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PRESSEMITTEILUNG 194 Chemnitz, den 24.03.2006

Information aus dem Umweltamt:

Achtung! Amphibien-Wanderung beginnt

Pünktlich nach Ende der Dauerfrostperiode ist es wieder soweit: Sobald die Witterung geeignet ist (Temperaturen in den Abendstunden über 5°C, Nieselregen mit hoher Luftfeuchte), beginnen die ersten Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren in die Laichgewässer zu wandern.
Die meisten dieser heimischen Amphibien sind so ortstreu, dass sie zu dem Gewässer laufen wollen, in dem ihr Leben begann. Dabei können Grasfrösche bis zu 800 m und Erdkröten sogar bis zu 2 km Wegstrecke zurücklegen. Doch in so dicht besiedelten Gegenden wie dem Chemnitzer Großraum werden die Wanderstrecken oftmals von Straßen durchtrennt. Untersuchungen belegen, dass die Verluste durch den Straßenverkehr bei der Frühjahrswanderung neben der Zerstörung der Lebensräume eine Hauptursache für die Dezimierung dieser Tierart ist.

Heute sind alle heimischen Amphibien daher besonders geschützt. In Chemnitz kommen neben den relativ häufigen Arten Erdkröte, Grasfrosch und Teichmolch auch die Knoblauchkröte, der Teichfrosch, der Kleine Wasserfrosch, der Seefrosch, der Feuersalamander, der Berg- und der Kammmolch vor. Mehrere 100 Teiche und Tümpel dienen als Laichgewässer.
Um den Konflikt „Amphibienwanderung – Straßenverkehr“ zu entschärfen, werden vom Umweltamt verschiedene Wege beschritten.
An den Hauptbrennpunkten, der Röhrsdorfer Straße auf der Höhe des Speichers Altendorf und dem Stiftsweg auf der Höhe des Kirchgrundes, wurden 1996 und 1997 stationäre Amphibienleiteinrichtungen errichtet. Entlang der Leitelemente werden die wandernden Tiere zu Durchlässen geführt und können die Straße selbständig und sicher unterqueren. Bei Straßenneubaumaßnahmen, wie der Südringerweiterung, werden von vornherein solche dauerhaften Einrichtungen vorgesehen. Am Konfliktpunkt Eubaer/Chemnitzer Straße im Bereich des ehemaligen Munitionslagers und Eibseegeländes (Naturschutzgebiet - hier wandern jährlich über 1000 Tiere – wurden in den letzten Jahren sechs Durchlässe in die Straße eingebaut wurden und fast die Hälfte der Strecke mit Leiteinrichtungen versehen. Jetzt muss nur noch der westliche Teil des Wanderweges, wie auch in den letzten Jahren, durch einen mobilen Amphibienzaun geschützt werden. Zäune und Eimerfallen, so genannte mobile Amphibienleit-einrichtungen, werden in diesem Jahr außerdem am Bräuteichweg und am Gymnasium Einsiedel errichtet. Die in die aufgestellten Eimer gefallenen Tiere müssen täglich über die Straße getragen werden, das ist eine aufwändige Arbeit, die ohne die Mithilfe von interessierten Bürgern, ehrenamtlichen Naturschutzhelfern und Vereinen nicht gemeistert werden könnte.

Im Einzelfall können auch wenig befahrene Straßen vorübergehend in den Abend- und Nachtstunden für den Straßenverkehr gesperrt werden, so wie bereits in den letzten Jahren die Forststraße im Zeisigwald und künftig möglicherweise der Bräuteichweg.
Schließlich werden in Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt ca. 75 Warnschilder „Achtung Kröten“ an Konfliktpunkten aufgestellt, die die Autofahrer auf das Problem aufmerksam machen und zu einer angemessenen Fahrweise verpflichten sollen.

Bei Interesse an Mithilfe, Rückfragen oder Amphibienmeldungen wenden Sie sich bitte an das Umweltamt, Tel. 488 3602, Frau Fischer.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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