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PRESSEMITTEILUNG 155 Chemnitz, den 11.03.2004

Information aus dem Umweltamt der Stadt Chemnitz:

Schutz für die wandernden Kröten, Frösche und Molche –
wer mit helfen möchte, bitte unter Ruf 488-3602 im Umweltamt melden!

Wieder aufgestellt: mobile Amphibienleiteinrichtungen und Warnschilder

Voraussichtlich in wenigen Tagen ist es wieder soweit: Sobald die Witterung geeignet ist - das heißt: Temperaturen in den Abendstunden über 5°C, Nieselregen mit hoher Luftfeuchte - beginnen die ersten Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren in die Laichgewässer zu wandern. Die meisten dieser heimischen Amphibien sind so ortstreu, dass sie zu dem Gewässer laufen wollen, in dem ihr Leben begann. Dabei können Grasfrösche bis zu 800 Meter und Erdkröten sogar bis zu zwei Kilometer Wegstrecke zurücklegen.

In so dicht besiedelten Gegenden wie dem Chemnitzer Großraum werden die Wanderstrecken oftmals von Straßen durchtrennt. Untersuchungen belegen, dass die Verluste durch den Straßenverkehr bei der Frühjahrswanderung neben der Zerstörung der Lebensräume eine Hauptursache für den Rückgang der Amphibien ist.
Heute sind alle heimischen Amphibien daher besonders geschützt. In Chemnitz kommen neben den relativ häufigen Arten Erdkröte, Grasfrosch und Teichmolch auch die Knoblauchkröte, der Teichfrosch, der Kleine Wasserfrosch, der Seefrosch, der Feuersalamander, der Berg- und der Kammmolch vor. Mehrere 100 Teiche und Tümpel dienen als Laichgewässer.

Um den Konflikt „Amphibienwanderung – Straßenverkehr“ zu entschärfen, geht das städtische Umweltamt verschiedene Wege: An den sozusagen „Hauptbrennpunkten“ - der Röhrsdorfer Straße auf der Höhe des Speichers Altendorf und dem Stiftsweg auf der Höhe des Kirchgrundes - wurden bereits 1996 und 1997 stationäre Amphibienleiteinrichtungen errichtet. Entlang dieser Leitelemente werden die wandernden Tiere zu Durchlässen geführt und können die Straße selbständig und sicher unterqueren. Bei Straßenneubaumaßnahmen, wie der Südringerweiterung, werden von vornherein solche dauerhaften Einrichtungen für Amphibien und andere wandernde Wildtiere vorgesehen.
Extra für den Zeitraum der Frühjahrswanderung aufgestellte Zäune und Eimerfallen, so genannte mobile Amphibienleiteinrichtungen, werden in diesem Jahr voraussichtlich an der Eubaer/Chemnitzer Straße, am Weißen Weg, am Bräuteichweg und am Gymnasium Einsiedel errichtet. Ohne die Mithilfe von engagierten Bürgern, ehrenamtlichen Naturschutzhelfern und Vereinen – so betont das Umweltamt in seiner Information - ist diese zeitaufwändige Methode nicht durchführbar, da die in die aufgestellten Eimer gefallenen Tiere täglich über die Straßen getragen werden müssen. Für den Konfliktpunkt Eubaer/ Chemnitzer Straße im Bereich des ehemaligen Munitionslagers und Eibseegeländes (Naturschutzgebiet), wo jährlich über 1000 Tiere wandern, ist daher noch in diesem Jahr die Errichtung einer stationären Amphibienleiteinrichtung geplant.

Im Einzelfall, so das Umweltamt, können auch verzichtbare Straßen vorübergehend in den Abend- und Nachtstunden für den Straßenverkehr gesperrt werden, so wie bereits in den letzten Jahren die Forststraße im Zeisigwald. Schließlich werden in Zusammenarbeit mit dem Bauhof im städtischen Tiefbauamt ca. 75 Warnschilder „Achtung Kröten“ an Konfliktpunkten aufgestellt, die die Autofahrer auf das Problem aufmerksam machen und zu einer angemessenen Fahrweise verpflichten sollen.

Bei Interesse an Mithilfe, Rückfragen oder Amphibienmeldungen wenden sich interessierte Bürgerinnen und Bürger bitte an das Umweltamt der Stadt Chemnitz, Ruf 0371/488-3602.

Hinweis für Redaktionen: In der Anlage übermittelt die Pressestelle die vom Umweltamt gemeinsam mit dem Tiefbauamt zusammen gestellte Übersicht „Amphibienwanderung 2004 – Gefährdungspunkte“ sowie zur Veröffentlichung ein Foto einer Erdkröte als jpg-Datei.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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