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PRESSEMITTEILUNG 572 Chemnitz, den 31.08.2004

Tag des offenen Denkmals am 12. September 2004

Diesmal zum Thema: „Wie läuft´s – Schwerpunkt Wasser“

Informationen zum Programm in Chemnitz – im Stadtbad, im Wasserwerk

Rund um das Thema Wasser wird sich der diesjährige Tag des offenen Denkmals bundesweit drehen – eröffnet wird das Programm des traditionsreichen Tages in Chemnitz am 12. September, 10:30 Uhr von Bürgermeisterin Petra Wesseler und Kulturamtsleiterin Petra Borges im Stadtbad an der Mühlenstraße 27, einem der drei Denkmal-Schwerpunkte in Chemnitz.
Das umfangreiche Programm liegt als Flyer kostenfrei zum Mitnehmen in den Infotheken des Rathauses und in weiteren öffentlichen Einrichtungen aus und ist natürlich auch im Internet nachzulesen unter www.chemnitz.de > Button: Kultur, Freizeit & Tourismus > Button: Kultur in Chemnitz > Link: Tag des offenen Denkmals

Nicht nur Denkmalliebhaber, sondern auch für Familien ist dieser Tag ein besonderes Highlight, für den einen oder anderen einfach eine kulturelle Ergänzung zum parallel stattfindenden Stadtfest.
Der Chemnitz-Fluss spielt für die Stadt nur auf den ersten Blick keine prägende Rolle. Auf den zweiten offenbaren sich aber stadtgeschichtlich bedeutsame Faktoren. So war der Chemnitzfluss, wenngleich weder sonderlich breit, noch sonderlich tief, eine der Voraussetzung für die industrielle Entwicklung der Stadt. Für die ersten Mühlen war das schnell fließende Wasser der Chemnitz (Zwönitz / Würschnitz) von enormer Bedeutung; auch was mit Bleichen und Färbereien an der Chemnitz anfing, setzte sich später industriell fort.

Durch diese Entwicklung zur Industriestadt mit dem enormen Bevölkerungswachstum wurden andere Aufgaben, die mit dem Wasser zusammenhingen notwendig: die körperliche Hygiene, die sportliche Betätigung und die Trinkwasserversorgung. Am Tag des offenen Denkmals können die Besucher über alle diese Aspekte etwas erfahren: bei Rundgängen entlang der Chemnitz und an den alten Mühlgräben von Erfenschlag können frühe Schauplätze der industriellen Entwicklung am Wasser begangen werden. Das Stadtbad vermittelt auch heute noch die innovativen Ansätze damaliger Stadtpolitik im sportlich-hygienischen Bereich und auch das Wasserwerk kann diese historischen innovativen Gedanken der Kommunalpolitik bezeugen, durch die damals einmalige Aufbereitung des Grundwassers zur Trinkwasserversorgung.

Für Familien ist besonders empfehlenswert, den Wasserwerkspark zu besichtigen, da sich dort Flora und Fauna in einem Naturdenkmal live besichtigen lassen. Auch interessant ist das Ausbildungsangebot des Wasserwerks, das an diesem Tag mit präsentiert wird. Das Stadtbad bietet mit besonderen Führungen durch sein unterirdisches Gängesystem ebenfalls spannende Aspekte für die ganze Familie. Wer den Tag individuell mit dem Fahrrad fortsetzen möchte, kann auf eigene Faust den Radwanderweg nutzen, der ebenfalls zahlreiche Stationen zum Thema Wasser enthält.
Da sowohl Stadtbad als auch Wasserwerk zu den herausragenden Beispielen sanierter und funktionierender Denkmäler in Chemnitz zählen, ist der Besuch für Architekturfans ein Muss. So darf auf die Frage „Wie läufts´?“ geantwortet werden: Gut. Kurzinformationen zu den Denkmalen

  • Stadtbad Chemnitz
Chemnitz war deutschlandweit die dritte Stadt, die über ein eigenes Hallenbad verfügte: das „Hedwigbad“. Als Chemnitz zu der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. mit rund 400.000 Einwohnern aus allen Nähten platzte, wurde dieses zu klein und man entschied sich, ein neues zu errichten. Der Vorgängerbau, an den noch der Straßenname „Am Alten Bad“ entlang des Seeberplatzes erinnert, wurde abgerissen.

