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PRESSEMITTEILUNG 719 Chemnitz, den 15.11.2005

Georgius-Agricola-Ehrung 2005 und 2006 in Chemnitz
mit "Das Feuer der Renaissance“ im Schloßbergmuseum Chemnitz:

Festliche Eröffnung durch Staatsministerin Barbara Ludwig
und Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert am Freitag, dem 18.11.05

Sonderausstellung, Wissenschaftliche Konferenz und vielfältiges Begleitprogramm
zum 450. Todestag von Agricola vom 19.11.05 bis 26.03.06
Informationen unter www.chemnitz.de > Georgius Agricola Ehrung 2005 und 2006

Die Stadt Chemnitz ehrt einen der bedeutendsten Universalgelehrten der Renaissance: zum 450. Mal jährt sich im November der Todestag des Mineralogen und Humanisten Georgius Agricola (1494–1555). In Glauchau geboren verbrachte Agricola einen großen Teil seiner Schaffenszeit in Chemnitz. Über 20 Jahre lang arbeitete er hier an seinem bahnbrechenden 12-bändigen Hauptwerk „De re metallica“ und begründete damit die Montanwissenschaften, die Erkundung, Erschließung und Verarbeitung von Erzen. Doch bleibt er in der Stadt Chemnitz auch als engagierter Bürgermeister sowie Stadtarzt im Kampf gegen die seinerzeit wütende Pest in Erinnerung.
Der 450. Todestag des Renaissancegelehrten Georgius Agricola (1494 – 1555) wird ab 19. November 2005 im Schloßbergmuseum Chemnitz - Museum für Stadtgeschichte mit einer umfangreichen und spannenden Sonderausstellung gewürdigt: Dazu gehören zum Teil bisher nie gezeigte Exponate, ein vielfältig-anregendes Begleitprogramm und ein reich bebilderter Katalog. Das ganze Haus auf dem historischen Schloßberg – die Wiege von Chemnitz – lädt bis zum 26. März 2006 zu einer Begegnung mit dem 16. Jahrhundert ein!

Die anspruchsvolle Exposition zur Erinnerung an das Wirken von Georgius Agricola beginnt am 18. November 2005, 18:00 Uhr, mit einer Festveranstaltung in der Schloßkirche. Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Barbara Ludwig und der Chemnitzer Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert werden den berühmten Sohn der Stadt würdigen und die Sonderausstellung „Das Feuer der Renaissance“ anschließend im Schloßbergmuseum eröffnen.

Dieses „Feuer der Renaissance“ beweist sich auch im Wirken der sächsischen Humanisten, die das Geistesleben der Städte prägten und miteinander über die Natur stritten. Namhafte Wissenschaftler legen in dem von Professor Jochen Voigt gestalteten Katalog zur Ausstellung anschaulich dar, wie dieses „Feuer“ - symbolisiert im Bild des feurigen Drachen, in der Alchimistenküche, beim Apotheker oder in der Schmelzhütte – damals „brannte“. In enger Zusammenarbeit mit zahlreichen Museen und Einrichtungen wird es mit der bis Ende März 2006 präsentierten Sonderausstellung möglich, viele selten oder bislang noch nicht öffentlich gezeigte Kunstschätze sowohl in der Schau als auch im Katalog vorzustellen.

Die Exponate der Ausstellung sowie die Abbildungen und Texte des Kataloges bringen dem Leser und Betrachter das Leben der Stadtbürger im sächsisch-nordböhmischen Raum des 16. Jahrhunderts nahe, erzählen vom eifrigen Debattieren der sächsischen Humanisten, von einer lebensgefährlichen Kur und von einem astronomischen Hobby, von Hochzeitsvorbereitungen und Eitelkeit ebenso wie vom Stolz eines Autors auf sein eben gedrucktes Buch. Präsentiert werden sorgfältig gebundene Sammelbände von Humanisten mit ihren Randbemerkungen sowie kostbare illuminierte Inkunabeldrucke und Handschriften der Chemnitzer Klosterbibliotheken. Der Katalog widmet sich den Alchimisten, Apothekern, Hüttenleuten, und sogar den Fürsten beim Schmelzen der Metalle im Feuer. Brillante historische Sachzeugen belegen Instrumente, Geräte, Gefäße und Spezialöfen und die den Planeten zugeordneten Metalle.
Einen besonderen Höhepunkt in der Ausstellung bilden die kunstfertig gestalteten Objekte aus Metall: Goldspitze, silberne Schnallen, Bronze- und Zinngefäße, eiserne Schlösser und Waffen, Bleiglasfenster und die reich verzierten Werkzeuge und Instrumente aus der Kunstkammer des Kurfürstenpaares August von Sachsen und Anna von Dänemark.

