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PRESSEMITTEILUNG 164 Chemnitz, den 21.03.2005

Information aus dem Umweltamt der Stadt Chemnitz:
Achtung Kraftfahrer - Amphibien gehen wieder auf Wanderschaft!

Schutz durch stationäre und mobile Amphibienleiteinrichtungen
sowie Warnschilder - wer helfen möchte, bitte im Umweltamt melden!

Wesentlich später als in den Vorjahren, jedoch pünktlich zum Ende der Dauerfrostperiode beginnen die ersten Kröten, Frösche und Molche ihre Wanderung von den Winterquartieren in die Laichgewässer. Die meisten dieser heimischen Amphibien sind so Orts treu, dass sie zu dem Gewässer laufen, in dem ihr Leben begann. Dabei können Grasfrösche bis zu 800 m und Erdkröten sogar bis zu 2 km Wegstrecke zurücklegen. In so dicht besiedelten Gegenden wie dem Chemnitzer Großraum werden die Wanderstrecken jedoch auch von Straßen gequert. Und wie Untersuchungen belegen endet der Weg über die Straße oft tödlich für die Tiere. Die Verluste durch den Straßenverkehr bei der Frühjahrswanderung sind neben der Zerstörung von Lebensräumen eine der Hauptursache für Dezimierung der Amphibien.

Heute sind daher alle heimischen Arten besonders geschützt. In Chemnitz sind das neben den relativ häufig vorkommenden Erdkrötenarten der Grasfrosch, der Teichmolch, der Teichfrosch, der kleine Wasserfrosch, der Seefrosch, der Feuersalamander, der Berg- und der Kammmolch sowie die Knoblauchkröte. Mehrere 100 Teiche und Tümpel dienen als Laichgewässer.

Um den Konflikt „Amphibienwanderung - Straßenverkehr” zu entschärfen, werden vom Umweltamt verschiedene Wege beschritten. An den Hauptpunkten, der Röhrsdorfer Straße auf der Höhe des Speichers Altendorf und dem Stiftsweg, Höhe Kirchgrund, wurden 1996 und 1997 stationäre Amphibienleiteinrichtungen aufgestellt.
Entlang dieser Elemente werden die wandernden Tiere zu Durchlässen geführt und können den Verkehrsweg sicher unterqueren. Bei Straßenneubaumaßnahmen, wie der Südringerweiterung, werden von vornherein solche Einrichtungen geplant. Auch der Konfliktpunkt Eubaer/Chemnitzer Straße (Bereich des ehemaligen Munitionslagers und Eibseegeländes - Naturschutzgebiet) wurde Ende letzten Jahres mit dem Einbau eines Durchlasses in die Straße sozusagen entschärft. Jetzt, sobald die Witterung es zulässt, werden hier noch zusätzlich Leiteinrichtungen aufgestellt. Immerhin bevorzugen diesen Wanderweg jährlich über 1000 Tiere.
Sollten die Amphibien die geplante Baumaßnahme nicht mehr abwarten können, wird diese Strecke, wie auch in den letzten Jahren, durch einen mobilen Zaun geschützt. Extra für den Zeitraum der Frühjahrswanderung aufgestellte Zäune und Eimerfallen - mobile Amphibienleiteinrichtungen - werden in diesem Jahr außerdem am Bräuteichweg und am Gymnasium Einsiedel errichtet. Allerdings ist das auch eine sehr zeitaufwändige Methode, die in Fallen gegangenen Tiere müssen täglich über die Verkehrswege getragen werden. Ohne die Mithilfe von interessierten Bürgern, ehrenamtlichen Naturschutzhelfern und Vereinen wäre das nicht durchführbar.

Im Einzelfall können auch Straßen - vorübergehend in den Abend- und Nachtstunden - für den Verkehr gesperrt werden, so wie bereits in den letzten Jahren die Forststraße im Zeisigwald. Schließlich werden in Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt ca. 75 Warnschilder „Achtung Kröten“ an Konfliktpunkten aufgestellt, um die Autofahrer auf das Problem aufmerksam zu machen.

Bei Interesse an Mithilfe, Fragen oder Amphibienmeldungen können sich Bürgerinnen und Bürger an das städtische Umweltamt unter Ruf 0371/488-3602 wenden.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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