1927-35 wurde das neue Stadtbad von Stadtbaurat Fred Otto erbaut und eingeweiht. Es verfügte neben einem durchweg modernen Äußeren, auch im Innenbereich über zahlreiche Innovationen, so dass es zur Erbauungszeit nicht nur als das modernste Hallenbad Europas galt, sondern auch als Meisterwerk des rationalistischen Neuen Bauens. Es besitzt eine umfangreiche Ausstattung mit bildkünstlerischen Werken. Im Außenbereich schuf der Chemnitzer Künstler Bruno Ziegler (1879 - 1941) die Fahnensockel mit den dazugehörigen Wassertiergruppen. Einen Besuch wert ist nicht zuletzt das großartige zeitgenössische Wandgemälde von Gregor-Torsten Kozik im 1. OG, das sich ganz dem Thema Wasser widmet.

Die natürliche Beleuchtung im Innenraum des Stadtbades ist von beeindruckender Stringenz. Nicht nur die große Schwimmhalle wird natürlich belichtet, sondern der gesamte Bereich der Wannenbäder und Massageräume wurde einst ohne künstliche Zutat illuminiert. Im Erdgeschoß wurde der Bereich Brunnen und Gaststätte ursprünglich von einem Lichthof gekrönt, der über zwei Etagen reichte und den heutigen Sitzungsraum (1.OG) mit einschloss.
Doch neben der überzeugenden architektonischen Raumgestaltung, konnte Fred Otto auch in sanitärtechnischen Bereich eine herausragende Leistung erzielen. Bei Führungen im Kellergeschoss des Stadtbades kann man sich selbst davon überzeugen: dort befindet sich – überraschend für den Laien - ein Labyrinth an Gängen und Auffangbecken, die während des Zweiten Weltkrieges als Luftschutzräume genutzt wurden. Das Stadtbad verfügt über zwei eigene Tiefbrunnenanlagen, durch die das Bad im Wesentlichen gespeist wird.
Heute kann man im Stadtbad eine 50-Meter-Halle, eine 25-Meter-Halle und sechs Saunakabinen nutzen. Hinzu kommen mehrere Dampfbäder, Solarien und das Physiotherapie- und Massageangebot.
Von 1980 bis 1983 umfassend saniert, überzeugt die Integration einer großen Solaranlage in die Brauchwasserbereitung auch heute noch vom innovativen Geist des Hauses. Im Jahr 2005 feiert das Stadtbad sein 70-jähriges Jubiläum.

