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PRESSEMITTEILUNG 307 Chemnitz, den 05.05.2006

Zum einjährigen Bestehen des Projektes „Kind & Ko“:

Bürgermeisterin Heidemarie Lüth: „Kind & Ko“ hat Initiativen enger vernetzt – die jüngsten Chemnitzer zu fördern ist Verantwortung der gesamten Stadt!

Stadtbibliothek im Haus DAStietz gestaltet Bereich für jüngste Nutzer um Haus Arthur auf dem Kaßberg organisiert im Sommer ein Familien-Kunst-Camp

Vor einem Jahr nahm das kommunale Modellprojekt der Bertelsmann Stiftung, der Heinz Nixdorf Stiftung und der Städte Paderborn und Chemnitz seine Arbeit auf und hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklungs- und Bildungschancen von Kindern in den ersten acht Lebensjahren zu verbessern. „Es liegt in der Verantwortung der gesamten Stadt, die jüngsten Bürgerinnen und Bürger von Chemnitz früh zu fördern“, erklärte Bürgermeisterin Heidemarie Lüth anlässlich des einjährigen Bestehens des Projektes „Kind & Ko“. „Bisher war frühkindliche Bildung und Betreuung vor allem ein Thema, um das sich die Kindertageseinrichtungen und das Amt für Jugend und Familie kümmerten. Heute überlegen vom Gesundheits-, Sport-, Kultur- und Schulamt bis zur Kämmerei und dem Liegenschaftsamt die Verantwortlichen auf alle Ebenen, wie sie dazu beitragen können, von Geburt an beste Startbedingungen für die Mädchen und Jungen in Chemnitz zu schaffen. Zu diesem neuen Verständnis von Kindern hat ‚Kind & Ko’ wesentlich beigetragen.“

In Chemnitz hat das Projekt geholfen, die bestehenden Einrichtungen und Initiativen zur frühen Förderung von Kindern enger zu vernetzen und neue Mitstreiter zu gewinnen. „Es gab zwar bereits vorher einige runde Tische, an denen Experten ‚rund ums Kind’ zusammenarbeiteten“, so Bürgermeisterin Lüth. „Aus diesen verstreuten Nestern ist aber in dem vergangenen Jahr ein enges Geflecht geworden, in dem von den Erzieherinnen bis zu den Mitarbeiterinnen des städtischen Jugendamts Menschen verschiedenster Berufe und vor allem auch Eltern mitwirken.“

Kinderärzte und Hebammen sind heute aus diesem Netzwerk nicht mehr wegzudenken. Sie gehören neben den Erzieherinnen in den Kitas zu den wichtigsten Vertrauenspersonen von Eltern, mit denen sie die Entwicklung ihres Kindes besprechen. Das hat eine kürzlich veröffentlichte schriftliche Befragung zur Bildung und Betreuung von Kindern in Chemnitz ergeben, die von beiden Stiftungen in Kooperation mit der Stadt durchgeführte wurde. Über 1.000 Mütter und Väter hatten geantwortet.
Bürgermeisterin Lüth: „Das Ergebnis dieser Befragung zeigt, wie sehr sich Eltern für die Entwicklung ihres Kindes interessieren und auch die Bedingungen ihres Aufwachsens mitgestalten wollen!“ Kindertageseinrichtungen, Schulen, andere Institutionen und auch Vereine müssten deshalb mehr als bisher Eltern in ihre Arbeit einbeziehen. Laut Studie wünschen sich die Eltern, dass die Kindertageseinrichtungen ihr Kind mehr anregen und das Thema Bildung stärker in den Mittelpunkt stellen. „Wir wissen heute, dass Kinder von Geburt an selbst lernen. Sie brauchen vor allem eine anregungsreiche Umgebung und wache Begleiter, damit sie ihre Entwicklungspotenziale entfalten können“, betont Gabriele Aurich, Koordinatorin des Projekts im Amt für Jugend und Familie der Stadt Chemnitz. Lange vor dem Schulbeginn werden dafür wichtige Weichen gestellt. Deshalb bilden sich z. B. Erzieherinnen fort: 31 von 130 Chemnitzer Kindertageseinrichtungen beteiligen sich am Modellprojekt „Bildungs- und Lerngeschichten“, mit denen die Selbstbildung der Kinder während ihres alltäglichen Spiels dokumentiert und gefördert wird.

