Aktuelle Pressemitteilungen
PRESSEMITTEILUNG 155 Chemnitz, den 16.03.2005
„Chemnitzer Hütte“ in Südtirol beliebtes Ziel für Bergtouristen
EU-Projekt „Lebende Steine“: 120 Kilometer langer Jakobs-Rundweg
55 Personen finden in der Hütte Platz und können von hier aus sportlich ambitionierte Touren aber ebenso moderate Wanderungen unternehmen: Künftig übrigens auch auf einem etwa 120 Kilometer langen Rundweg, benannt nach dem Schutzheiligen der Pilger als „Jakobs Weg“. Er führt von der "Chemnitzer Hütte" über das Hundskehl Joch nach Innsbruck zum Brenner und wieder zurück. "Der Rundweg verbindet übrigens Kirchen und Kapellen, die dem Heiligen Jakob geweiht sind", erklärt Dr. Oskar Ausserer, der das EU Projekt mit dem Titel "Lebende Steine" mit initiierte. Dem Stein soll auf diese Weise Leben eingehaucht werden, mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen aber auch mit der alten spirituellen Tradition des Pilgerns. Dazu werden die vorhandenen Pfade mit dem Symbol der Jakobsmuschel gekennzeichnet. Unterhalten wollen die Initiatoren ihre Gäste mit sieben Veranstaltungen, die um den 25. Juli dem Tag des Schutzheiligen stattfinden. Archaische Klänge auf einer riesigen Steinharfe, ein Riesen Stein Labyrinth, ein Steinkreis, Steinstoßen, Lithurgik und Murmeltage sowie Klaviertage der besonderen Art mit dem Titel Steinway & Sons gehören zu dem einfallsreichen Programm der Tiroler.
Erfreut konnte während des Besuchs der Südtiroler Gäste in Chemnitz der Chemnitzer Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert - selbst passionierter Bergwanderer - erfahren, dass die "Alte Chemnitzer Hütte" und damit auch Chemnitz durch ein weiteres Vorhaben in der beliebten Urlaubsregion bekannter werden soll. Im Rahmen des Projektes "Lebende Steine" wollen die Südtiroler eine bronzene Jakobs Statue vor der in 2420 Metern Höhe gelegenen Hütte errichten. "Achttausend Euro soll die Figur kosten und dafür bitten wir auch die Chemnitzer Wander und Bergfreunde um Spenden.Natürlich soll diese Geste nicht mit leeren Händen empfangen werden", verspricht Hütten Wirt Roland Gruber zehn Prozent Erlass auf Übernachtung und Verzehr. Für 13 bis 30 Euro können sich Wanderfreunde in der "Alten Chemnitzer Hütte" einquartieren und von dort aus in 10 bis 12 Tagen den Rundweg erklimmen.
Weitere Auskünfte zum Projekt erhalten Berg- und Wanderfreunde auf der Website
www.lebendesteine.info
(eh)
Sächsischer Alpinist Kellerbauer in Tirol bestens bekannt -
Höhenwanderweg nach dem Alpinistik-Pionier benannt
Kellerbauer war 1. Vorsitzender der Sektion Chemnitz des Deutschen Alpenvereins
2007 begeht die Sektion Chemnitz des Deutschen Alpenvereins ihr 125 jähriges Bestehen. Sie wurde in den ersten 35 Jahren nach ihrer Gründung maßgeblich von einem Chemnitzer geprägt, dem Gewerbschullehrer und Alpinist Prof. Theodor Norbert Kellerbauer. Kurioser Weise ist dieser sächsische Alpinistik Pionier in seiner Heimat kaum, in Tirol jedoch sehr wohl bekannt. Dort wurde vor mehr als 100 Jahren ein 12 Kilometer langer Höhenwanderweg initiiert und nach ihm benannt. "Je mehr ich über ihn las, umso größer wurde meine Hochachtung für diese faszinierende Persönlichkeit, die in alpinen Belangen Weitsicht bewies", erzählt Wolfgang Mann, der Chronist des Alpenvereins in Chemnitz.
1839 in Bayern geboren, studierte Kellerbauer an der Bergakademie Freiberg und hielt sich in Zwickau und Chemnitz zu Maschinenstudien in Fabriken auf. Nach Aufenthalten im Elsass, in Belgien und Russland fand er 25 jährig eine Anstellung an der Königlichen Gewerbschule in Chemnitz. Der Professor lehrte u.a. Mathematik, Geometrie, Maschinenkonstruktion und Feuerlöschwesen und tat sich durch die Konstruktion von Feuerwehrgeräten hervor. Neben der Entwicklung der Chemnitzer Sektion des Alpenvereins machte er sich auch im Turnverein verdient. Leider gibt es keine schriftlichen Zeugnisse, wie Kellerbauer zum Bergsport fand, schreibt Chronist Wolfgang Mann. Anzunehmen ist aber, dass die Ursprünge in den gemeinsamen Bergfahrten der Sportfreunde zu finden sind. Als Alleingänger erklomm er zahlreiche hohe Gipfel Tirols und der Westalpen, darunter das Matterhorn. Ein Jahr nach Gründung der Chemnitzer Sektion wurde er deren 1. Vorsitzender und blieb es bis zu seinem Tode.
Kellerbauer trat vehement für die leistungssportliche Entwicklung des Bergsteigens ein und ermunterte seine Kameraden bestimmte Touren zu unternehmen und damit Neuland zu betreten. Interessenten, die mehr über Prof. Theodor Norbert Kellerbauer erfahren möchten, sei die Broschüre des Chemnitzer Geschichtsvereins "Chemnitzer Schicksale II" empfohlen. (Auf der darin veröffentlichten Recherche von Wolfgang Mann basiert dieser Beitrag.)
Hinweis für Redaktionen: Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte unter Ruf 0371/5614015 oder 03721/ 33549 an Herrn Wolfgang Mann, Redaktion „Mitteilungen“ der Sektion Chemnitz im DAV e.V - Informationen im Internet www.dav-chemnitz.de
In der Anlage übermittelt die Pressestelle der Stadt Chemnitz außerdem zwei Fotos zur Veröffentlichung – die „Chemnitzer Hütte“ (Foto: Wolfgang Mann) sowie ein Porträtfoto des Chemnitzer Alpinistik-Pioniers Kellerbauer (Archiv Wolfgang Mann).
Stadt Chemnitz