Schnelleinstieg:


Aktuelle Pressemitteilungen

 

PRESSEMITTEILUNG 554 Chemnitz, den 26.08.2004

Plakate gegen Feigheit: Hilfe holen kann jeder!

Kriminalpräventiver Rat der Stadt Chemnitz schloss sich Frankfurter Initiative
für mehr Zivilcourage an
Alle Informationen im Internet unter www.chemnitz.de/gewalt-sehen-helfen

Aufmerksamen Passanten sind die provokanten Plakate in den Chemnitzer Citylight-Vitrinen sicher bereits aufgefallen: Junge Männer treten brutal auf einen am Boden liegenden Menschen ein. Ein weiteres Motiv in einer Vitrine am Bahnhof zeigt, wie einer älteren Dame die Tasche entrissen wird. Täglich spielen sich ähnliche Szenen in Deutschland ab und oft genug kommt den Opfern niemand zur Hilfe. Die Wissenschaft nennt das „Non-helping-bystander-Effekt“. Das Interesse der Forschung an diesem Phänomen geht zurück bis in die 60er Jahre. Auslöser war der Mord an einer jungen Frau, die nachts auf einem New Yorker Hinterhof erstochen wurde. In diesem Fall beobachteten Nachbarn schweigend den über 30 Minuten dauernden Todeskampf des um Hilfe rufenden Opfers. Doch braucht man nicht über den „großen Teich zu blicken, auch hierzulande häufen sich Gewaltdelikte, ohne das „Mitwisser“ etwas für die Opfer unternahmen.

Für den Kriminalpräventiven Rat der Stadt (KPR) höchste Zeit etwas gegen die Unkultur des Wegschauens zu unternehmen. Das Gremium schloss sich einer Frankfurter Initiative für mehr Zivilcourage an. „Bisher hängen 40 Plakate mit einem Motiv einer häufig wahrzunehmenden Gewaltsituation in unserer Stadt, knapp 100 sollen es bis zum Herbst noch werden. Wir wollen damit aufrütteln und natürlich auch provozieren“, sagt Jürgen Hedderich, Leiter des KPR.

Die Plakate sind Teil der umfassenden Kampagne „Gewalt-Sehen-Helfen“ zu der auch ein Radiospot auf Radio Chemnitz 102.1 und viele andere Aktionen gehören werden. Der KPR will das Problem nicht nur öffentlich thematisieren, sondern auch Verhaltensstrategien in Konfliktsituationen aufzeigen. Mehr noch sollen Menschen dazu ermuntert werden, sich aktiv um Gewaltprävention zu kümmern. Eine Anzahl von Angeboten will die Volkshochschule speziell zu diesem Thema auf Anfrage anbieten. Die Palette reicht vom Streitschlichtungs-Seminar über Multiplikatorenkurse bis zum Verhaltens- und Deeskalationstraining. Zwar sind dies kleine Schritte, doch sollen in der Zukunft viele Aktionen vom „sicheren Verkehrsmittel“ bis zu „Kinderkommissaren“ an Schulen dazu führen, dass sich Menschen mit diesem Thema beschäftigen.

Alle Informationen und das Logo der Kampagne stehen auch im Internet auf den Seiten der Stadt Chemnitz unter www.chemnitz.de/gewalt-sehen-helfen
(eh)

Pressestelle
Stadt Chemnitz

Schnell-Links:


Veranstaltungskalender

Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
4 Wochen anzeigenKalender - Wochenansicht und Monatsansicht umschalten