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PRESSEMITTEILUNG 477 Chemnitz, den 09.07.2003

Gemeinsame Presseerklärung des Oberbürgermeisters der Stadt Chemnitz,
des Regierungspräsidenten Chemnitz und
des Vorsitzenden des Initiativkreises Haus der Archäologie in Chemnitz

Haus der Archäologie in Chemnitz brillant konzipiert und fachlich unbestritten
Föderaler Ansatz bei der Fortschreibung der Sächsischen Museumskonzeption für das Kulturland Sachsen dringend erforderlich

Kulturpolitische Debatten unserer Tage sind im allgemeinen Schutzreaktionen und Abwehrmechanismen auf drohende Schließungen von Kultureinrichtungen. In Sachsen ist das anders. Hier wurde in den letzten Tagen eine Debatte mit genau den gleichen Mitteln geführt, allerdings um Neues zu verhindern.
Wir sprechen von dem Haus der Archäologie in Chemnitz und wir sehen uns veranlasst, einiges richtig zu stellen:

1. Es handelt sich bei dem Haus, in welches das Archäologie-Museum einziehen soll, nicht einfach nur um ein banales Kaufhaus-Gebäude, sondern um einen Bau von Erich Mendelsohn aus dem Jahre 1930, der zu den herausragenden Architekturzeugnissen des 20. Jahrhunderts gehört.

2. Es geht niemandem darum, die Dresdner Antikensammlung zu „zerstückeln“, sondern vielmehr liegt uns die Umsetzung eines in Deutschland bislang einzigartigen und fachlich unbestrittenen Konzepts für ein Archäologiemuseum am Herzen, in dem Archäologie erlebbar wird, das die Geschichte des frühen Europa im europäischen Kontext zeigt und das damit den Kultur- und Bildungsauftrag in exzellenter und zukunftsorientierter Weise erfüllt.

3. Den Besitz der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden will niemand antasten. Nur sagt der Begriff „Staatliche Kunstsammlungen“ eben auch, dass es sich hierbei um Eigentum des Freistaates Sachsen handelt, dessen Sammlungen sich in Dresden befinden. Für uns ist unstrittig, dass die Sächsischen Kunstsammlungen nach Dresden gehören, weil sie – natürlich mit „gesamtsächsischem“ Geld – in Dresden entstanden und historisch dort verwurzelt sind. Nicht nachvollziehbar ist für uns allerdings, warum Teile davon nicht in Chemnitz gezeigt werden sollen, wenn sie doch zu 90 Prozent in Dresdner Depots liegen, in Chemnitz aber in einem Kontext präsentiert werden können, der – wie schon erwähnt – europäische Geschichte illustriert. Anstatt um „Zerstückelung“ handelt es sich aus unserer Sicht um einen Gewinn für die Sächsischen Kunstsammlungen. Uns bleibt völlig unverständlich, warum eine Ausstellung Antiker Skulpturen in Chemnitz die „Autorität der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden gänzlich in Frage stellen soll“.

Wir unterstützen ausdrücklich den föderalen Ansatz der Sächsischen Staatsregierung bei ihren Überlegungen zur Museumskonzeption, die folgerichtig als Teil des Landesentwicklungsplans gedacht wird.

Ist es nicht die Innovationskraft, die Sachsen seit Jahrhunderten vorangebracht hat? Und hat Kulturpolitik nicht gerade die Aufgabe, Bedingungen zu schaffen und für solche zu streiten, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bewahren und Erneuern ermöglichen?

Dr. Peter Seifert
Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz

Karl Noltze
Regierungspräsident des Regierungsbezirks Chemnitz

Dr. Axel Weber
Vorsitzender Initiativkreis Haus der Archäologie in Chemnitz

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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