Der Katalog, der ein breites Publikum anregen möchte, sich in die Welt des 16. Jahrhunderts zu vertiefen, wird dem Ausstellungsbesucher auch ein Wegweiser sein und unterstützt zum anderen auch die entsprechenden Lehrplaninhalte an sächsischen Mittelschulen und Gymnasien: Dargestellt wird, dass der Humanismus und die facettenreiche Welt der Renaissance sich nicht auf wenige bekannte geisteswissenschaftliche Zentren beschränkten, sondern auch in der seinerzeit lebendigen und reichen Bergbauregion um Chemnitz präsent waren – zum Beispiel stieg der Naturforscher Agricola in die Schächte hinab und sein Fürst schmolz Metalle. Schülerinnen und Schüler anno 2005 erhalten so einen konkreten Einblick in die Welt sächsischer Renaissancemenschen.

Geöffnet hat die Sonderausstellung im Schlossbergmuseum vom 19.11.05 bis 26.03.06, jeweils: Dienstag – Freitag 13:00 – 19:00 Uhr, Samstag 12:00 – 21:00 Uhr, Sonntag und Feiertag 10:00 – 18:00 Uhr – Montag bleibt das Schloßbergmuseum geschlossen.

Hinweis für Redaktionen: In der Anlage übermittelt die Pressestelle der Stadt Chemnitz zur Veröffentlichung eine Abbildung mit einer Illustration aus Georgius Agricolas berühmtem Hauptwerk „De re metallica“, 1556 Basel. Foto: Schlossbergmuseum
Die Einladung zur Eröffnung der Sonderausstellung erhielten die Redaktionen direkt über das Schlossbergmuseum – Rückfragen hier bitte direkt unter Ruf 0371/488-4500, per Fax 0371/488-4599 oder per eMail unter schlossbergmuseum@stadt-chemnitz.de

Agricola-Informationen „auf einen Klick“

Das detaillierte Programm der Agricola-Ehrung der Stadt Chemnitz, Informationen zu Georgius Agricola sowie Abbildungen zum Thema sind im Internet „auf einen Klick“ verfügbar: www.chemnitz.de > Button: Georgius Agricola Ehrung 2005 und 2006

Konferenz „Frühmoderne Naturwissenschaft und ihre Kommunikationsformen“
Termin: 25.-27.11.05, Technische Universität Chemnitz

Unter dem Leitthema "Frühmoderne Naturwissenschaft und ihre Kommunikationsformen" veranstaltet die Technische Universität Chemnitz vom 25. bis zum 27. November 2005 eine internationale wissenschaftliche Konferenz.
Noch vor dem Erscheinen seines weltberühmten Werkes De re metallica libri XII (Basel 1556) veröffentliche Agricola seine erste montanwissenschaftliche Schrift “Bermannus” in Form eines Dialogs. Die Konferenz steht unter der leitenden Frage nach der Bedeutung verschiedener Kommunikationsformen für die Anfänge der modernen Naturwissenschaften in der Renaissance.
Eine Exkursion wird die Interessenten vertraut machen mit den heute noch sichtbaren Spuren Agricolas im Erzgebirge, mit Sachzeugen und Kunstwerken aus seiner Epoche.

