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PRESSEMITTEILUNG 377 Chemnitz, den 04.06.2003
Information aus dem Umweltamt:
Nunmehr sind die Baumaßnahmen beendet, die Fläche ist wieder hergestellt und als Parkplatz für das Ärztehaus und das Sozialamt genutzt.
Im Zuge der Sanierung wurden ca. 14.000 Tonnen cyanid- und teerbelastetes Material entsorgt. Damit wurde eine große Gefahrenquelle zum Eindringen von Schadstoffen in das Grundwasser beseitigt. Die Sanierung erfolgte dank erheblicher Fördermittel aus dem Altlastenfonds des Freistaates Sachsen.
Im Verlauf der Sanierung stieß man immer wieder auf neue, vorher unbekannte Gegebenheiten und Schadstoffherde. Die für den Interessierten zeitweise zu beobachtende „Kraterlandschaft“ legte ein beredtes Zeugnis davon ab. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen der bauausführenden ARGE Dietmar Mothes Straßen- und Tiefbau GmbH / Bauer Mourik Umwelttechnik GmbH, dem Bauüberwacher HPC Harress Pickel Consult AG, dem Regierungspräsidium Chemnitz und dem Staatlichen Umweltfachamt Chemnitz wurden die Arbeiten dennoch zügig und in guter Qualität ausgeführt.
Zur Geschichte: 1854 als eines der ersten Gaswerke Europa in Betrieb gegangen, hat das Chemnitzer Werk an der Zwickauer Straße bis zu seiner Stilllegung im Jahre 1913 fast 60 Jahre produziert. Später wurden die Gasbehälter nur noch als Verdichter- und Lagerstation betrieben. Im Untergrund jedoch hatte sich mit schlimmen Folgen für die Umwelt Teer und Gasreinigermasse „niedergelassen”.
Nach aufwändigen Erkundungen, Gefahrenbewertungen und gründlicher Planung der Sanierung begann am 18. November unter Federführung des Umweltamtes der Stadt der Bodenaustausch. Wie schon für die Erkundung, standen auch für die Sanierung erhebliche finanzielle Mittel aus dem Altlastenfonds des Freistaates Sachsen zur Verfügung. Die Schadstofffracht war bis in die tieferen Grundwasserschichten nachweisbar. An einigen Stellen waren Bodenbelastungen in Form von alten, produktgefüllten Grubensystemen, Teeranreicherungen oder Ablagerungen der Gasreinigungsmasse ,,Berliner Blau", auch nach Jahrzehnten noch fast ursprünglich vorhanden. Das Schadstoffspektrum umfasste in der Hauptsache Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Phenol und Cyanid.
Stadt Chemnitz