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Aktuelle Pressemitteilungen

 

PRESSEMITTEILUNG 783 Chemnitz, den 22.11.2004

Informationen zum Welt-AIDS-Tag 2004 am 1. Dezember:
„Wir wissen, was wir wollen – Leben! Lieben! Schutz vor HIV!“

Presseerklärung und Spendenaufruf der AIDS-Hilfe Chemnitz e.V.

Sehr geehrte Redaktionen, mit PD Nr. 776 vom 18.11.04 veröffentlichte die Pressestelle der Stadt Chemnitz zum Welt-AIDS-Tag 2004 am 1. Dezember Informationen aus dem Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz und vom Verein AIDS-Hilfe Chemnitz e.V. mit Hinweisen zur Straßen-Spendensammlung vom 27.11. bis 05.12.04 in der Chemnitzer City sowie zu aktuellen Veranstaltungen und Hilfeangeboten.

Nachfolgend übermittelt die Pressestelle weitere Informationen zum wichtigen Thema. Zur Verfügung gestellt wurden Text, Spendenaufruf und das in der Anlage als jpg-Datei ebenfalls übermittelte Plakat der diesjährigen Aktion vom Verein AIDS-Hilfe Chemnitz e.V. - Autor des Beitrags ist Herr Alexander Niehardt, Vorstandsmitglied der AIDS-Hilfe Chemnitz e.V. - bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt unter Ruf 0371/415223 oder e-Mail: info@chemnitz.aidshilfe.de an den Verein.

„Wir wissen, was wir wollen – Leben! Lieben! Schutz vor HIV!“

Heterosexuelle Frauen sind diejenige Gruppe, deren Anteil an den Neuinfektionen in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich auf heute rund 20 Prozent angestiegen ist. Über das Infektionsgeschehen unter homo- und bisexuellen Frauen ist offiziell nach wie vor nichts bekannt. Deshalb bilden junge Mädchen und Frauen 2004 die Zielgruppe der gemeinsamen Aktionen von AIDS-Hilfen, der AIDS-Stiftung und der BZgA. Ihr Infektionsrisiko ist beim ungeschützten Geschlechtsverkehr aufgrund anatomisch-biologischer Besonderheiten etwa doppelt so groß wie das von Männern. Zudem können sie in vielen „Partnerschaften“ nicht frei über ihre Sexualität und ihren Schutz entscheiden und die sexuelle Treue ihrer Partner kaum kontrollieren.

Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander!

Alle Jugendstudien der letzten Jahre belegen: Liebe, Treue und Zuverlässigkeit in der Partnerschaft, Enthaltsamkeit vor der Ehe und Religiösität sind Werte, die zunehmen oder seit Längerem hoch im Kurs stehen. Dem gegenüber stehen steigende Infektionszahlen bei allen sexuell übertragbaren Erkrankungen, ein Anwachsen der Scheidungsrate und der Schwangerschaften noch im Schulalter sowie stagnierende Verkaufszahlen bei Kondomen.
Jugendliche in Deutschland sind im Allgemeinen gut informiert. Sie wünschen sich, wie lokale Untersuchungen zeigen, mehr Kontakt zu Betroffenen. - Ihr reales Verhalten hat mit ihrer Wissensbasis und den hohen Ansprüchen leider nur wenig zu tun!

Ein 50iger Pack Kondome – das ideale Weihnachtsgeschenk

Die Sorglosigkeit unserer Jugend ist eine direkte Folge des denkbar schlechten Vorbildes vieler Erwachsener. Eine krisenresistente Sexindustrie, seit Jahren der größte Wirtschaftszweig in Deutschland und der in Wahrheit gar nicht „kleine Grenzverkehr“ von deutschen Männern zu tschechischen Prostituierten gehören zu den Symptomen. Gesprochen wird darüber in den Partnerschaften meist ebenso wenig wie anschließend die notwendige Verhütung mit Kondomen erfolgt. 100 Prozent der Ratsuchenden bei der AIDS-Hilfe Chemnitz, die in einer solchen Situation bei uns vorsprachen, hatten nur eins im Sinn: Wie erlange ich möglichst sofort Klarheit über eine mögliche Infektion um ja nicht mit meinem Partner / meiner Partnerein darüber sprechen zu müssen.

Den i-Punkt setzen dann Printmedien und Fernsehfunk, die in entsprechenden Ratgeberformaten empfehlen, vereinzelte Seitensprünge in einer Beziehung nicht zu thematisieren und dieses Verhalten als verantwortungsvoll für die Partnerschaft deklarieren – eigentlich eine Anleitung zur fahrlässigen Körperverletzung! Die sogenannte „feste Partnerschaft“ gehört damit zu den HIV-gefährdensten Bereichen unserer Gesellschaft.
In dieser Situation lassen dann Eltern Sprüche ab wie „Solange du deine Beine unter meinen Tisch steckst…“ oder glauben, ihre Kinder schützen zu können, wenn sie sich den Freund oder die Freundin vorher „anschauen“. Die meisten Eltern sind sich der Wirkungslosigkeit derartiger Strategien nicht bewusst, obwohl ihre eigene Jugend sie eines Besseren belehren müsste. Zu entsprechenden Elternsprechstunden der AIDS-Hilfe Chemnitz e.V. in der diesjährigen Gesundheitswoche erschien nicht eine Mutter oder ein Vater!

