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PRESSEMITTEILUNG 124 Chemnitz, den 05.03.2003
Beschluss zum Bahnhofsvorplatz in Chemnitz gefasst
Der Entscheidung zur Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes vorausgegangen war eine Analyse des Dezernates für Stadtentwicklung, Umwelt und Bauwesen der Stadt Chemnitz, die dem Bahnhofsumfeld erhebliche Defizite attestierte. Die Studie verdeutlichte den dringenden Handlungsbedarf nicht nur in punkto Attraktivität des denkmalgeschützten Gebäudes, sondern auch in Bezug auf dessen Umfeld. Gleichzeitig macht sich die Umgestaltung dieser bedeutenden Anknüpfungsstelle des Verkehrsverbundes durch die Erweiterung des „Chemnitzer Modells“ erforderlich.
Deshalb entschloss sich die Stadt Chemnitz im Herbst 2000 einen Architekten-Wettbewerb zum Bahnhofsvorplatz auszuloben. Als Sieger kürte eine Jury im Februar darauf fast einstimmig das Konzept des Stuttgarter Architekten Prof. C. Knoche. Sein Entwurf gliedert den Platz in drei funktionale Segmente.
Attraktiv und funktionell zugleich wünschen sich Stadtplaner diesen wichtigen Chemnitzer Verkehrsknoten. Auf über 1,5 Hektar innerstädtischen Raumes erstreckt sich das Planungs- und Baugebiet. Wettbewerbssieger Knoche und die Chemnitzer Firma iproplan wurden bereits mit der Ausführungsplanung beauftragt. In drei Schritten - abgestimmt zwischen den Partnern Deutsche Bahn AG, Stadt Chemnitz und der CVAG - soll das Vorhaben umgesetzt werden.
Mit einem Jahr Bauzeit und einem Investitionsvolumen von 2.840.000 Euro rechnet das städtische Baudezernat. Nach diesen gegenwärtigen Kostenberechnungen will die Verwaltung einen Antrag auf Zuwendungen beim Regierungspräsidium Chemnitz einreichen. Demnach wird die Stadt 738.700 Euro der Gesamtkosten selbst finanzieren.
Vorbereitende Gleisbauarbeiten speziell für das „Chemnitzer Modell“ konnte die CVAG bereits Ende 2002 realisieren. Ab Mitte dieses Jahres soll dann der komplette Umbau des Knotenpunktes Carola-/ Bahnhofstraße einschließlich Bahnhofsvorplatz vorangetrieben werden. In Zukunft fahren dann zwischen Carola- und Georgstraße nur noch Busse und Bahnen. Der Individualverkehr hingegen läuft künftig über die Carola-/Bahnhofstraße.
Nach Fertigstellung dieser Straßen- und Verkehrsbauten durch die CVAG will die Stadt mit den eigentlichen Arbeiten am Bahnhofsvorplatz beginnen.
Wie erwähnt, untergliedert sich das Areal künftig in drei Segmente: Vor dem Bahnhofsportal ordnete der Architekt einen Fußgängerbereich mit Haltestellen für Busse, Bahnen und Taxis ein. Die Anzahl der Parkflächen vor dem Hauptbahnhof soll auf 64 Stellplätze reduziert werden. Laut Stadtplanungsamt sei die konzipierte Errichtung eines Park & Ride Platzes in unmittelbarer Nähe eine wichtige Voraussetzung dafür. Prädestiniert dafür scheint eine Fläche des früheren Güterbahnhofes an der Dresdner Straße, da die bis zu 400 Meter breiten Bahnanlagen ohnehin östlich angrenzende Wohngebiete von der Innenstadt trennen.
Neben einem begrünten Kurzzeitparkplatz beinhaltet Knoches Entwurf ferner eine Grünfläche am südlichen Platzrand die den Reisenden künftig Gelegenheit zur Rast bietet. Dort sollen sowohl die Skulptur „Augustkämpfer 1918“ des bekannten Chemnitzer Bildhauers Hanns Diettrich (1905- 1983) als auch eine ausladende Eiche optische Akzente setzen. Außerdem wird ein filigranes Lichtpunktraster in 8 Metern Höhe kombiniert mit Baum- und Fassadenbeleuchtungen den Platz in Szene setzen. Die Kosten für diese 350.000 Euro teuren Beleuchtungsanlagen wollen laut Baudezernat die Stadtwerke Chemnitz übernehmen.
Besonders gelungen scheint die Einbindung der denkmalgeschützten Häuserfront entlang der
Bahnhofstraße als westliche Platzbegrenzung.
Knoches Entwurf besticht ebenfalls durch kurze Wege zu den verschiedenen Verkehrsmitteln.
Schließlich sollen Reisende hier in naher Zukunft komfortabel vom Fern- in den Regionalverkehr
bzw. in Züge des „Chemnitzer Modells“ umsteigen können.
Stadt Chemnitz