  • Rundgang entlang der Chemnitz
Wehr an der Chemnitz: Walzenwehr
Industrie am Chemnitzfluss: Färberei Haase, Janssenfabrik, Rother & Kunze, alte Hartmannhalle
Brücken über den Fluss: Georgbrücke, Bierbrücke,
Pfortensteg und Kaßbergauffahrt
  • Wasserwerk
Ab 1850 stieg die Einwohnerzahl der Stadt Chemnitz enorm an. Der Stadtrat erkannte bald, dass mit der damaligen Versorgung durch Röhrwasser aus dem unmittelbaren Umfeld der Stadt der Bedarf für Bevölkerung und Industrie nicht mehr gedeckt werden konnte. Im Jahre 1862 wies August Götze auf die Notwendigkeit einer neuen Wasserversorgung hin. Die Stadtväter entschieden sich 1871 zur Errichtung von Wasserwerksanlagen in Altchemnitz. Dort sollte das vorhandene Grundwasser mit Zwönitzwasser über natürliche Bodenfiltration angereichert werden. Aus dem Verwaltungsbericht der Stadt Chemnitz geht hervor, dass das neue Wasserwerk am 1. Juli 1875 den Einwohnern der Stadt übergeben wurde. Es war das erste Wasserwerk mit Grundwasseranreicherung in Deutschland. Die Technologie dieser Wasseraufbereitung wurde in den Folgejahren mehrfach verbessert, wobei auch eine der ersten Ozonanlagen Deutschlands zur Desinfektion des Trinkwassers eingesetzt wurde. Die Errichtung des Wasserwerkes war ein weiterer Schritt zur weiteren Entwicklung der Stadt Chemnitz zu einer bedeutenden Industriemetropole.
Das Gebäude dient heute, nach umfangreicher Sanierung, der Ausbildung in Berufen der Versorgungswirtschaft durch den Ausbildungsverbund Versorgungswirtschaft Südsachsen gGmbH.
  • Wasserwerkspark
Der Wasserwerkspark in Altchemnitz diente der Grundwasseranreicherung. Er hat aber nicht nur kulturhistorische, sondern auch eine große ökologische Bedeutung. Die naturnahen Anlagen stellen heute ein besonderen Ort für Pflanzen und Tiere im Gebiet der Stadt dar und sind ein Flächennaturdenkmal. Auf ca. 19 ha Fläche befinden sich Streuobstwiesen, ein 150 bis 200 jähriger Eichen - Buchen Hangwald, Feuchtwiesen, die Zwönitz und ein Teich. Zum Tag des offenen Denkmals werden die Schätze der Natur gehoben. Jeder kann mit Becher, Lupe und Fernglas dabei sein, wenn sonst verschlossene Schutzgebiete für die Entdeckung von Pflanzen- und Tierarten geöffnet werden. Eine Exkursion führt zu Wasseramsel und Gebirgsstelze, zu Blumen und Stauden. Große und kleine Wasserbewohner gilt es zu entdecken.

Die Tafeln des zwei Kilometer langen Lehrpfades informieren über hier lebende über 50 Vogelarten, die und Fledermäuse und über den genial funktionierenden Mechanismus der Natur.

Tag des offenen Denkmals in Chemnitz – die Historie

Zum ersten Tag des offenen Denkmals 1993 konnten das damals noch in Rekonstruktion befindliche Schloßbergmuseum und das Kavaliershaus besucht werden. In der Schloßkirche fand der Tag seinen musikalischen Ausklang. Den Tag derart zu beschließen ist seither zu einer guten Tradition geworden.

Der zweite Tag des offenen Denkmals 1994 konzentrierte sich auf den Ebersdorfer Dorfkern. Vorgestellt wurden die drei Säulen dörflichen Lebens. So war die Stiftskirche Ebersdorf ein vielfrequentierter Anziehungspunkt in der Mitte des Dorfes. Auf großes Interesse stieß auch das Eberdorfer Schulmuseum, das bei so ziemlich allen Besuchern Erinnerungen an die Jugend geweckt haben dürfte. Auch im historisch restaurierten Vierseithof mit der gerade eröffneten Landgaststätte "Zur Scheune" tummelten sich die Besucher. Ein festliches Konzert mit Chor- und Instrumentalmusik in der Stiftskirche beschloss das Programm.

Die Ruine der ehemaligen Harlaßgießerei an der Zwickauer Straße war zum dritten Tag des offenen Denkmals 1995 Dreh- und Angelpunkt. Der Förderverein Industriemuseum Chemnitz hatte auf das traditionsreiche Gießereigelände an der Kappler Drehe eingeladen. Interessierte Besucher konnten Führungen von Dr. Wolfgang Uhlmann vom Förderverein Industriemuseum entlang der Zwickauer Straße folgen. Sie erfuhren Wissenswertes aus der Geschichte der Produktionsstätten in Kappel und von der Künstlerin Martha Schrag, die zwei Wandgemälde in einer der Gießereigebäude schuf. Den Abschluss der Veranstaltung bildete, nach einem Bericht über den Fortschritt der Bauarbeiten der Kapelle St. Nicolai, ein Konzert des "Convivium Musicum Chemnicense".

