältern aus nichtbrennbarem Material gelagert und transportiert wird. Nicht geeignet für die Lagerung heißer Asche sind die modernen Müllcontainer aus Kunststoff, darum sollte stets nur gänzlich abgekühlte Asche in die Container gefüllt werden.
Allein im vergangenen Jahr musste die Feuerwehr Chemnitz 130-mal zu Müllcontainerbränden im Stadtgebiet ausrücken. Dabei entstand für den Entsorgungsbetrieb der Stadt Chemnitz im Jahr 2001 ein Schaden in Höhe von ca. 40.000 DM.
Geachtet werden muss natürlich auch auf den Containerstandort, damit sich - falls es doch mal brennen sollte - der Brand nicht ausbreiten kann. (Hier ist die Verantwortung der Vermieter, aber natürlich auch aller Mieter gefragt.) Auch die Standorte der Papiercontainer müssen entsprechend gewählt werden, denn leider ist schon so mancher PKW ein Raub der Flammen geworden, weil ein Papiercontainer gebrannt hat.
Aufgepasst werden muss aber auch bei handwerklichen Arbeiten: nach getaner Arbeit sollte die Werkstatt nicht nur der Ordnung halber aufgeräumt und Abfälle beseitigt werden. Werden leichtentzündliche Materialien oder brennbare Flüssigkeiten beim „werkeln“ verwendet, sollte natürlich keinesfalls geraucht werden. Und nach wie vor gilt auch, nicht im Bett zu rauchen und Streichhölzer und Kippen nicht achtlos wegzuwerfen.
Was die elektrischen Geräte im Haushalt betrifft, so bittet die Feuerwehr auch hier dringend die folgenden Ratschläge zu beherzigen und Reparaturen an elektrischen Anlagen und Geräten am besten einem Fachmann zu überlassen. Die Ausstattung der Haushalte mit technischen Geräten wird von Jahr zu Jahr umfangreicher, damit ist jedoch nicht gesagt, dass man im Haushaltbereich dadurch sicherer lebt. Gerade mit technischen Geräten wie zum Beispiel Bügeleisen, Mikrowellen, Minibacköfen, Eierkocher, Haartrockner und dergleichen sollte sorgsam umgegangen werden, denn durch richtiges Verhalten bzw. Anwenden werden ggf. folgenschwere Schäden verhindert. Heiz-, Koch- und Backgeräte sollten natürlich nur unter Aufsicht betrieben werden und dabei insbesondere darauf geachtet, dass Steckdosen, Elektroverteilungen und Elektrokabel stets funktionstüchtig sind.
Sollte es dennoch zum Brand kommen, appelliert die Feuerwehr Ruhe zu bewahren, die Feuerwehr zu rufen, Fenster und Türen im Brandraum zu schließen, sich und Angehörige in Sicherheit zu bringen sowie die Nachbarn und andere Hausbewohner zu warnen. Selbstverständlich sollten beim Weg aus dem Haus auf gar keinen Fall die Aufzüge benutzt werden! Und - bleiben Sie bitte in der Nähe und warten Sie auf die Feuerwehr!
Wenn’s brennt – wie verhält man sich richtig?
Notruf 112 - wer einen Brand bemerkt, muss unverzüglich die Feuerwehr rufen!
Feuerwehren werden täglich um Hilfe gerufen, weil aus Unachtsamkeit oder auch durch technische Mängel ein Brand ausgebrochen ist. Wer einen Brand bemerkt, ist nach dem Brandschutzgesetz verpflichtet diesen unverzüglich zu melden – und zwar direkt bei der Feuerwehr über den bekannten Notruf 112. Über diese Notrufnummer erreicht man bei Unfällen und schweren Erkrankungen auch den Rettungsdienst.
Bei der Meldung bitte die Angaben zu Ort, Straße und Hausnummer nicht vergessen. Sind Personen in Gefahr, ist dies unbedingt mit anzugeben. Um für Rückfragen zur Verfügung zu stehen, sollte auch die anrufende Person ihren Namen, Anschrift und Rufnummer (von der aus die Meldung erfolgt ist) nennen. Sehr wichtig ist natürlich auch, dass die meldende Person oder andere Personen, die den Brand bemerkt haben, die Feuerwehr vor dem Haus oder bei rückwärtigen Gebäuden an der Straße erwarten und einweisen.
