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PRESSEMITTEILUNG 749 Chemnitz, den 29.10.2003
Veranstaltungen zum Gedenken an die Pogromnacht vom 9. November 1938:
Leipziger Synagogalchor gibt Konzert im jüdischen Gemeindezentrum „Wider das Vergessen“ – Lesung von Texten zum 9. November
Zum Gedenken an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die Opfer der faschistischen Pogromnacht vom 09. November 1938 wurden – die sogenannte „Reichskristallnacht“ jährt sich in diesem Jahr zum 65. Male – und an die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in den Vernichtungslagern er-mordeten sechs Millionen europäischer Juden findet in Chemnitz am Sonntag, dem 09. November 2003, 11:00 Uhr, an der Stele am Stephanplatz eine Gedenkveranstaltung statt - hier, auf dem Chemnitzer Kaßberg stand bis zu ihrer Zerstörung in der Pogromnacht 1938 die berühmte Chemnitzer Synagoge.Der Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz, Dr. Peter Seifert ruft die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Chemnitz auf, sich an der öffentlichen Gedenkveranstaltung am Sonntag, dem 09. November 2003, 11:00 Uhr zu beteiligen und mit ihrer Teilnahme ein Zeichen zu setzen für aktives Erinnern und Bekenntnis gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit.
Die Gedenkveranstaltung am Stephanplatz beginnt 11:00 Uhr mit dem Gesang des Ennosch durch den Chor der Jüdischen Gemeinde Chemnitz. Blumengebinde werden an der Stele niedergelegt und Landesrabbiner Salomon Almekias-Siegl wird den Psalm 24 vortragen. Für die Stadt Chemnitz wird der 1. Stellvertreter des Oberbürgermeisters, Bürgermeister Frank Motzkus das Wort ergreifen. Nach dem Gesang des „Sche - Wi – Si“ durch den Chor folgt die Ansprache des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Chemnitz Siegmund Rotstein.
Mit dem wiederum durch den Landesrabbiner vorgetragenen Gesang „El mole rachamim“ und das traditionelle Kaddisch wird die Gedenkveranstaltung gegen 11:45 Uhr beendet sein.
Das neue Gotteshaus der Jüdischen Gemeinde Chemnitz steht auf dem Kapellenberg an der Stollberger Straße 28. Eingeweiht wurde der auch architektonisch eindrucksvolle Bau von Prof. Alfred Jacoby, Frankfurt am Main am 24. Mai 2002 in Anwesenheit zahlreicher prominenter Ehrengäste. Seit dem hat sich die Synagoge Chemnitz nicht zuletzt auch dank der hier stattfindenden öffentlichen Veranstaltungen zu einem von vielen Chemnitzerinnen und Chemnitzern gern frequentierten Kulturzentrum entwickelt. Ein aus dem vormaligen Förderverein Bau der Synagoge Chemnitz e.V. hervorgegangener Freundeskreis hat es sich mit Eröffnung der Synagoge zur Aufgabe gemacht, jüdisches Leben und jüdische Kultur im öffentlichen Leben der Stadt Chemnitz weiter zu etablieren.
Konzert des Leipziger Synagogalchores
im Gemeindezentrum der jüdischen Gemeinde Chemnitz
Termin: Sonntag, den 02. November 2003, 11:00 Uhr
Im Gemeindezentrum der jüdischen Gemeinde Chemnitz - in der Synagoge Chemnitz, Stollberger Straße 28 - findet am Sonntag, dem 02. November 2003, 11:00 Uhr ein Konzert des Leipziger Synagogalchores statt.
Eintrittskarten können vorab in der Touristinformation erworben werden.
„Wider das Vergessen“ – Günter Saalmann und Hans Brinkmann lesen
Texte zum 9. November am 06.11.03, 19:00 Uhr im Lesecafé
Die Chemnitzer Schriftsteller Günter Saalmann und Hans Brinkmann lesen am Donnerstag, dem 06. November 2003, 19:00 Uhr im Lesecafé der Stadtbibliothek Chemnitz (Straße der Nationen 33) im Rahmen der bundesweiten Leseaktion des Verbandes deutscher Schriftsteller „Wider das Vergessen“ – gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit: die Pogromnacht des 9. November 1938 und was daraus folgt – durch das Erinnern zur Ermutigung gegen Gewalt heute. Die Stadtbibliothek Chemnitz schreibt dazu weiter in einer Pressemitteilung: Der 9. November ist in Deutschland nationalpolitisch ein besonders bedeutungsträchtiges Datum: Es ist der Tag, an dem Scheidemann 1918 die Republik ausruft, Hitler 1923 seinen Münchner Putschversuch unternimmt und 1938 den Terror gegen jüdische Staatsbürger organisieren lässt. Andererseits fällt auf diesen „deutschesten“ aller Jahrestage die 1989 erfolgte Öffnung der Berliner Mauergrenze – dies war ein Vorgang, dessen symbolische Bedeutung nicht hoch genug zu bewerten ist, denn er zeigte nichts Geringeres an als das Ende der Nachkriegsordnung.
Eintrittskarten für die besondere Lesung können in der Stadtbibliothek Chemnitz zum Preis von 1 Euro unter Ruf 0371/488-4222 reserviert werden.
Stadt Chemnitz