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PRESSEMITTEILUNG 158 Chemnitz, den 12.03.2004
Aktuelle Ausstellung in der Neuen Sächsischen Galerie in Chemnitz
Ausstellung bis 25.04.04 zu sehen - Einladung zur Finissage am 24.04., 19:30 Uhr
Erstmalig in großem Umfange und mit Hauptwerken wird in Chemnitz noch bis zum 25. April 2004 in den derzeitigen Räumen der Neuen Sächsischen Galerie (NSG), Straße der Nationen 33, das druckgrafische Werk des bedeutendsten deutschen Holzschneiders des 20. Jahrhunderts präsentiert: Helmut Andreas Paul Grieshaber (1909-1981). Zustande gekommen ist die von Direktor Mathias Lindner auch kuratierte außergewöhnliche Ausstellung dank großzügiger Leihgaben aus dem Städtischen Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen (dem Geburtsort von Grieshaber), der Galerie Schlichtenmaier in Schloss Dätzingen, dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, der Kunsthalle Rostock, dem Neuen Museum, Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg, dem Lindenau-Museum Altenburg, den Kunstsammlungen Chemnitz und privaten Leihgebern.HAP Grieshaber hat den Holzschnitt seit den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts revolutioniert: Er schnitt im monumentalen Format bis 3 x 1,5 m, entdeckte eine großzügige, an mittelalterlichen Formen erlebte Einfachheit figürlichen Ausdrucks wieder, holte eine malerische Auffassung der Farbe in den Holzschnitt, ohne dessen im Expressionismus gewonnene Prägnanz aufzugeben, er experimentierte mit verschiedenen Träger- und Druckmaterialien, mischte Druck- und Maltechniken, montierte alte Schnitte mit neuen zusammen, variierte die Druckfarben, so dass jeder Druck ein Unikat werden konnte. Er lies seine gesuchten Blätter in riesigen Auflagen drucken, damit Kunst frei vom Markt jedem zugänglich würde, der Interesse entwickelte.
Die Ausstellung in Chemnitz präsentiert die großformatigen Zyklen der "Prometheus" und "Männerwald", das "Weltgericht", den "Totentanz von Basel", seine Hommagen an Künstler wie Dürer und Caspar David Friedrich. „Einige Arbeiten“, so erklärt Mathias Lindner, „dokumentieren HAP Grieshabers regionale Verbindung nach Ostdeutschland und speziell Sachsen in den 70er Jahren. Dank des großen Interesses Rudolf Mayers vom Verlag der Kunst in Dresden, konnten damals erste Ausstellungen u.a. in Dresden und Rostock stattfinden und Bildbände das Werk zugänglich machen. Der Zyklus des Totentanzes wurde in den Werkstätten der Leipziger Kunsthochschule gedruckt.“
Die Ausstellung in der NSG eröffnet zugleich ein Jahr mit dem Schwerpunkt Holzdruck in der Neuen Sächsischen Galerie und will damit auch Anregung sein für die sächsischen Künstler während der Ausschreibung zur V. Biennale 100 Sächsische Grafiken, die sich in diesem Jahr der künstlerischen Anwendung des Holzdruckes zuwendet.
Zur Grieshaber-Ausstellung wurden von der Neuen Sächsischen Galerie ein Plakat sowie Bildpostkarten mit vier Motiven herausgegeben – erhältlich zum Preis von 3 Euro bzw. 50 Cent in der NSG.
Zur Finissage der bedeutenden Ausstellung wird am Samstag, den 24. April 2004 um 19:30 Uhr eingeladen. Nach einem Vortrag von Mathias Lindner zum Grieshaberschen Totentanz von Basel musizieren der Bessiner Kammerchor und Instrumentalisten den Totentanz von Hugo Distler und die Missa da Requiem von Pierre de la Rue.
Die Neue Sächsische Galerie ist eine Chemnitzer Städtische Kunstsammlung in freier Trägerschaft der Neuen Chemnitzer Kunsthütte e.V. Zum Besuch geöffnet ist: Dienstag bis Freitag 10:00 bis 18:00 Uhr, Samstag und Sonntag 11:00 bis 17:00 Uhr. Der Eintritt ist frei - angeboten werden auch Führungen ab acht Personen; die Mindestgebühr dafür beträgt 15 Euro, 2 Euro pro Person, 50 Cent pro Schüler.
Vor ihrem Umzug in „Das TIETZ“ befindet sich die Neue Sächsische Galerie derzeit noch in den Räumen Straße der Nationen 33 in 09111 Chemnitz. Telefonisch erreichbar unter 0371/ 30 58 79 - unter dieser Rufnummer ist hier auch der Freie Träger der Neuen Sächsischen Galerie und Mitglied im AdKV, die Neue Chemnitzer Kunsthütte e.V. erreichbar sowie via e-Mail: info@kunsthuette.de bzw. info@neue-saechsische-galerie.de
Im Netz stehen Neue Sächsische Galerie und Trägerverein unter www.neue-saechsische-galerie.de
(sk)
Stadt Chemnitz