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PRESSEMITTEILUNG 555 Chemnitz, den 20.09.2005
Information aus dem Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz:
Ab jetzt kommt es - wie alljährlich immer um diese Zeit - zum steilen Anstieg der Erkältungskrankheiten, hervorgerufen durch eine Vielzahl von Erregern, die uns mit Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber plagen. Meistens sind das aber relativ harmlose und leicht mit Hausmitteln oder ärztlicher Hilfe behandelbare Infekte der oberen Luftwege.
Wesentlich dramatischer und für viele Menschen auch gefährlicher verläuft dagegen die echte Virusgrippe (Influenza). Sie beginnt mit plötzlichem und hohem Fieber, Rachenrötung, trockenem Husten, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen. Der weitere Verlauf ist gekennzeichnet durch ein schweres Krankheitsgefühl mit sehr langer Genesungsphase oder auch eine hohe Komplikationsrate, z. B. Herzmuskelschädigung, Lungenentzündung und toxisches Kreislaufversagen.
Jährlich fordert die Influenza ca. 1 Million Menschenleben auf der ganzen Welt, in Deutschland zwischen 10.000 und 20.000 Todesfälle. Jedes Jahr verursacht sie Millionen Euro Zusatzkosten in der Wirtschaft und im Gesundheitswesen.
„Doch der Schutz gegen die Grippe ist möglich“, betont Amtsarzt Dr. Liebhard Monzer, Leiter des Chemnitzer Gesundheitsamtes und fordert die Chemnitzerinnen und Chemnitzer auf, sich auch in diesem Jahr wieder rechtzeitig gegen Influenza impfen lassen.
Dr. Monzer: „Impfungen erhalten Sie ab sofort kostenlos bei Ihrem Hausarzt. Im Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz bestehen derzeit nur eingeschränkte Impfmöglichkeiten jeweils am Dienstag von 07:30 bis 12:00 Uhr und am Donnerstag von 14:00 bis 17:00 Uhr in der Abteilung Amtsärztlicher Dienst in der 3. Etage im Zimmer 309.“
Bitte beachten: Ab November 2005 wird sich der Amtsärztliche Dienst des städtischen Gesundheitsamtes übergangsweise auf der Bruno-Salzer-Straße 12 in 09120 Chemnitz befinden – die Pressestelle der Stadt Chemnitz informiert rechtzeitig zum konkreten Interimstermin.
Informationen zum Hintergrund: Zur Vorbeugung stehen wirksame und sehr gut verträgliche Grippeimpfstoffe zur Verfügung. Wissenschaftliche Studien belegen seit Jahren die hohe Schutzrate: mit der Grippeschutzimpfung wird eine neunzigprozentige Reduktion tödlich verlaufender Grippeerkrankungen bei Risikopersonen erreicht!
Diese besonders gefährdeten Personengruppen sind
- Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung durch ein Grundleiden (wie Diabetes, Herz-Kreislauf-, Nieren-, Lebererkrankung)
- Personen über 60 Jahre
- Menschen, die beruflich mit vielen anderen in Kontakt kommen (medizinisches Personal, Angestellte der Verwaltung, der Verkehrsbetriebe, des Handels, in Bildungs- und Erziehungsbereichen)
Aufgrund der sich ständig verändernden Virusstämme ist es notwendig, die Grippeschutzimpfung jährlich zu wiederholen! Der günstigste Zeitpunkt für die Impfung ist jedes Jahr Ende September bis Mitte Oktober, wenn noch nicht so viele Erkältungskankheiten kursieren und der Impfschutz bis weit ins neue Jahr wirken kann.
Eine Studie des Robert–Koch–Institutes ergab, dass sich ein Drittel unserer erwachsenen Bevölkerung jährlich gegen die Virusgrippe impfen lässt. Um die Grippeviren wirksam an ihrer Zirkulation in der Bevölkerung zu hindern, ist es nötig, die Durchimpfungsrate noch wesentlich zu erhöhen. Durch hohe Impfbeteiligung wird nicht nur ein Individual- sondern auch ein Gruppenschutz erreicht.
Oft ist Unwissenheit der stärkste Impfgegner - übliche Vorurteile gegen die Grippeschutzimpfung lauten:
Die Impfung selbst verursacht die Grippe.
Stimmt nicht! Die verwendeten Impfstoffe sind Totimpfstoffe.
Trotz Grippeschutzimpfung werde ich krank. Stimmt! Man kann an einem Atemwegsinfekt durch andere Erreger erkranken, gegen die nicht geimpft wird.
Die Grippeschutzimpfung ist ein Eingriff ins Immunsystem. Stimmt! Der Impfstoff regt das Immunsystem innerhalb von zwei Wochen zur Bildung von spezifischen Antikörpern an.
Die Grippe ist eine leichte Erkältungskrankheit. Stimmt nicht! Sie ist auch im Jahr 2005 noch eine der gefährlichsten und unbeherrschten Seuchen auf der ganzen Welt!
In Chemnitz wachen ständig bestimmte Arztpraxen, das sogenannte "Sentinel", seit vielen Jahren kontinuierlich über den alljährlichen Verlauf der Virusgrippe. Sie registrieren das erste Auftreten eines Grippefalls in Chemnitz bis hin zur beginnenden Epidemie und deren Abschluss. Dadurch liefern sie wissenschaftliche Basisdaten über die aktuelle Viruszirkulation an die WHO und ermöglichen damit die Entwicklung des aktuellen Impfstoffes: A/New Caledonia/20/99 (H1N1);
A/California/7/2004(H3N2) und B/Shanghai/361/2002.
Stadt Chemnitz