Ansprechpartner: TU-Chemnitz Philosophische Fakultät - Prof. Dr. G. Dohrn-van Rossum, Ruf 0371/ 531-4916, eMail: g.dohrn@phil.tu-chemnitz.de

1996 gegründet: Agricola-Forschungszentrum Chemnitz

Das Agricola-Forschungszentrum Chemnitz wurde 1996 durch Initiative der Technischen Universität Chemnitz, des Stadtarchivs, des Schloßbergmuseums, der Stadtbibliothek und des Chemnitzer Geschichtsvereins e. V. als interinstitutionelles Zweckbündnis gegründet.
Seine Aufgabe besteht darin, die Agricola-Forschung auf nationaler und internationaler Ebene zu koordinieren und zu fördern. Die Veranstaltungsreihe der Agricola-Gespräche wird in halbjährlichem Rhythmus mit festen Terminen fortgesetzt. Jeweils an Agricolas Geburtstag (24. März) und Agricolas Todestag (21. November) finden öffentliche Fachvorträge zu aktuellen Forschungen mit anschließender Diskussion statt. Die Veranstaltungsorte wechseln in Verantwortung der beteiligten Institutionen. Das Agricola-Forschungszentrum gibt zweimal jährlich einen Rundbrief heraus, der bei Interesse in der Geschäftsstelle zu erhalten ist.

Zu den bedeutendsten Agricola-Forschern zählte Hans Prescher (1926-1996). Mit seinem Namen ist die in den Jahren 1956 bis 1996 erschienene 12 bändige Georgius-Agricola-Gedenkausgabe des Staatlichen Museums für Mineralogie und Geologie zu Dresden aufs engste verbunden. Dr. Hans Prescher (1926 - 1996), hat beachtenswerte Leistungen auf verschiedenen geowissenschaftlichen Gebieten erbracht. Als langjähriger Direktor des Staatlichen Museums für Mineralogie und Geologie in Dresden gab er die Georgius-Agricola-Gedenkausgabe (1955 - 1993) heraus und machte sich um die Erforschung von Leben und Werk des Georgius Agricola verdient. Als Nestor der Agricola-Forschung schuf er ein weitreichendes Netz internationaler Verbindungen.
Besonderer Dank gebührt Prescher für sein Engagement zur Agricola-Ehrung im Jahre 1994 sowie für den Aufbau eines Agricola-Forschungszentrums in Chemnitz.

Geschäftsstelle des Agricola-Forschungszentrum Chemnitz, Frau Kramarczyk, Schloßbergmuseum Chemnitz, Schloßberg 12, 09113 Chemnitz, Ruf 0371/488- 45 03, Fax 0371/488-4599.
Agricola-Forschungszentrum Chemnitz: c/o Technische Universität Chemnitz,Ruf 0371/5314061, Fax 0371/5314304 – Internet http://www.georgius-agricola.de

Agricola-Bibliographie 1964 -1999 auf CD-ROM

1971 erschien der in der Fachwelt viel beachtete Band X der "Agricola-Gedenkausgabe" (AGA) des Staatlichen Museums für Mineralogie und Geologie zu Dresden, herausgegeben von Dr. sc. rer. nat. Dr. phil. h.c. Hans Prescher (1926-1996) beim Deutschen Verlag der Wissenschaften Berlin. Dieser Band enthält als Teil 1 die "Agricola-Bibliographie 1520-1963", die Prescher gemeinsam mit Bibliotheksrat Dr. jur. Rudolf Michaelis erarbeitete.

Die jetzt durch die Stadtbibliothek Chemnitz im Auftrag des Agricola Forschungszentrums Chemnitz herausgegebene CD-ROM - Herstellung: onicom Chemnitz - knüpft an diese Bibliographie an und stützt sich auf die Rezeption der Werke und Belegstellen Georgius Agricolas im deutschsprachigen Raum zwischen 1964 und 1999.
Umfangreiche Vorarbeiten zur Quellensammlung leisteten bereits ab 1996 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer ABM der Phönix GmbH Chemnitz unter der Leitung von Frau Dr. phil. Inge Franz. Dr. Prescher selbst unterstützte dies noch persönlich, nicht zuletzt durch die Bereitstellung seiner Agricola-Karfothek.
2004/2005 erstellte Diplom-Dokumentarin Martina Jähn auf der Grundlage der vorliegenden immensen Materialsammlung die Katalogisate und Indizes der CD-ROM, die inhaltlich kommentiert, teilweise mit Zitaten und Textstellen hinterlegt und erläutert wurden. Die Datenbank bietet als Fortsetzung der Prescher´schen Bibliographie entsprechend dem heutigen Stand der Technik vielseitige Recherchemöglichkeiten.

