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PRESSEMITTEILUNG 798 Chemnitz, den 13.12.2005

Chemnitzer Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert eröffnet den
Südverbund Teil II, Abschnitt Bernsdorfer bis Augustusburger Straße

Der Südverbund – seit 1997 ist dieser äußere Verkehrsweg um die Stadt von der Neefestraße bis zur Augustusburger Straße gewachsen – Anlass für einen Blick in die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des größten Straßenbauvorhabens der Stadt Chemnitz

Ein Blick zurück
Die Planung des Südverbundes begann bereits in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Bekannt ist dazu ein Plan vom 30.11.1937 des damaligen Stadterweiterungsamtes Chemnitz.
Im Streckengleis Chemnitz-Aue der Deutschen Bahn AG war schon vor dem 2. Weltkrieg eine Straßenunterführung mit zwei Fahrstreifen entstanden. Diese Brücke wurde Anfang der 70er Jahre zugunsten der Errichtung des Heizwerkes Altchemnitz aufgegeben.
Bereits die damaligen Untersuchungen zeigten, dass diese nur zweistreifig vorhandene Unterführung durch eine Überführung mit vier Fahrsteifen ersetzt werden muss.
Der Generalverkehrsplan 1975 enthielt diese neue Qualität bereits. Die grundsätzliche Trassenlage blieb dabei in allen Jahren unverändert. Die Bebauung benachbarter Flächen wurde beim Verlauf stets berücksichtigt.
In den Jahren 1975 bis 1980 kam es im Zusammenhang mit dem Bau des Wohngebietes Fritz Heckert auch zur Realisierung des ersten Abschnittes der äußeren Verbindung zwischen Neefestraße und Annaberger Straße, dem Südring.
Die Weiterführung dieser Grundidee fand Eingang in die Vorlage zur Stadtentwicklung vom Dezember 1990.

Baustart mit symbolischem Rammschlag
Im Gegensatz zu den ursprünglichen Vorstellungen von einem geschlossenen äußeren Stadtring sieht das Verkehrskonzept von 1994 „nur” einen Südverbund vor.
Er soll die im Osten und Süden auf die Stadt zuführenden Bundesstraßen B 169, B 173, B 174, B 95 miteinander verknüpfen und durch die Autobahn A 72 im Westen und die A 4 im Norden zu einer ringförmigen äußeren Verbindung ergänzen.
So werden künftig auch die bereits genannten B-Straßen und die B 107 aus Richtung Norden in den Verbund integriert.
Zwei zusätzliche Autobahnanschlussstellen an der Chemnitztalstraße (A4) und an der verlängerten Kalkstraße (A 72) bilden die Voraussetzung für den positiven Verknüpfungseffekt mit dem städtischen Straßennetz.
Mit dem symbolischen Rammschlag im Dezember 1997 begann schließlich das, wie Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert damals verkündete, größte Verkehrsbauvorhaben der Stadt Chemnitz.

Der erste Teil beinhaltete die Verlängerung des aus westlicher Richtung ankommenden Südrings von der Annaberger Straße bis zur Reichenhainer Straße.
So hatte dieser Abschnitt - im schon bestehenden Südring waren die Neefestraße (B 173 - A 72) mit der Stollberger (B 169) und der Annaberger Straße (B 95) verbunden – mit seinem Neubau als Teil I des Südverbundes wiederum diese Verkehrswege mit der Reichenhainer Straße (landwärts Anschluss an Erfenschlager Straße) verknüpft.
Dies war und ist insbesondere für den überregionalen Schwerlastverkehr von Bedeutung:
günstiger Anschluss des Gewerbegebietes Werner-Seelenbinder-Straße zur A 72 und zum Straßenhauptnetz. Gleiches gilt für das Transport- und Baustoffgewerbegebiet an der Saydaer Straße. Aber auch der Verkehr zu den Gewerbegebieten am bereits bestehenden Südring profitiert vom Bau des Südverbundes Teil I.
Somit konnte einer Entwicklung Rechnung getragen werden, die nach 1990 eingesetzt hatte.