In Hilbersdorf, als Fundort der über 250 Millionen Jahre alten versteinerten Bäume ein Begriff, öffneten 1996 zum vierten Tag des offenen Denkmals wesentlich jüngere Gebäude ihre Türen und Tore. 300 bis 400 Jahre alt ist der Dreiseithof am Hohlweg 14. Das wunderschöne Fachwerkanwesen wurde durch den Verein zur Erhaltung historischer Bausubstanz e.V. restauriert und war erstmals für Chemnitzer Besucher begehbar. Handwerker stellten zu Demonstrationszwecken Lehmziegel her und bearbeiteten Hilbersdorfer Porphyr.

Das Bahnbetriebswerk Chemnitz - Hilbersdorf, mit einer Gesamtfläche von 130.00 qm, wurde als Teil des Rangierbahnhofes Hilbersdorf im Oktober 1900 eingeweiht.
Die 100 - Jahr - Feier wurde am 17.09.00 begangen. Auf dem Gelände befinden sich noch heute die ursprünglich für 52 Dampfloks konzipierten zwei Ringschuppen (Heizhäuser). Die Anlage ist die größte ursprünglich erhaltene und betriebsfähige Dampflockbehandlungsanlage Deutschlands. Die Gesamtanlage zuzüglich der Ablaufanlage steht unter Denkmalschutz und hat das Alleinstellungsmerkmal. Jetzt Domizil des Sächsischen Eisenbahnmuseums e.V., konnten am Denkmaltag die vom Museumsverein, er feierte im Jahre 2000 sein zehnjähriges Jubiläum, liebevoll restaurierten Loks und Wagen bewundert werden.

Ein Konzert des international bekannten Organisten Matthias Eisenberg an der zuvor geweihten neuen Jehmlich - Orgel in der Trinitatiskirche Chemnitz - Hilbersdorf beschloss das Programm.

Etwa 6000 Besucher kamen 1997 zum fünften Tag des offenen Denkmals, ebenfalls unter Federführung des Fördervereins Industriemuseum, auf das ehemalige Gelände der 1896 gegründeten Wanderer - Fahrradwerke AG in Schönau, die später zum "Büromaschinenwerk Chemnitz" und VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt und zu "Ostra-Hydraulik" wurden. Neben Vorträgen zur Geschichte, Betriebsrundgängen und Videovorführungen gab es Ausblicke in die Zukunft des traditionellen Standortes früherer industrieller Großproduktion. Auch Originale der Wanderer - Produkte konnten besichtigt werden. An diesem Tag wurde auch das 110-jährige Jubiläum der Lutherkirche in Schönau begangen. Als gemeinsamer Abschluss des Tages des offenen Denkmals und des Kirchweihfestes fand ein Konzert für Orgel und Trompete statt. Zuvor war in der Kirche eine Orgelbesichtigung der 1886 von der Firma Kreutzbach, Borna gebauten Orgel möglich.

Unter Regie des Freundeskreises Schloßbergmuseum Chemnitz e.V. fand 1998 der sechste Tag des offenen Denkmals auf dem Gelände der Schönherr Chemnitzer Webmaschinenbau GmbH und im Stadtteil Schloßchemnitz statt. Ideen zu befördern und Vorschläge zu machen, wie mit denkmalverträglichen Nutzungen Industriebauten in die Wohnbebauung sinnvoll integriert werden könnten, war Ausgangspunkt der Veranstaltung. Geöffnet waren auch die im 16. Jahrhundert als Vorratskeller unter dem Museum, der Abt- und Konventkeller. Beide wurden 1994 bis 1996 zusammen mit den Stützmauern und Außenanlagen erneuert. Mit einem Rundgang über den Schloßberg und einem Konzert für Orgel und Trompete in der Schloßkirche klang der Tag aus.