Der geniale Bauer - Zu Leben, Werk und Bedeutung Georgius Agricolas
Termin: 22.11.2005, 19:00 Uhr, DAStietz – Veranstaltungssaal

Anlässlich des 450. Todestages Georgius Agricolas würdigt Prof. Dr. Friedrich Naumann (TU Chemnitz) in einer Veranstaltung im Haus DAStietz den bedeutenden Gelehrten der Renaissance. Anschließend sorgt der a-cappella Chor Taktwechsel nebst Sprecher, Bergmann sowie gastierendem Musicus am Cembalo für ein unterhaltsames Programm zu Agricola.

Sonntags-Matineen und öffentliche Führungen, museumspädagogische Aktionstage
und Abschlussveranstaltung im Schloßbergmuseum

Sonntag, 27.11.05, 11.00 Uhr, Chemnitz, Schloßbergmuseum, Renaissancesaal: Beate Düber - Präsentation des Hörbuches „Georgius Agricola Medicus - der Mann der unter die Erde sah“

Matinee im Schloßbergmuseum, Renaissancesaal, sonntags, 11:00 Uhr:

Sonntag, 11.12.05, 11:00 Uhr: Dr. Jürgen Hamel, Berlin - Ein neuer Stern? Astrologie zu Agricolas Zeiten
Sonntag, 15.01.06, 11:00 Uhr: Kerstin Adam-Staron, Freiberg - Silbermetallurgie im Erzgebirge. Einblicke vom Mittelalter bis in die Agricola – Zeit
Sonntag, 29.01.06, 11:00 Uhr: Dr. Rainer Grund, Dresden - Medaillen und Gedenkmünzen zur Reformationsgeschichte
Sonntag, 26.02.06, 11:00 Uhr: Katrin Cura, Hamburg - Die praktische Arbeit in den Laboratorien des 16. Jahrhunderts
Sonntag, 19.03.06, 11:00 Uhr: Dr. Anette Löffler, Leipzig - Die Handschriftenbestände der Chemnitzer Klosterbibliotheken

Abschlussveranstaltung zur Ausstellung:
Sonntag, 26.03.06, 15:00 Uhr: 450 Jahre Agricolas „De re metallica“ - Programm Gruppe Taktwechsel – Chemnitz; Schmelzversuche mit Dr. Andrieux, Frankreich

Museumspädagogische Aktionstage im Schloßbergmuseum:
Apothekerkunst: 06.12.2005
Geschenke: 23.12.2005
Kupfer schmieden: 14.02.2006
Zinn gießen: 16.02.2006
Silber prägen: 21.02 2006
Vergolden: 23.02.2006

Führungen - öffentlich: jeden Donnerstag, 17:00 Uhr sowie auf Anmeldung: Gruppenführung - Dienstag – Freitag 10:00 bis 19:00 Uhr (nach Anmeldung, ab 10 Personen)
Anmeldung: Ruf 0371/ 488- 4509 (oder während der Öffnungszeiten des Schkoßbergmuseums unter Ruf 0371/488-4520).
Eine einfache Führung dauert 45 Minuten bis eine Stunde. Je nach Anmeldung wird sie für Schüler- und Jugendgruppen oder als Familienführung (verständlich auch für Kinder ab 8 Jahren), angepasst.
Aufwendigere thematische Spezialführungen incl. Geschichte des Klosters und des Schlosses dauern 1,5 bis 2 Stunden. Auf Wunsch wird die Einbeziehung der Schloßkirche abgestimmt.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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