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PRESSEMITTEILUNG 826 Chemnitz, den 19.11.2002

Informationen aus dem Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz:
„Live and let live“ - Veranstaltungen im Zeichen des „Red Ribbon“

Zum Welt-Aids-Tag 2002 am 01. Dezember - Extra-Angebote bereits ab 22.11.02
Straßensammlung vom 26. November bis 08. Dezember 2002

Das Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz, die AIDS –Hilfe Chemnitz e.V. und die Chemnitzer Kooperationsgemeinschaft für Sexualpädagogik haben aus Anlass des Welt- Aids-Tages 2002 am 01. Dezember rund um dieses Datum zahlreiche Veranstaltungen geplant:

So wird in der Woche vom 02. bis 06. Dezember 2002 im Gesundheitsamt der Film „einer von acht“ über den ersten Chemnitzer Aids- Patienten aufgeführt. Der Film, der erstmals am 01. Dezember 1999 gezeigt wurde, schildert das Leben und Wirken von Matthias Hennig als AIDS-Kranker in Chemnitz. Diese Dokumentation entstand in Zusammenarbeit von Gesundheitsamt und der Chemnitzer Filmwerkstatt e.V. . (Auf Grund der beengten Kapazität im Gesundheitsamt, können diese Veranstaltungen nur auf Vorbestellung erfolgen – Interessenten wenden sich bitte direkt unter Ruf 0371/488-5394 an das Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz.)

Die AIDS – Hilfe Chemnitz e.V. organisiert aus diesem Anlass zahlreiche Veranstaltungen, um auf das Thema Aids aufmerksam zu machen – hier Termine und Angebote:

Freitag, dem 22. 11. 2002, 20:00 Uhr bei CheLSI e.V., 09130 Chemnitz, Hainstraße 109: “Schon mal was von BAREBACKING gehört?“ - Fragen und Antworten zu Safer Sex – Unsafe Sex - Oder: Wer übernimmt die Verantwortung beim Sex?
Moderation: Peter Thürer, Sozialarbeiter der AIDS-Hilfe Leipzig e.V. und Joachim Bahr, Aids-Hilfe-Chemnitz e.V.
Eingestimmt in das Thema wird mit dem Kurzfilm „Back Room“ von G. Morales - im Anschluss wird zur Diskussion eingeladen.

Ab Dienstag, 26. November bis 08. Dezember 2002: „Red Ribbon“- Straßenspendensammlung

Donnerstag, 28.11.2002, 13:00 bis 18:00 Uhr, Foyer Bürger- und Verwaltungszentrum Moritzhof: „Familien-Testcenter“ - Testet Euer Wissen zu HIV und AIDS am PC und beim Spiel

Donnerstag, 28.11. und Freitag, 29.11.2002 jeweils 10:00 Uhr sowie am Sonntag, 01.12.2002, 13:00 Uhr im Metropol-Kino, 09112 Chemnitz, Zwickauer Straße11: „Fickende Fische“, Drama, Deutschland 2002, FSK ab 12 J. - ein Film über einen HIV-positiven Jungen mit typischen Teenagerproblemen.

Samstag, 30.11.2002, 11:00 bis 16:00 Uhr: WAT-Infostand- Aktion bei SinnLeffer, Chemnitzpark Röhrsdorf

Samstag, 30.11.2002, ab 21:00 Uhr im „Casablanca“, Chemnitz – Südbahnhof (Reichenhainer Str.): Casablanca-Disco zum Welt-AIDS-Tag mit Showeinlagen und Sketchen der CheLSI-Theatergruppe „Pierot“

Sonntag, 01.12.2002, 11:00 bis 17:00 Uhr, in der AIDS-Hilfe Chemnitz e.V., Hauboldstraße 6: „Tag der offenen Tür“, einfach mal reinkommen, aufwärmen, Kaffee, Tee oder Glühwein trinken, quatschen, fragen, hören, sehen, lesen u.v.m.

Die Chemnitzer Kooperationsgemeinschaft für Sexualpädagogik, zu der neben dem Gesundheitsamt und den Amt für Jugend und Familie auch die Aktion Jugendschutz Sachsen e.V., die Pro Familia-Beratungsstelle Chemnitz und die AIDS-Hilfe Chemnitz e.V. angehören, haben in Vorbereitung des Welt-Aids-Tages 2002 ein Projekt auf die Beine gestellt, das sich „Sinnes-Parcours“ nennt - erster Einsatz noch bis zum 22.11. 2002 im Johann-Wolfgang-von-Goethe -Gymnasium. An fünf verschiedenen Stationen sollen sich die Jugendlichen mit der Aids-Problematik aber auch auf spielerische Weise mit den Fragen von Sinnlichkeit, Liebe und Selbstsicherheit auseinandersetzen. Nach erfolgter Generalprobe ist geplant, diesen Parcours interessierten Einrichtungen und Gruppen für Präventionsprojekte zu Liebe, Sex und Aids zur Verfügung zu stellen.

Aids-Beratungsstelle im Gesundheitsamt

Die Aids-Beratungsstelle des Gesundheitsamtes der Stadt Chemnitz bietet allen Bürgerinnen und Bürgern AIDS-Beratung und den HIV-Antikörpertest („AIDS-Test“) an - dieses Angebot ist kostenlos und anonym. Die Einrichtung befindet sich in 09111 Chemnitz, Am Rathaus 8, Ruf 0371/488-5361.
Sprechzeiten: Montag, Dienstag und Mittwoch von 08:00 bis 12:00 Uhr und von 13:00 bis 14:30 Uhr, am Donnerstag von 08:00 bis 12:00 Uhr und von 13:30 bis 16:30 Uhr sowie am Freitag von 08:00 bis 11:30 Uhr.