Das neue Jahrtausend
Im August 2001 wurde mit dem Bauabschnitt von der Reichenhainer Straße bis zur Bernsdorfer Straße begonnen.
So wuchs der äußere Straßenring weiter. Neben den beiden zweispurigen Richtungsfahrbahnen wurde auch der vorhandene Geh- und Radweg weitergeführt. Dieser Bauabschnitt ergänzt das für die Stadt typische radiale Hauptverkehrsstraßennetz um ein weiteres leistungsfähiges, tangentiales Element und trägt damit zur Entlastung der städtischen Straßen, zur Verbesserung der Mobilität und überregionalen Anziehungskraft des Oberzentrums Chemnitz bei.
Die Verkehrsführung bis zur Bernsdorfer Straße war aber nur eine kurze Zwischenstation, denn schon 2003 wurden die Bauabschnitte zwischen der Bernsdorfer Straße und der Augustusburger Straße einschließlich des Anschlusses der Zschopauer Straße in Angriff genommen. Durch die Bereitstellung zusätzlicher Landesfördermittel war es möglich, den Bau innerhalb von drei Jahren weiter zu führen und nun im Dezember 2005 für diese zwei Abschnitte freie Fahrt zu geben. Gleichzeitig wurden die Anschlussvoraussetzungen für die Verbindung zur Frankenberger Straße geschaffen.

Länge in Km bis zur Augustusburger Straße: 7,7, Baukosten gesamt: ca. 78,3 Mio Euro
(Teil I/Teil II alle drei Bauabschnitte)

Die Zukunft
Die Realisierung des III. Teiles Südverbund von der Neefestraße bis zur Zwickauer Straße ist im Zeitraum 2007/2008 geplant. Der dann noch ausstehende Ringschluss im Westen der Stadt durch Teil V des Südverbundes „Zwickauer Straße – Kalkstraße“ ist Bestandteil des Verkehrsentwicklungsplanes der Stadt. Eine frühestens mögliche Fertigstellung des Autobahnzubringers Kalkstraße zur neuen Autobahnanschlussstelle „Chemnitz – Rottluff“ wird gegenwärtig vorbereitet, nachdem bisherige Unstimmigkeiten mit der Deutschen Bahn AG mit Hilfe des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, ausgeräumt werden konnten.
Der IV. Abschnitt - Augustusburger Straße bis Frankenberger Straße wurde in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes bis 2015 aufgenommen und wird als B 107n Ebersdorf-Südverbund Chemnitz geplant. Seit 2004 ist die Linienbestimmung für diesen Abschnitt abgeschlossen. Hier wird ein Baubeginn im Jahr 2008 angestrebt. Perspektivisch soll dann der Anschluss an die A 4 durch Fortführung der B 107n geschaffen und der äußere Stadtring auch im Osten vollständig geschlossen werden.

Übersichtskarte

Die Daten des aktuell freigegebenen Teilstückes auf einen Blick:
Durchgehende Strecke Südverbund von Bernsdorfer bis Augustusburger Straße Station 2+630 bis 6+511: 3,881 km; Gesamtkosten ca. 37 Mio Euro

Nebentrassen
Anbindung Mittagleite: 130,0 m, Zschopauer Straße: 300,0 m
Anbindung Ossietzky- und Cervantesstraße: 571,5 m, Adelsbergstraße: 112,5 m
Augustusburger Straße: 388,0 m, Nebentrassen gesamt: 1502,0 m

Ausstattung
Beleuchtung, Leitpfosten, Schutzplanken nach Erfordernis
Erdbau Abtrag: 110.840 m3, Auftrag: 90.000 m3
Stützwände
10 Stützwände mit einer Gesamtlänge von 876 m, 1,0 – 6,5 m hoch
Besonderheit: Die Stützwände in den Einschnittbereichen des Südverbundes entstanden als Bohrpfahlgründungen und erhielten farbige TRESPA - Plattenverkleidungen.
Spezielle Wandbereiche wurden nach abgestimmten Entwürfen bemalt oder mit Graffiti versehen.
Durchlässe
Unterführung Bernsdorfer Bach - Stahlbetontrog mit Abdeckplatte 1,25 m x 1,80 m i. L.
Unterführung Gablenzbach - Stahlbetontrog mit Abdeckplatte 3,00 m x 1,80 m i. L.
Lärmschutzwände
3,3 km Lärmschutzwände aus Holz und Beton, teilweise auf Wällen und Stützwänden versetzt
Regenrückhaltebecken
3 geschlossene Becken, 1 Erdbecken
Begrünung
Trasse Südverbund: Baumreihen und Gehölzpflanzungen
Ausgleichsflächen: Pfarrhübel, Draisdorf, Zeisigwald

