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PRESSEMITTEILUNG 284 Chemnitz, den 18.05.2005

Information aus dem Baugenehmigungsamt:
Originale Bleiglasbilder aus dem Jahre 1911 wieder am Originalplatz

Am Freitag, 20. Mai 2005, 11 Uhr wird die Kunstglaserei Rainer Unger neue Oberlichtfenster mit Bleiglasbildern aus dem Jahr 1911 im Raum 213 in der zweiten Etage des Chemnitzer Rathauses einsetzen. Zum Termin vor Ort sind die Vertreter der Medien herzlich eingeladen. Glasermeister Rainer Unger und Thomas Morgenstern, Abteilungsleiter Denkmalschutz im Baugenehmigungsamt beantworten Ihre Fragen.

Die 12 historischen Bilder in Wappenform zeigen florale und kulinarische Motive und schmückten bereits 1911 die Fenster des Ratsherrenstübchens im Neuen Rathaus. Die Bilder stammen zweifellos, so das Prüfergebnis des Denkmalschutzes, von Glaskünstler Prof. Josef Goller (1868 – 1947), der neben anderen Künstlern 1910 bis 1911 entscheidend an der Ausgestaltung des heutigen Kulturdenkmals „Neues Rathaus“ mitwirkte.

Die Originale befanden sich seit 1984 im Privatbesitz des Chemnitzer Bleiglasermeisters (i.R.) Rainer Unger. Die Stadt Chemnitz entschloss sich vor allem aus rechtlichen Gründen des Denkmalschutzes das Angebot zum Rückkauf (symbolischer Preis/Fördermittel Denkmalpflege) anzunehmen.

Die Glasmalereien seien ein weiterer Mosaikstein im Gesamtkunstwerk „Neues Rathaus“, so die Fachleute des Denkmalschutzes. Diese fanden im Repräsentationsraum des Oberbürgermeisters in der zweiten Etagen den richtigen und würdevollen Platz für die Glasbilder: Westseite und idealer Lichteinfall bereits ab Mittag.

Der aus Bayern stammende Glaskünstler Prof. Josef Goller schuf in den Jahren 1908 bis 1914 viele bemerkenswerte Glasmalereien für Fenster in damals neugebauten Rathäusern, Schulen, Kirchen und anderen öffentlichen Gebäuden in Sachsen. Bildwerke Gollers sind in Chemnitz neben den Schwarz-Gold-Fassungen im Ratskeller und dem Bacchus-Gemälde in der Ratsherrentrinkstube noch erhalten in der Mittelschule Siegmar und der Kirche Euba.
Benny Waszk, Schüler an der Schönauer Mittelschule, brachte durch seine Recherchen zu Josef Goller wieder „Licht in das Lebenswerk“ des Glaskünstlers. Er wurde dafür 2002 mit dem Weidlich-Preis ausgezeichnet. Die Arbeit ist im Stadtarchiv einsehbar.

Die Scheiben wurden 1984 im Auftrag des Rates der Stadt vom Handwerksbetrieb Rainer Unger erneuert. Die vorhandenen Glasmalereien wurden durch lichtdurchlässiges Antikglas ersetzt. Vermutlich kannten Auftraggeber den Wert der Originalscheiben nicht, wohl aber der Handwerksmeister. Er erwarb diese zu einem symbolischen Preis, restaurierte sie und fügte sie schließlich in die Glastüren seiner Wohnung in der Glockenstraße ein.

Hinweis für die Medien: Ihre Fragen richten Sie bitte an Glasermeister (i.R.) Rainer Unger unter der Telefonnummer 0371/858503.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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