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PRESSEMITTEILUNG 103 Chemnitz, den 24.02.2004
Pressemitteilung der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Chemnitz:
Gemeinsam mit dem Sächsischen Frauenrat, dem DGB Region Chemnitz, der TU Chemnitz und weiteren Partnerinnen wurde in diesem Jahr eine etwas andere Frauentagsfeier konzipiert. Die Frauen, ohne die Erfolge in der Wirtschaft auch in Chemnitz nicht denkbar wären und die maßgeblich das kommunale Leben mit gestalten, möchten miteinander ins Gespräch kommen. Das geschieht in moderierten Gesprächsrunden die kulturell umrahmt werden. Gesprächspartnerinnen, mit denen man auch im Anschluss an die Veranstaltung weiterdiskutieren kann, sind z. B. Unternehmerinnen wie die Geschäftsführerin der NILES-SIMMONS GmbH, Professorinnen der TU Chemnitz, Abgeordnete des Landtages oder Auszubildende aus Chemnitzer Unternehmen. Themen der Gespräche sind gleichzeitig die Themen, die noch immer Brisanz besitzen, wenn es um Frauenpolitik geht.
Zu den prominenten Gesprächspartnerinnen in den verschiedenen Gesprächsrunden im Rahmen der „etwas anderen Frauentagsfeier“ im Industriemuseum Chemnitz gehören:
Frau Micaela Schönherr, NILES-SIMMONS GmbH, Frau Vera Domaratius, Gemino Maschinenbau GmbH, Frau Elisabeth Linz, StarragHeckert GmbH, Frau Dr. Ute Millner, Klinikum Chemnitz gGmbH, Frau Dr. Angela Donat, Foneta GmbH, Frau Prof. Dr. Cornelia Zanger, Frau Yvonne Weigelt und Frau Iris Friess von der TU Chemnitz, Frau Dorothee Frölich-Mestars, Evanglisch-Lutherische Kirchgemeinde und - last not least – die sächsische Landesarchäologin und Direktorin des Landesamtes für Archäologie Frau Dr. Judith Oexle.
Die derzeitige Frauengeneration ist so gut ausgebildet wie nie zuvor. Das beweisen Untersuchungen zu Bildungsabschlüssen auch in unserer Stadt immer wieder. Dazu bringen die Frauen alle Vorzüge wie Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität und Bildungsbereitschaft mit, die eine Dienstleistungsgesellschaft mit all ihren Branchen benötigt. Trotzdem sind sowohl die berufliche Entwicklungsmöglichkeiten wie auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen noch nicht so gestaltet, dass Frauen sich gegenüber der Männern chancengleich entfalten können. Wesentlichen Einfluss darauf hat der erheblich geringere Anteil von Frauen in Entscheidungs- und Führungspositionen. Trotz umfangreicher gesetzlicher Vorgaben, berücksichtigen viele politische Entscheidungen die Lebenswirklichkeiten von Frauen noch zu selten. Und traditionelles Rollenverständnis hält sich hartnäckig. Danach verbleibt noch immer die Hauptlast der unbezahlten familiären Leistung wie Kindererziehung oder Familiensorge bei den Frauen. Das wiederum wirkt sich erheblich auf die Möglichkeiten ihrer persönlichen Entwicklung aus. Als Beispiel sei hier auf die Gruppe der Alleinerziehenden verwiesen, welche zu 87 Prozent aus Frauen besteht. Ganz gleich ob es sich um Veränderungen im Steuerrecht oder um Reformen der Gesundheitsfürsorge dreht, geschlechterdifferenzierte Ansätze sind nicht zu erkennen. Dazu kommt, dass Frauen weit mehr als Männer Beschäftigung im Niedriglohnsektor finden und mit bescheideneren finanziellen Ressourcen zu recht kommen müssen.
Nicht nur die Festveranstaltung zum Internationalen Frauentag thematisiert Problemlagen von denen vorwiegend Frauen und Mädchen betroffen sind. Sei es die Chemnitzer Gesundheitswoche, die Interkulturellen Wochen oder der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Zu all diesen Anlässen geht die Gleichstellungs- und Frauenförderungsstelle mit geschlechtsdifferenzierten Veranstaltungen wie z. B. einem Theaterstück über Essstörungen, einer Ausstellung zu internationalen Frauenpersönlichkeiten oder Veranstaltungen zur neuen gesetzlichen Regelungen in Sachsen auf die spezifische Situation von Frauen ein. So werden derartige thematische Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit einzelnen Frauenvereinen und Verbänden und in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ämtern der Stadt realisiert und ergänzen das Angebot. Eine Chemnitzer Frauenwoche, die im März eines jeden Jahres gezielte Veranstaltungen für Frauen und von Frauen konzentriert anbot, ist damit von einem breiten Angebot frauenspezifischer Veranstaltungen über das ganze Jahr abgelöst worden.
Hinweis für Redaktionen: Bei Nachfrage erhalten Sie Auskunft in der Gleichstellungs- und Frauenförderungsstelle der Stadt Chemnitz unter Ruf 0371/ 488-13 80.
Stadt Chemnitz