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PRESSEMITTEILUNG 306 Chemnitz, den 27.05.2005

Information aus dem Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz:

Wichtiges Thema - (nicht nur) zum Tag der Organspende
Weitere Hinweise und Informationen im Internet unter www.igdchemnitz.de

„ Gibt es wirklich zu wenige Organspenden?“ - unter dieses Motto hat die Interessengemeinschaft der Dialysepatienten – Ortsgruppe Chemnitz ihren Standpunkt zum wichtigen Thema gestellt. Mit der Veröffentlichung des nachfolgenden Beitrags im Pressedienst der Stadt Chemnitz unterstützt das Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz das wichtige Anliegen um (mehr) Öffentlichkeit für das Thema Organspende und damit auch die Bitte um Veröffentlichung – auch, aber selbstverständlich nicht nur anlässlich des am ersten Samstag im Juni bundesweit begangenen Tages der Organspende.
Übrigens: im städtischen Gesundheitsamt im Haus Am Rathaus 8 erhalten Interessenten einen Organspendeausweis und weitere Informationsmaterial zum Thema Organspende – Ansprechpartnerin ist hier im Zimmer 427 Frau Annerose Ouada, Sachgebietsleiterin im Bereich Koordinierung Gesundheitsförderung /Gesundheitsberichterstattung.

Hinweis für Redaktionen: Ansprechpartner für weitere Informationen zum wichtigen Thema ist Herr Mario Lippold, Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Dialysepatienten – Ortsgruppe Chemnitz e.V., Bürgerstraße 2, 09113 Chemnitz, telefonisch erreichbar unter Ruf 037200/ 88239, per email unter Vorstand@igdchemnitz.de Informationen stehen natürlich auch im Internet unter der Adresse www.igdchemnitz.de

Information der Interessengemeinschaft der Dialysepatienten – Ortsgruppe Chemnitz:

An jedem ersten Samstag im Juni wird bundesweit der Tag der Organspende begangen.82 Prozent der Bevölkerung steht der Organspende aufgeschlossen gegenüber. 67 Prozent würden einer Organentnahme nach dem eigenen Tod zustimmen. Trotzdem sterben noch immer Menschen, denen durch eine Organtransplantation geholfen werden könnte.
Entgegen vielen Aussagen ist die Hauptursache des Mangels an Spenderorganen aber nicht die fehlende Spendebereitschaft in der Bevölkerung, sondern die Umsetzung des Transplantationsgesetzes in den Kliniken.
Laut Transplantationsgesetz sind die Kliniken verpflichtet, potentielle Organspender zu erfassen und zu melden. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) ist für die Organisation der postmortalen Organspende - der Spende nach dem Tod - zuständig.

40 Prozent der Kliniken mit Intensivstation in ganz Deutschland beteiligen sich nicht an der Erfassung von Organspendern, so die Aussage der DSO. Auch der Vorsitzende der Dialysepatienten Deutschland e.V., sieht in dem ungenügenden Engagement der DSO für die postmortale Organspende ein großes Problem. Es wird eingeschätzt, dass die Wartelisten für Organtransplantationen innerhalb eines Jahres abgearbeitet werden könnten, wenn nur 1 Prozent der Verstorbenen von den Kliniken als Organspender erfasst und gemeldet würden.

Immer wieder gibt es zur Organspende neue und zweifelhafte Vorstöße aus der Medizin. Jüngstes Beispiel ist ein Vorschlag des Vorsitzenden der Gesellschaft für Innere Medizin, in dem gefordert wird, es sollten überwiegend nur noch solche Patienten ein Spenderorgan erhalten, welche sich vorher auch für eine Organspende entschieden haben. Dieser Vorschlag ist unseres Erachtens ethisch und moralisch bedenklich. Er wird von den betroffenen Patienten nicht unterstützt.
Auch der Versuch, die Zahl der Organtransplantationen durch die Verwendung minderwertiger Spenderorgane oder einer Favorisierung der Lebendspende zu erhöhen, wird nicht zur Lösung des Problems beitragen.

Als Interessengemeinschaft der Dialysepatienten – Ortsgruppe Chemnitz- e.V. sehen wir diese Entwicklung in der Transplantationsmedizin mit großer Sorge. Wir appellieren an die Kliniken, sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stärker bewusst zu werden und gemeinsam mit der DSO an einer Verbesserung des derzeitigen Zustandes zu arbeiten.

In Chemnitz zeigt sich die Situation günstiger. Nach Aussage des Ärztlichen Direktors der Klinikum Chemnitz gGmbH, Prof. Dr. med. habil. Döge, funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Klinikum und der Deutschen Stiftung Organtransplantation problemlos. Im Jahre 2004 wurden 13 Hirntote gemeldet, von denen es in 7 Fällen zur Organspende kam. Keiner der Betroffenen verfügte über einen Spenderausweis. Im Klinikum arbeitet ein beauftragter Arzt für Organspende und auf allen intensivmedizinischen Stationen gibt es ärztliche Ansprechpartner für die Organspende. Außerdem ist das Problem Organspende ständiger Bestandteil der Führungstätigkeit und der Öffentlichkeitsarbeit.

Allein in Chemnitz werden derzeit 362 Dialysepatienten und 93 Patienten mit einer Spenderniere betreut. Die Dialysepatienten werden dreimal in der Woche für circa fünf Stunden mit der Dialyse, einer künstlichen Niere, behandelt. 50 Patienten stehen auf der Warteliste für eine Spenderniere. Die Behandlung mit der Dialyse ist für die Patienten sehr belastend und stellt einen enormen Einschnitt in ihr Leben dar. Die Transplantation einer Spenderniere ist deshalb für Patienten die einzige Chance auf ein weitestgehend normales Leben.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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