Schnelleinstieg:


Aktuelle Pressemitteilungen

 

PRESSEMITTEILUNG 728 Chemnitz, den 21.10.2003

Information aus dem Stadtentwicklungsamt:
Ausstellung einer Diplomarbeit zum Thema
"Stadtumbau Chemnitz - Schrumpfung als Chance"

Termin: bis Ende November im Technischen Rathaus der Stadt Chemnitz/
4. Stock - neben den Panorama-Aufzügen

Nicole Grohe, Bianca Klein und Karolin Pannike - ehemalige Studentinnen an der TU Darmstadt - widmeten sich in ihrer Diplomarbeit dem Thema Stadtumbau. Ausgesucht hatten sie sich dafür einen Chemnitzer Stadtteil: den Sonnenberg. Eine Arbeit, die zeigen soll, dass Schrumpfung (Rückbau) auch eine Chance zur Neugestaltung von Wohnquartieren bietet.
Das Ergebnis der Arbeit wird jetzt auf zwei großen Tafeln im Technischen Rathaus an der Annaberger Straße 89 in Chemnitz im Foyer der 4. Etage vorgestellt in Bild und Plänen, ergänzt durch Modelle. Gezeigt wird die Ausstellung hier im Chemnitzer Baudezernat zunächst bis Ende November.

Zu sehen sind am Beispiel des Stadtteils Sonnenberg Lösungsansätze, wie mit dem Leerstand von Bausubstanz und brachliegenden Flächen innerstädtisch umgegangen werden kann. Denn der mit dem Bevölkerungsrückgang einhergehende Wohnungsleerstand beschränkt sich nicht nur auf die Plattenbaugebiete sondern hat ebenso Auswirkungen auf gründerzeitliche Stadtviertel.
Für die Konzepte in den kleinteiligen Gründerzeitstrukturen gibt es zwei alternative Strategien: Erhalt räumlich begrenzter gründerzeitlicher Kerne auf Grund von Lagegunst und Qualität und Perforation, d.h. Auflockerung ehemals geschlossener Quartiere. Beide Möglichkeiten untersuchten die Diplomandinnen.

In Szene gesetzt wurde dabei besonders der veränderte Umgang mit den neu entstehenden Freiräumen, sei es als öffentlicher Raum oder als umgenutzte private Parzelle. Eigentümer bzw. die Bürgerinnen und Bürger spielen hierbei eine der Hauptrollen. Letztendlich bestimmen sie mit, welche der sich bietenden Nutzungsmöglichkeiten zugelassen werden bzw. welche sie sich aneignen können. Die Diplomandinnen hatten bereits im Rahmen der Entwurfsphase mit einer Postkartenaktion sowie einem Eigentümer-Workshop versucht, die betroffenen Akteure in ihre Konzepte einzubeziehen. Ein wichtiger Schritt, denn im Vergleich zu den Plattenbaugebieten, in denen mit den großen Wohnungsgesellschaften bzw. -genossenschaften meist nur wenige Eigentümer betroffen sind, ist ein abgestimmtes Handeln in den kleinteiligen Gründerzeitstrukturen mit einem engen Nebeneinander unterschiedlicher Eigentümer wesentlich komplizierter.

So heißt es in der Diplomarbeit u.a.: „Wichtig ist der veränderte Umgang mit öffentlichem Raum: die Stadt muss sich auf eine flexiblere Planung einstellen, der Eigentümer muss innovative andere Nutzungen seiner Flächen zulassen, die Aufgabe des Bürgers ist es, sich Raum anzueignen. Er muss sich darüber klar werden, dass sehr viel mehr Eigeninitiative in Bezug auf Infrastruktur, Gestaltung der Flächen, Ideenfindung und -umsetzung von Nöten ist. Die Stadt wird nicht mehr wie im bisherigen Maße für Gestaltung und Pflege der Grünflächen aufkommen können. Die Bewohner haben nun mehr Eigenverantwortung, aber auch mehr Möglichkeiten. Eine größere Bedeutung bekommt hierbei die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Akteuren.
Eine Wandlung muss auch in den Köpfen vollzogen werden: Schrumpfen ist nicht ausschließlich Verfall von Bestehendem – Wachstum findet zeitgleich statt – grünes Wachstum, aber auch Wachstum der physischen und geistigen Freiräume. Es liegt an seinen Nutzern, dieses Wachstum als etwas Positives zu begreifen und sich anzueignen.”

Auf die Frage warum sich die Studentinnen gerade die Stadt Chemnitz für ihre Diplomarbeit ausgesucht haben antworteten sie selbst: „Auf der Suche nach einer adäquaten städtebaulichen Situation wurden wir auf Chemnitz aufmerksam. Trotz einiger Gebiete mit hohem Leerstand und Bevölkerungsrückgang lässt die verhältnismäßig stabile Wirtschaft, die nach qualifizierten Arbeitskräften sucht, auf Potentiale in der Zukunft schließen. Mit dem Amt für Stadtentwicklung entstand ein anregender Dialog, in dessen Rahmen das Gründerzeitviertel Sonnenberg als Entwurfsgebiet festgelegt wurde...“

Mit der Arbeit wollen die Akteure Anregungen zu einer Diskussion geben und aufzeigen, dass trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen und Strategien mehr Qualität durch weniger Dichte geschaffen werden kann.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können die Ausstellung während der Öffnungszeiten des Technischen Rathauses besuchen; Fragen zur Ausstellung beantworten die Mitarbeiter des Stadtentwicklungsamtes.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

Schnell-Links:


Veranstaltungskalender

Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
4 Wochen anzeigenKalender - Wochenansicht und Monatsansicht umschalten