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PRESSEMITTEILUNG 11 Chemnitz, den 09.01.2004
Information aus dem Gesundheitsamt:
Sind Essstörungen eine Volkskrankheit? - Ausstellung „is(s) was?!“
vermittelt Informationen und Beratungsangebote zum wichtigen Thema
Die Ausstellung (siehe dazu auch PD Nr. 785 vom 13.11.03 und Nr. 839 vom 04.12.03) zeigt auch Bilder, die Patienten während ihrer Behandlung gestaltet haben. Sie vermitteln einen Eindruck davon, was es bedeutet, an einer Essstörung zu leiden und zeigen, dass diese weit mehr ist als ein Schlankheitstick junger Mädchen, der nach der Pubertät von allein wieder verschwindet.
Mit bereits 418 Besuchern, davon 22 Gruppenbesuchen haben insbesondere Mittelschulen und Gymnasien bisher beträchtliches Interesse an dieser Ausstellung gezeigt. Anliegen der Besucher reichten vom Betrachten der Ausstellung bis zu dem Wunsch nach persönlicher Beratung bei Angehörigen oder Betroffenen. Auch Informationsbroschüren und Flyer fanden Beachtung und wurden zahlreich mitgenommen, zum Beispiel für Schülerarbeiten. Ein an die Besucher ausgereichter Bewertungsbogen zur Ausstellung zeigte, dass die Arbeiten von Betroffenen und das Video Betroffener, die über ihre Krankheitsentwicklung berichten, besonders hilfreich zum Verständnis des Krankheitsbildes Essstörungen beitrugen. Beratungsgespräche offenbarten enorme Unsicherheiten im Umgang mit Essgestörten. Hilfestellung soll hierbei ein spezielles Informationsblatt für betroffene Kinder und Jugendliche bieten, das Im Rahmen der Ausstellung erhältlich ist.
Die Ausstellung „is (s) was?!“ ist im Gesundheitsamt Chemnitz, Am Rathaus 8, Raum 418 noch bis Mitte Februar zu sehen und will Gelegenheit geben, mit Jugendlichen und an dem Thema Essstörungen Interessierten ins Gespräch zu kommen.
Fachleute des Gesundheitsamtes betreuen diese Ausstellung: Die Vormittage sind für Klassen- und Gruppenbesuche vorgesehen (Anmeldung über Ruf 0371/488-5394). Die Nachmittage (Montag 14:00-16:00 und Donnerstag 14:00-18:00 Uhr) sollen Eltern, Lehrern, weiteren Multiplikatoren und Interessierten für individuelle Beratungen und Gespräche vorbehalten sein.
Zusätzliches Angebot mit prominentem Gast aus Dresden
Termin: 28.01.04, 16:00 Uhr, Stadtverordnetensaal – Anmeldung notwendig!
Ein zusätzliches Angebot im Rahmen des Präventionsprogramms für Sachsen zu Essstörungen im Kindes- und Jugendalter gibt es am Mittwoch, dem 28. Januar 2004, 16:00 Uhr, im Stadtverordnetensaal des Chemnitzer Rathauses: Prof. Dr. Scholz, Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Universitätsklinikums Dresden und weitere Fachexperten sprechen über Prävention, Früherkennung, Diagnostik, sowie ambulante und stationäre Therapie und medikamentöse Behandlung von Essstörungen. Eingeladen sind Allgemeinmediziner, Kinderärzte, Psychologen, Beratungslehrer und in das Thema Essstörungen involvierte Fachleute (Anmeldung unbedingt notwendig, Ruf 0371/488- 5394).
Informationen zum Hintergrund:
Essstörungen sind keine Volkskrankheit, aber ernst zunehmende und in der Zunahme Begriffene Erkrankungen, die viel Leid für Betroffene und ihre Angehörigen bedeuten und deren rechtzeitiges Erkennen und Behandeln dieses abwenden kann.
Jeder dritte Mensch hat einmal im Leben vorübergehend eine Essstörung, ca. 85 Prozent davon sind Frauen und Mädchen – zum Beispiel Diäten oder eingeschränktes Essverhalten können der Anlass dazu sein, denn sie verstärken die Fixierung des Denkens auf das Essen. Bei einem gesunden Verhältnis zum eigenen Körper und Gefühlsleben wird dieses gestörte Essverhalten ohne Komplikationen überwunden.
Etwas anderes sind die Krankheitsbilder der Essstörungen. Essstörungen sind Krankheiten, die vor allem junge Menschen im Alter von ca. 12 bis 25 Jahren treffen.
Hauptsächlich erkranken Mädchen und junge Frauen; es wird geschätzt, dass rund 5 Prozent dieser Altersgruppe betroffen sind. Die Behandlung dieser Erkrankungen ist oft schwierig, langwierig und nicht immer erfolgreich. Es gilt daher, Essstörungen nach Möglichkeit zu verhindern, Betroffene so früh wie möglich zu erkennen und sie von der Notwendigkeit einer Behandlung zu überzeugen.
Stadt Chemnitz