Wird ein Brand in der eigenen Wohnung bemerkt, sind sofort alle anderen Personen, die sich in der Wohnung aufhalten zu benachrichtigen, es sollte versucht werden die Wohnung zu verlassen. Fenster und Türen sind zu schließen oder geschlossen zu halten. Kann die Wohnung über den Treppenraum nicht mehr verlassen werden, weil dieser verraucht ist, muss der dem Brandraum am entferntesten gelegene Raum, wenn möglich mit Fenster zur Straßenseite aufgesucht werden; außerdem sollte man sich natürlich um von der Feuerwehr gerettet zu werden am Fenster bemerkbar machen.
Ist ein bereits verrauchter Bereich zu überwinden, um in Sicherheit zu gelangen, dann sollte dies in gebückter oder sogar kriechender Haltung erfolgen, denn Rauch und Hitze steigen auf und gefährden beim aufrechten Gehen/ Laufen die Atmung und unter Umständen auch das Bewusstsein. Im Bereich des Fußbodens ist aber oftmals noch eine rauchfreie Schicht, in der man atmen und sich orientieren kann.
Liegt der Brandherd außerhalb der eigenen Wohnung, so sollte schon bei geringster Rauchentwicklung im Treppenraum dieser nicht mehr benutzt werden. Aufzüge sind bei einem Brand im Haus generell nicht zu benutzen, auch wenn der Treppenraum und der Aufzugsvorraum rauchfrei sind, denn die Auswirkungen des Feuers können natürlich auch Aufzüge außer Betrieb setzen. Befinden sich dann Personen im Aufzug, sind sie im brennenden Gebäude eingeschlossen. Die bei einem Brand sicherste Lösung ist, in der Wohnung zu bleiben und die Türen zu schließen. (Fenster und Türen, die in Brandnähe liegen oder durch die Rauch in die Wohnung gelangen kann, sollten auf keinen Fall geöffnet werden, denn bereits geringe Rauchkonzentrationen können zu erheblichen Gesundheitsschäden führen und sogar tödlich wirken.)
Brandbekämpfung in der Heizperiode 2001
Zum Vorbeugen: Informationsangebote in Sachen Brandschutz
Im vergangenen Jahr musste die Feuerwehr Chemnitz insgesamt zu 27.221 Einsätzen ausrücken: davon 395 mal zum Bekämpfen und Löschen von Bränden, 748 mal zu Hilfeleistungen (dazu gehören z.B. die Rettung und/oder Bergung von Menschen und Tieren, Hilfeleistungen bei Einsturzgefahr, Überschwemmungen, Sturmschäden, Beseitigung von Öl auf Straßen nach Unfällen, Hilfe bei ausströmendem Gas und Wasserrohrbrüchen) und 17.825 mal zum Rettungsdienst; außerdem wurden durch die Feuerwehr Chemnitz weitere Aktivitäten zum Beispiel zum vorbeugenden Brandschutz realisiert.
Während der sogenannten Heizperiode musste die Feuerwehr Chemnitz im Jahr 2001 zur Bekämpfung von Bränden wie folgt ausrücken:
Januar – 53 Brände, davon elf im Wohnbereich; Februar – 24 Brände, davon sieben im Wohnbereich; März – 28 Brände, davon neun im Wohnbereich; April – 28 Brände, davon elf im Wohnbereich; Oktober – 24 Brände, davon sieben im Wohnbereich; November – 43 Brände, davon acht im Wohnbereich; Dezember – 51 Brände, davon 17 im Wohnbereich.
Insgesamt 888 mal musste die Feuerwehr Chemnitz im vergangenen Jahr allerdings auch wegen - wie sich dann herausstellte – ausgelöstem Fehlalarm ausrücken.
Auch zur vorbeugenden Informationsvermittlung in Sachen Brandschutz ist die Feuerwehr Chemnitz oft unterwegs – so zum Beispiel in Kindertagesstätten und Schulen im Rahmen von Festlichkeiten sowie natürlich auch beim jährlich in Chemnitz veranstalteten Stadtfest.
Als Angebot für Bürgerinnen und Bürger - zum Vorbeugen wie für Betroffene - wurden von der Stadt Chemnitz ein Taschenkalender und ein Faltblatt mit Rufnummern und weiteren wichtigen Informationen herausgegeben sowie die Informationsbroschüre „Es hat gebrannt – was ist zu tun?!“.
Hinweis für Redaktionen: Bei Rückfragen zum Thema wenden Sie sich bitte direkt an die Feuerwehr Chemnitz – Ansprechpartner ist unter Ruf 0371/488-3724 Herr Thomas Hellfeuer, Abteilung Feuerwehreinsatz.
Stadt Chemnitz