Aktuelle Pressemitteilungen
PRESSEMITTEILUNG 680 Chemnitz, den 07.10.2004
Information dem Sozialamt der Stadt Chemnitz:
Schon die Eröffnungsveranstaltung auf dem Schlossberg am 18. September 2004 geriet in diesem Jahr zu einem großen Familienfest! Die Exposition im Schlossbergmuseum zu Exotischem unter dem Titel „Lust auf Ferne“ im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts erregte ebenso großes Besucherinteresse wie ein vielfältiges Bühnenprogramm und die Proben aus internationaler Küche.
Anliegen der Veranstalter war jedoch 2004 in erster Linie ein verändertes inhaltliches Profil, so Heike Steege, Ausländerbeauftragte der Stadt. Die Chemnitzer Organisatoren rückten so vorwiegend thematische Inhalte in den Mittelpunkt und wollten verstärkt Kinder und Jugendliche erreichen. Im Vorfeld erging daher bereits im Frühsommer ein gemeinsamer Aufruf von Ausländerbeauftragter und AG In- und Ausländer „Unterricht einmal anders“ an alle Chemnitzer Schulen, sich an den Interkulturellen Wochen zu beteiligen. Im Rücklauf meldeten Schulen vier Veranstaltungen an, die zusätzlich in das Programm 2004 aufgenommen wurden.
Die Vorschläge der Schülerinnen und Schüler beinhalteten gemeinsame Gesprächsrunden und Aktionen in Chemnitz lebender Migranten und Einheimischer und sollten vor allem auch „gegenseitig informieren“. So bereiteten Schüler der Albert-Schweitzer-Mittelschule gemeinsam mit zwölf ausländischen Studenten der TU, Vereinen und freien Trägern einen Aktionstag auf ihrem Schulgelände vor. An 21 Ständen hatten die insgesamt 250 Mittelschüler Gelegenheit, sich zu informieren, Genaueres über chinesische Schriftzeichen und arabische Kalligrafie zu erfahren oder afrikanisch und asiatisch zu kochen.
30 Achtklässler der Mittelschule Gablenz nutzten die Möglichkeit, auf Einladung des Türkischen Kulturvereins in der Zieschestraße 13 mit in Chemnitz lebenden Türken ins Gespräch zu kommen. So wurden beispielsweise auch Beweggründe und Probleme ihres Heimatlandes Türkei, den „Weg nach Europa“ anzutreten diskutiert. Die Schüler besichtigten den islamischen Gebetsraum des Vereins und erfuhren auch mehr über die Religion der Gastgeber.
Am Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium beleuchtete die vom Verband der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland gestaltete Exposition „Volk auf dem Weg“ Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland. Im Rahmen des Unterrichts besuchten sie auch Jugendliche aus anderen Bildungseinrichtungen der Stadt – die Veranstalter hätten sich jedoch noch mehr gewünscht. Sie schätzten ein, dass über die Dokumentationen auf Bildtafeln hinaus die vorbereiteten Videofilme und präsenten Gesprächspartner noch lebendigere Eindrücke hätten vermitteln können.
Einzigartige Gelegenheit zur Begegnung bot ein von der AG In- und Ausländer initiiertes Treffen mit dem Titel „Wir und Ihr“. Jugendliche Flüchtlinge hatten eine Grundschulklasse zu Gast. Zehnjährige aus der Grundschule Gablenz ließen sich Motive für eine Flucht und Lebensumstände erklären, spielten und kochten aber auch gemeinsam.
Zum vom Stadtteilprojekt „Hutholz“ initiierte Fest „Alle(s) unter einem Hut“ auf dem Hof der Hans-Sager-Grundschule kamen viele einheimische und zugereiste Familien mit Kindern und nahmen Sport-, Spiel- und Kreativangebote an. Erwähnenswert auch das Engagement der Vereinigung der Mocambiquaner in Chemnitz, die mit einer lebendigen Informations- und Kulturveranstaltung zur Programmvielfalt beitrugen. Prominenter Gast ihres Festes war der 2. Sekretär der Botschaft der Republik Mozambique, Jaime Fernando Chauque.
Neben dem Bestreben, die jährlichen Veranstaltungen einem Grundgedanken unterzuordnen, gilt inzwischen das traditionelle vietnamesische Kinderfest als „Dauerbrenner“. Es zählte zum Abschluss der diesjährigen Interkulturellen Wochen in Chemnitz am 3. Oktober 2004 bei Löwentanz, Mondkuchen und großem Lampionumzug 600 Besucher aus Chemnitz und Umgebung. Jeweils im aktuellen Veranstaltungsjahr wird seit Jahren bereits eine Spendensammlung für das Fest im Folgejahr durchgeführt.
Das Veranstaltungsgeschehen wird von den Initiatoren nicht zum Zweck der Selbstdarstellung beobachtet, stellt die Ausländerbeauftragte klar. Chemnitzer Stadtpolitik migrationsspezifisch auszurichten, setze voraus, dass bekannt sei, welche Formen der Begegnung gewünscht werden. Und natürlich, defizitäre Themen im Folgejahr anzusprechen. und dafür zu sensibilisieren.
Übrigens: aufgrund der späteren Semesterferien an der TU Chemnitz schließt sich eine Reihe von Veranstaltungen erst ab dem heutigen 7. Oktober 2004 an – hier das Programm:
Donnerstag, den 07. Oktober 2004
09:30 und 16:00 Uhr:„Mit Kängerus und Koalas Australien entdecken“ (Haus Alma, Karl-Liebknecht-Straße 19)
Freitag, den 08. Oktober 2004
17:00 Uhr: Internationales Hallenfußballturnier (Sporthalle TU Chemnitz, Thüringer Weg)
Dienstag, den 12. Oktober 2004
19:30 Uhr: „Ein Frauenleben in Thailand“ (Frauenzentrum „LILA VILLA“)
Freitag, den 15. Oktober 2004
18:30 Uhr: „Basar der Kulturen“
Freitag, den 29. und Samstag, den 30. Oktober 2004
19:30 Uhr: „Internationale Folklore – eine Tanzreise vom Balkan über Griechenland bis Israel“
(Evangelisches Forum, Theaterstraße 25)
Achtung, Hinweis für Medienvertreter: Zu 17 Veranstaltungen der diesjährigen Interkulturellen Wochen in Chemnitz gibt es eine Fotodokumentation - Fotos sind auf Anfrage unter Ruf 0371/488- 5047 in der Abteilung Ausländer-, Aussiedler-, Asylbewerberbetreuung, erhältlich.
Stadt Chemnitz