Infos auch im Internet

Das diesjährige Motto des Welt-AIDS-Tages lautet offiziell: „live and let live“. Die DAH und die regionalen AIDS-Hilfen verwenden den deutschen Arbeitstitel: „Ausgrenzung macht krank“.
Nähere Informationen dazu sind über die gemeinsame Homepage der Landesarbeitsgemeinschaft der AIDS-Hilfen Sachsens (LAGAS) unter http://sachsen.aidshilfe.de
oder über die Homepage der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. www.aidshilfe.de zu erfahren.

Hintergrundinformationen zum Thema Aids: Am 1. Dezember ist Welt Aids-Tag und unter dem Motto „Leben und Leben lassen“ wird sowohl dieser Tag 2002 als auch 2003 auch ein Tag der Erinnerung daran sein, dass Aids immer noch ein Thema ist und dass sich weiterhin Menschen anstecken und auch an Aids sterben werden. Der jährlich veranstaltete Welt-Aids-Tag erinnert auch daran, dass in Deutschland und in aller Welt Menschen mit HIV und Aids in Not sind und dass Solidarität und Unterstützung unverzichtbar im Kampf gegen Aids sind. Das Motto drückt es aus, dass der Schwerpunkt in diesem Jahr aber auch 2003 weltweit auf dem Thema der Diskriminierung aber auch der Tabuisierung liegt – so darf keiner von uns die Augen davor verschließen, dass HIV oder Aids dazu führen, dass Menschen in einer Gesellschaft verachtet und diskriminiert werden.

Wer nicht offen über HIV / Aids sprechen kann oder will, für den ist der Zugang zu Prävention nur schwer möglich. UNAIDS (die Aids-Organisation der Vereinten Nationen) erklärt dazu: „Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen mit HIV und AIDS stellt eine Verletzung ihrer Menschenrechte dar. Nur wenn Stigma und Diskriminierung wirkungsvoll bekämpft werden, kann der Kampf gegen HIV / AIDS gewonnen werden.“

Weltweit sind 40 Millionen Menschen mit HIV infiziert, allein im südlichen Afrika sind 28,5 Millionen Menschen betroffen. Im vergangenen Jahr haben sich 5 Millionen Menschen neu infiziert und es ist kein Ende abzusehen. Fast überall auf der Welt nehmen die Infektionszahlen noch immer zu. Besonders stark betroffen ist Osteuropa, wo etwa 1 Million Menschen HIV-positiv sind.
Rund 38.000 Menschen leben in Deutschland mit HIV und immer noch infizieren sich etwa 2000 Menschen neu. Davon 50 Prozent bei homosexuellen Kontakten unter Männern, 18 Prozent bei sexuellen Kontakten zwischen Männern und Frauen und 10 Prozent durch Drogengebrauch mit Spritzen. Seit Beginn der AIDS-Ausbreitung in Deutschland, Anfang der 80er Jahre, sind rund 20.000 Menschen an Aids erkrankt und 20.000 bereits an Aids gestorben.

Wir haben das große Glück, dass Dank der Kombinationstherapien die Lebenserwartung von HIV-Infizierten verlängert werden kann. Heilbar ist die Infektion dadurch nicht geworden. Im letzten Jahr erkrankten in der Bundesrepublik Deutschland ca. 700 HIV – Infizierte an Aids und 600 sind an den Folgen von Aids gestorben.
21 Prozent der Neuinfektionen in unserem Land wurden bei Menschen festgestellt, die aus Gebieten stammen in denen die HIV – Verbreitung besonders stark ist. Das spüren wir – so informiert das Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz weiter - auch in unserer Stadt: von den 97 in Chemnitz seit 1993 positiv getesteten Bürgern (Stand Ende Juni 2002), stammten 64Menschen aus Ländern mit einer verheerenden Epidemie. Allein bis Ende Oktober 2002 musste das Gesundheitsamt 13 Migranten/Innen ihren positiven Befund mitteilen.

Wie das Robert-Koch-Institut feststellte, wussten vier von fünf der gegenwärtig an Aids neu erkrankten Personen in Deutschland zum Zeitpunkt der Aids-Diagnose nichts von ihrer HIV-Infektion. Ein rechtzeitiger „Aids-Test“ aber ist in jedem Fall segensreich – zum Beginn einer frühzeitigen Therapie.

Kampf gegen HIV / Aids bedeutet, immer und immer wieder den Gedanken des Schutzes vor einer HIV-Infektion jungen Menschen nahe zu bringen. Angesichts der weltweiten HIV-Entwicklung, globaler Migrationsprozesse und des Stagnierens des Schutzverhaltens, muss auch in Deutschland – so eine Untersuchung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Jahr 2002 – ein Anstieg der Neuinfektionen befürchtet werden.

Angstfrei und selbstsicher über geschütztem Sex reden und Aids nicht zu tabuisieren, daran erinnert der Welt-Aids-Tag auch in diesem Jahr - das ist schon deshalb wichtig, weil AIDS im öffentlichen Bewusstsein nur noch eine marginale Rolle spielt: Einerseits haben gerade die Präventionskampagnen in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es möglich ist, die HIV – Neuinfektionen einzudämmen. Andererseits aber auch zu spüren, dass die unbestreitbaren Fortschritte in der medikamentösen Behandlung der Aids-Erkrankung bewirkt, dass so mancher Zeitgenosse meint, dass alles nicht mehr so schlimm ist. Wenn es doch zu einer Infektion kommt, dann gibt es ja die Pillen ... Diese Phantasien könnten jedoch schlimme Auswirkungen haben.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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