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PRESSEMITTEILUNG 214 Chemnitz, den 14.04.2005

Information aus dem Grünflächenamt

Die Rosskastanie – Baum des Jahres 2005

Es ist die Rosskastanie, die sich 2005 mit dem Prädikat „Baum des Jahres“ (Aesculus hippocastanum L.) schmücken darf. Damit stehe, so die unbestrittene Meinung der Fachleute, einer der schönsten und interessantesten Baumarten im Mittelpunkt des Interesses.
Die Rosskastanie ist vermutlich der einzige Baum, den wirklich jedes Kind kennt. Ab April sind die großen gefingerten Blätter zu sehen, im Mai gibt es ein unübersehbares Blütenmeer und im Herbst entwickeln sich in stacheligen Kapseln die großen, glänzenden Samen, die von Kindern so begehrt sind. Die Rosskastanie, die nicht mit der Esskastanie verwandt ist, erhielt ihren Namen auf Grund der Tatsache, dass die Früchte in früheren Zeiten als Pferdefutter Verwendung fanden. Streng genommen zählt der uns allen seit frühester Kindheit vertraute Baum aber nicht zu den einheimischen Arten. Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Griechenland, Albanien und Teilen von Bulgarien. Dorthin hatte sich der einst in ganz Europa verbreitete Baum während der Eiszeit zurückgezogen. Auf Grund der Schwere der Samen gelang es ihm nicht seine ehemals angestammten Verbreitungsgebiete wieder zu erobern. Erst im 16. Jahrhundert fand dieser Baum als Objekt der Sammelleidenschaft seinen Weg aus Fürstengärten wieder hinaus in die freie Landschaft.

Auch in Chemnitz finden wir viele dieser bis zu 30 Meter hohen Bäume. Mehr als 1000 Kastanien stehen hier entlang von Straßen und mehr als 4000 in Parks und Anlagen. Die mit ca. 200 Jahren vermutlich älteste Chemnitzer Rosskastanie befindet sich auf dem Schillerplatz, sie hat einen Stammumfang von mehr als 5 Metern.
Weil die Rosskastanie so bekannt und beliebt ist, erregt die bereits seit einigen Jahren andauernde Schädigung des Baumes durch die Kastanienminiermotte großes Aufsehen. Denn bereits Mitte Juli färben sich die Blätter der Kastanien zusehends braun. Schuld daran ist ein etwa 4 Millimeter kleiner Schmetterling, dessen Larven sich seit Mitte der 90er Jahre auch in Sachsen durch die Blätter der Kastanien fressen. Bislang gibt es für die Bekämpfung dieses Kleinfalters keine flächendeckende und finanzierbare Behandlungsmöglichkeit.

In der Vergangenheit hat das Grünflächenamt in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Landesamt für Landwirtschaft Versuche unternommen dem Quälgeist mit neuartigen Behandlungsmethoden - zum Beispiel durch Stamminjektionen mit Insektiziden - zu Leibe zu rücken. Dies zeigte durchaus Erfolge. So blieb an den behandelten Bäumen der überwiegende Teil des Blattwerkes von der Miniermotte verschont. Doch leider, wie schon erwähnt, ist diese Methode zu teuer und zu aufwändig um sie flächendeckend anwenden zu können.
So bleibt als einzig praktikable Methode zum Einzudämmen des Befalls, die Entfernung des Laubes im Herbst, da in den abgefallenen Blättern die verpuppten Larven der Miniermotte überwintern. Das befallene Laub kann mit Erdabdeckung kompostiert oder in der Biotonne entsorgt werden (weitere Entsorgungsmethoden siehe auch Pflanzenabfallverordnung).

Hinweis für die Medien: Weitere Informationen erhalten Sie im Grünflächenamt unter der Telefonnummer 0371/488 6737. Das in der Anlage übermittelte Bild steht Ihnen zur Verfügung. Bildtext: Rosskastanien auf der Festwiese des Küchwaldes.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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