Brückenbauwerke
Geh- und Radwegbrücke Marktsteig – Holzbrücke, Lichte Weite: 31,80 m
Kleinste lichte Höhe: 5,40 m, Breite zwischen den Geländern: 3,00 m
Brücke Zschopauer Str. – Stahlbetonrahmen, Lichte Weite: 22,25 m,
Kleinste lichte Höhe: 4,75 m, Breite zwischen den Geländern: 25,30 m
Geh- und Radwegbrücke WAHA-Weg - Holzbrücke
Lichte Weite: 31,80 m, Kleinste lichte Höhe: 4,75 m, Breite zwischen den Geländern: 3,00 m Geh- und Radwegunterführung mit Bach an den Niederhermersdorfer Wiesen
Stahlbetonrahmen überschüttet, mit integrierter Stützwand Lichte Weite: 5,50 m, Kleinste lichte Höhe: 2,50 m, Breite zwischen den Geländern: 29,30 m
Bauwerk 11a Stahlbetonrahmen über den Bach Niederhermersdorfer Wiesen
Lichte Weite: 3,10 m, Kleinste lichte Höhe: 1,00 m, Breite zwischen den Geländern: 3,50 m
Brücke über Klippelbach - Stahlbetonrahmen
Lichte Weite: 10,00 m, Kleinste lichte Höhe: 1,85 m
(Wasserbaupflaster – Streckenentwässerung), Breite zwischen den Geländern: 19,50 m

AN DER PLANUNG UND AM BAU BETEILIGTE

BAUHERR: Stadt Chemnitz, Tiefbauamt
PLANUNG: iproplan Planungsgesellschaft mbH
BAULEITUNG: Chemnitzer Ingenieurbau Consult GmbH

BEAUFTRAGTE BAUFIRMEN
Baulos 1: Umverlegung Versorgungsleitungen ARGE Hüttner / Mothes
Baulos 2: Baufeldberäumung ARGE Packroff / Bothur
Baulos 4: Streckenabschnitt von Bernsdorfer Straße bis Höhe Gartenheim Strabag AG
Baulos 5: Streckenabschnitt von Baulos 9 bis Baulos 6 Strabag AG
Baulos 6 und 7.1: Streckenabschnitt von Adelsbergstraße bis Baulos 5 mit Kreuzung Adelsbergstraße Strabag AG
Baulos 7.2: Streckenabschnitt von Augustusburger Straße bis Baulos 7.1. ARGE Max Bögl / CVB
Baulos 8: Baufeldfreimachung Zschopauer Straße Mothes GmbH
Baulos 9: Brücke Zschopauer Straße ARGE Mothes / IB Oelsnitz
Baulos 10: Straßenbau Zschopauer Straße mit Leitungsverlegung Mothes GmbH
Baulos 11: Lärmschutzwände Beck GmbH Mainburg
Baulos 13: Ausgleichsflächen Technofarm Adorf GmbH
Baulos 12a: Fußgängerbrücke Marktsteig Schmees und Lühn GmbH Fresenburg
Baulos 12b: Fußgängerbrücke WAHA-Weg Schaffitzel Holzindustrie GmbH, Schwäbisch Hall
Baulos 14a: Begrünung Teil I Piepenbrock GmbH Zwickau
Baulos 14b: Begrünung Teil II Technofarm Adorf GmbH
Baulos 15: Beleuchtung Witt und Liebscher GmbH im Auftrag der SWC AG Chemnitz
Baulos 16: Lichtsignalanlagen Signalbau Huber GmbH Chemnitz
Baulos 17: Markierung V.B.S: GmbH Borna
Baulos 18: Ersatzneubau Vereinsheim in Verantwortung des Kleingartenvereins „Sommerlust“
Baulos 19: Verkleidung Bohrpfahlwände Keßler Bautenschutz GmbH
Baulos 20: Instandsetzung Mittagleite ATS Chemnitz Straßen-, Tief- und Kanalbau GmbH

Bemerkenswert ist, dass sich im Rahmen der europaweiten Ausschreibung überwiegend Firmen aus der Region durchsetzen konnten. Durch entsprechende Losgrößen wurde insbesondere der Leistungsfähigkeit mittelständischer Unternehmen entsprochen.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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