Die demografische Entwicklung und der daraus bedingt hohe Leerstand an Wohnungen belastet zunehmend wichtige innerstädtische Bereiche der Kommunen. Vielfach sind davon nicht die Neubaublocks, sondern die einfache Altbausubstanz der Gründerzeit betroffen.

Zum Erhalt dieser „Not leidenden“ Immobilienbestände sind Ideen für neue Marketingstrategien gefragt.
ExWoSt - Experimenteller Wohnungs- und Städtebau - ist ein Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) zur Unterstützung der Kommunen bei der Suche nach aktuellen, den Bedingungen angepassten Wegen. Die Stadt Chemnitz will einen solchen neuen Weg mit der „Agentur für die Vermittlung von Eigentümer-Nutzer-Kooperationen“ gehen.
Der Arbeitskreis „Integriertes Wohnen e.V.“, Leipzig hat den Aufbau dieser Agentur im Rahmen von „ExWoSt“ als Forschungsprojekt eingereicht. Ziel ist, Eigentümer von noch nicht sanierten bzw. leer stehenden Gebäuden und Interessenten/Nutzer zusammenzubringen. So soll in kooperativer Form Wohnraum geschaffen werden, der den Bedürfnissen der Nutzer entspricht und den Verwertungsinteressen der Eigentümer entgegenkommt. Unterstützt wird jede Wohnform, ob Eigentum oder Miete, ob für Singles, Familien oder ältere Bürger.
Mit diesem Instrument hofft die Kommune städtebaulich wichtige Häuser, wie z.B. am Brühl wieder zu beleben - „passgenau, selbstbestimmt und günstig“, so Baubürgermeisterin Petra Wesseler.
Mitte Juni sei dazu eine Information für die Bürgerinnen und Bürger im Haus Tietz geplant.

In der Agentur vereint arbeiten der Arbeitskreis Wohnen e.V., Leipzig als Träger, die Uni Leipzig (für Projektforschung), die Stadt Chemnitz, das Baudezernat mit dem Amt für Baukoordination und dem Stadtplanungsamt, die Sanierungsträger WGS und GGG und die Architektenkammer Sachsen, Kammergruppe Chemnitz.
Weitere Kooperationspartner wie Haus- und Grundbesitzer-Vereine sowie Wohlfahrtsverbände sollen noch einbezogen werden.
(cs)

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