Es muss daher nicht wundern, wenn die völlige Ausblendung sexueller Realitäten aus der Gedankenwelt Erwachsener auf die nachfolgende Generation durchschlägt. Die Realitäten sind aber:

- Der Mensch ist von seinen biologischen Wurzeln her kein monogames Wesen.
- Unsere Partner sind nicht unser sexuelles Eigentum und wir können uns ihrer Treue niemals sicher sein.
- Unsere Kinder sind keine asexuellen Wesen, trotz aller Verbote und Kontrollen.
- Appelle an die Moral zeigen kaum Wirkung und wir haben nicht weitere 2000 Jahre Zeit, um die Menschheit sexuell umzuerziehen.

Wäre es deshalb nicht an der Zeit, das wir als Eltern unseren heranwachsenden Kindern spätestens ab 14 anstelle des Statussymbols Handy einen 50iger Pack Kondome unter den Weihnachtsbaum legen, um so privat wie gesellschaftlich der Kostenfalle zu entgehen und auch in 20 Jahren noch sorglos mit unseren Kindern telefonieren zu können? Denn HIV tötet weiter – langsam und lautlos!

Andere Voraussetzungen erfordern neue Strategien

In Zeiten steigenden Infektionsrisikos haben das Land Sachsen und einige umliegende Landkreise ihre Zuschüsse für die Aufklärungsarbeit der AIDS-Hilfe Chemnitz e.V. gekürzt oder ganz gestrichen. Nur die Stadt Chemnitz, vertreten durch das Gesundheits- und das Jugendamt, wird trotz angespannter Haushaltslage seit Jahren ihrer Verantwortung in dieser Frage zuverlässig gerecht.
Bereits vor dem Erwachen sexueller Aktivität muss unsere Jugend Verhütungsstrategien kennen und vertraut sein mit ihrem Umgang. Im Moment gehen noch ca. 20 Prozent der Arbeitszeit der AIDS-Hilfe für Wege von und zu Schulklassen oder Jugendgruppen verloren. Aus diesem Grund richtet die AIDS-Hilfe Chemnitz in der Karl-Liebknecht-Straße ein neues Beratungs-, Kommunikations- und Schulungszentrum ein, in dem wir erstmals Gruppen auch in Klassenstärke zu uns einladen und so noch mehr Jugendliche noch effektiver erreichen können. Dafür brauchen wir jede nur denkbare Hilfe in Form von Geldspenden für die notwendigen Bauarbeiten und Sachspenden für die Einrichtung. Setzen Sie sich mit uns Verbindung und helfen Sie mit, wenn auch sie wissen was sie wollen: Leben! Lieben! Schutz vor HIV!

Spendenaufruf der AIDS-Hilfe Chemnitz e.V.

Sehr geehrte Spender und Sponsoren!
Die AIDS-Hilfe Chemnitz muss jedes Jahr mehrere tausend Euro an Eigenmitteln aufbringen, um die Betreuungs- und Präventionsarbeit fortsetzen zu können. Diese gewaltige Summe ist durch Straßensammlungen und das Aufstellen von Spendenbüchsen nicht zu erbringen. Der Betrieb der Beratungsstelle kann damit zwar aufrecht erhalten werden, aber alle zusätzlich geplanten Projekte für das Jahr 2004/2005 müssen entweder stark reduziert oder ganz gestrichen werden.

Das betrifft:

- unseren angestrebten Umzug in attraktivere und zugleich preisgünstigere Räume (entfällt komplett, wenn nicht zusätzliche Projektmittel ausgereicht werden),
- die Arbeit der Positiven-Selbsthilfegruppe (fast nur noch aus Spenden finanzierbar),
- ein Seminar zum Qualitätsmanagment für unsere hauptamtlichen Mitarbeiter (kann nur in einer abgespeckten Variante durchgeführt werden),
- ein neuer Infoflyer der AIDS-Hilfe (auch dieses Jahr wieder auf Eis gelegt).

Sach- und Geldspenden an unseren Verein sind steuerlich anrechenbar.
Außerdem können Sponsoren auf dieser Seite mit ihrem Logo und einer Verlinkung für sich werben. Auf Wunsch behandeln wir Ihre Hilfe und Unterstützung aber auch diskret. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen und hoffen auf Ihr zahlreiches Engagement.

Der Vorstand

Spendenkonto von AIDS-Hilfe Chemnitz e.V.:
Kto.-Nr. 355 00 03 799 , BLZ 870 500 00, Sparkasse Chemnitz

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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