Zum siebenten Tag des offenen Denkmals 1999lag der Schwerpunkt der Veranstaltung auf dem Kaßberg. Zu sehen waren die Gewölbegänge der Fabrikstraße, die Lagerkeller der ehemaligen Societätsbrauerei Altendorf, jetzt Kunstfabrik VOXXX und die Luftschutzkeller der Kreuzkirche. Der Sächsische Verein für technologieorientierte Forschung und Entwicklung e.V. veranstaltete Führungen im Bereich der unterirdischen Gewölbegänge im Kaßberg. Unter Mitwirkung der "Phönix" Bildungs- und FörderungsCentrum GmbH Chemnitz, wurde das 2. Wissenschaftliche Kolloquium zum Thema "Historische unterirdische Hohlräume" durchgeführt. Einbezogen in das Programm war auch die restaurierte Aula des Gymnasiums Hohe Straße.

Die Bernhardsche Kammgarnspinnerei, das älteste erhaltene Fabrikgebäude in Sachsen (erbaut ab 1799), stand im Mittelpunkt des achten Tages des offenen Denkmals 2000 unter dem Thema: "Chemnitz - Harthau - Wiege der sächsischen Industrie". Mit einem ganztägigen Veranstaltungsprogramm wurde auf die Entwicklung Harthaus, dessen Geschichte bis in das Jahr 1340 zurückgeht, zum Industriestandort aufmerksam gemacht. So wurden geführte Wanderungen zu Industriedenkmalen in Harthau angeboten. Auch ein historischer Originalfilm "So sah es aus, unser Harthau im Jahre 1928" unter der Moderation von Herrn Addi Jacobi war zu sehen. Im Rahmen einer festlichen Abschlussveranstaltung konnte man Informationen zur Geschichte der Kanzelfiguren des Holzbildhauers Suttinger erhalten.

Beim neunten Tag des offenen Denkmals 2001 stand der gründerzeitliche Sonnenberg im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Der Sonnenberg ist ein relativ geschlossenes und einheitliches Wohn- und Gewerbegebiet und eines der interessantesten Gründerzeitviertel in Sachsen, in dem sich das gesamte Alltagsgeschehen in einem Quartier vollzog. Unter dem bundesweiten Motto: "Schule als Denkmal-Denkmal als Schule" stand der Tag des offenen Denkmals am 9. September 2001 für Chemnitz unter dem Thema: "Der Sonnenberg: Leben, wohnen, lernen und arbeiten in einem gründerzeitlichen Quartier. Auf dem Sonnenberg betreuten 175 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer die trotz schlechten Wetters gekommenen ca. 3.800 Besucherinnen und Besucher mit Führungen, Musikdarbietungen, Ausstellungen und Gastronomie. Im Kellerhaus konnten 600 Besucherinnen und Besucher gezählt werden. Dort fanden ebenfalls Führungen und ein Einführungsvortrag statt. In der Villa Esche konnten ca. 3.000 Interessierte zu Fachführungen begrüßt werden. Im Schloßbergmuseum schauten ca. 233 Teilnehmer bei der Restaurierung des "Heiligen Grabes" zu.

Der 10. Tag des offenen Denkmals 2002 in Chemnitz: Ein Denkmal steht selten allein: Straßen, Plätze und Ensembles. Es fanden sich ca. 3.500 Menschen im Wohnviertel Schloßchemnitz ein. Ein kleiner Rekord - gut für den Jubiläumstag. Bundesweit wurden 6.500 historische Bauten in 2.500 Städten und Gemeinden 3,5 Millionen zugänglich gemacht. Thema des Tages: Probleme und Erfolge der Denkmalpflege vorzustellen. Private Denkmaleigentümer und engagierte Vereine hatten die Möglichkeit, an diesem Tag ihre Arbeit in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das diesjährige Thema war eine Einladung historisch gewachsene Straßen, Plätze und Stadtquartiere als Ensemble zu begreifen und die Kompositionsgesetze der Stadtplanung früher und heute kennen zu lernen. Das Programm umfasste Führungen durch Wohnquartiere und die Villa Koerner. Die beiden Architekten Herr Apfel und Herr Pfeiffer führten durch Haus und Park. Das Abschlusskonzert gestaltete in diesem Jahr der Traditionschor Chemnitzer Abiturienten.

Der 11. Tag des offenen Denkmals 2003 stand unter dem bundesweiten Motto: „Geschichte hautnah: Wohnen im Baudenkmal“. Dabei ging es um die Schwerpunktthemen: wie lebt es sich in historischen Gemäuern? Was ist bei einer Umnutzung eines Baudenkmals zu Wohnzwecken hinsichtlich der Originalsubstanz und der Struktur der Innenräume zu beachten? Welche Erfahrungen haben die Bewohner selbst? Die bundesweite Eröffnungsveranstaltung fand am 14, September in Lübeck statt, das als Denkmalstadt und Weltkulturerbe weit über seine Grenzen hinaus bekannt ist. Die Veranstaltung in Chemnitz wurde trotz des gleichzeitig stattfindenden Stadtfestes mit 2.800 Besuchern gut angenommen und zeigt das uneingeschränkte Interesse an der Erhaltung alter Bausubstanz und deren denkmalgerechter Sanierung. So zeigten die Führungen durch die Gartenstadt Gablenzsiedlung, dass das Wohngebiet durch eine viel beachtete architektonische und sanierungstechnische Leistung allen Ansprüchen des modernen Lebens gerecht wird. Die Führungen gingen auf die farbliche und städtebauliche Gestaltung des Wohngebiets an der Geibelstraße ein. Die Besucher der bereits vor 70 Jahren in Bauhausstil errichteten Diesterwegschule überzeugten sich von einem baulich und funktionell intakten Gebäude. Auch der Stand der Sanierungsarbeiten an der Zeisigwaldschänke beeindruckte alle Gäste. Die ehemals schönste Ausflugsgaststätte wird wieder im Originalzustand errichtet, die historische Schönheit des Gebäudes ist schon erkennbar. Wegen des großen Andranges wurden mehrere Führungen über den geplanten Zeitraum hinaus durchgeführt. Wie schon im vorangegangenen Jahr, waren Mietswohnhäuser der Gründerzeit geöffnet, deren historische Fassaden, Eingangsbereiche und Treppenhäuser wieder originalgetreu hergerichtet wurden. Auch die kulturellen Umrahmungen, wie z.B. die Ausgestaltung der Diesterwegschule, der Oldtimer-Pendelverkehr vom Marktbrunnen Geibelstraße bis zur Zeisigwaldschänke und das Abschlusskonzert mit beswingter Jazzmusik fanden bei allen Besuchern großen Anklang. Der bereits begonnene Eintrag ins Internet wurde auch 2003 fortgeführt.

Anzahl der Besucher in Chemnitz zum jeweiligen Tag des offenen Denkmals:
1993: 2.000 – 1994: 1.500 – 1995: 1.500 – 1996: 1.000 – 1997: 6.000 – 1998: 3.000 – 1999: 6.000 – 2000: 2.200 – 2001: 3.800 – 2002: 3.500 – 2003: 2.800

Hinweis für Redaktionen: Informationen zum Programm des diesjährigen Tages des offenen Denkmals in Chemnitz erhielten die Vertreter der Medien im Rahmen der heute im Stadtbad veranstalteten Pressekonferenz – dabei wurde eine Pressemappe ausgereicht. Bei Bedarf rufen Sie bitte unter Ruf 0371/488-1531 in der Pressestelle der Stadt Chemnitz an oder mailen Sie an pressestelle@stadt-chemnitz.de

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