Die Untersuchung zeigt, dass die Freizeit-, Förder- und Beratungsmöglichkeiten für Kinder nicht ausreichend bekannt sind und wahrgenommen werden. Zwar liegen in vielen öffentlichen Einrichtungen Flyer aus, gibt es viele Aushänge. „Offensichtlich wollen Eltern aber unmittelbarer angesprochen werden“, kommentiert Gabriele Aurich von „Kind & Ko“ dieses Ergebnis. „Wir Fachleute meinen aus unserer Sicht zwar, die Prozesse laufen gut. Dass davon zu wenig bei den Eltern ankommt, macht mir die Studie deutlich.“ Deshalb verlegte zum Beispiel die Erziehungsberatungsstelle der Stadtmission Chemnitz einmal monatlich ihre Sprechzeit in zwei Kitas der Stadt. Ohne extra einen Termin zu vereinbaren, können die Eltern beim Bringen und Holen der Kinder neben der Erzieherin nun auch mit einer Sozialpädagogin oder Psychologin ins Gespräch kommen. Das Projekt ist eines von acht, die Kind & Ko in Chemnitz besonders fördert.

„Durch diese Projekte ist noch einmal neuer Elan in die Stadt gekommen“, betont Gabriele Aurich. „Viele Institutionen und Einrichtungen überlegen neu: Wie können wir den Jüngsten Lernmöglichkeiten bieten und die Eltern bei der Bildung und Erziehung ihrer Kinder unterstützen.“ Das erlebt Bürgermeisterin Heidemarie Lüth auch bei Gesprächen in verschiedenen Ämtern im Rathaus. „Inzwischen überlegen Einrichtungen wie die Oper, das Ballett oder die Kunstsammlungen, welche Angebote sie bereits Kindern unter sechs Jahren unterbreiten können und wie das bezahlt wird. In diesem Sinne hat das Projekt „Kind & Ko“ unserer Stadt wichtige Impulse verliehen, die auch weiter wirken, wenn das Projekt 2007 beendet sein wird.“

  • Information aus der Stadtbibliothek im Haus DAStietz:
  • Mit Bücherkisten am Boden und Iglus zum Verstecken
    die Jüngsten zum Lesen verführen

Die Stadtbibliothek TIETZ gestaltet gemeinsam mit Kindern den Bereich für ihre jüngsten Nutzer um. Das ist ein weiteres der von der Bertelsmann Stiftung geförderten lokalen Projekte im Rahmen von „Kind & Ko“. Seit einigen Wochen sind regelmäßig Mädchen und Jungen aus Kindertagesstätten und ersten Klassen als „Bibliotheksassistenten“ in den Räumen der Kinderbibliothek unterwegs. Sie, die erst wenige Buchstaben entziffern, unterbreiten Vorschläge, wodurch sie zum Lesen eingeladen werden können. „Das ist ein vollkommen neues Herangehen für uns“, betont Karin Ollesch, die seit vielen Jahren Veranstaltungen für und mit Kindern durchführt. „Wenn wir wissen wollen, was kindgerecht ist, müssen wir die Kinder fragen, was sie brauchen!“ Außerdem machen die Vorschläge der Kinder erneut bewusst: Leseförderung beginnt bereits vor der Schule. Beispielsweise mögen es die Kinder nicht, wenn Bücher in Reih und Glied im Bücherregal mit senkrechter Schrift stehen und sie das Titelbild nicht sehen können. Sie wünschen sich Kisten am Boden, in denen sie kramen können, zwischen den Regalen Iglus, wo sie sich zum Lesen zurückziehen können und einen Verbuchungsautomat, der lange Warteschlagen verhindert. „Ohne die Kinder hätten wir das nicht erfahren“, so Karin Ollesch.“ Jetzt malen und basteln etliche Kindergruppen ihre Traumbibliothek.

Hinweis für Redaktionen: Ansprechpartnerin bei der Stadt Chemnitz zum Thema „Kind & Ko“ ist die Projektkoordinatorin Gabriele Aurich – erreichbar im Amt für Jugend und Familie unter Ruf 0371/ 488-5905 sowie per E-Mail unter gabriele.aurich@stadt-chemnitz.de

Gabriele Aurich ist Ihnen auch behilflich, wenn Sie in Chemnitz „vor Ort“ Fotos zu den Wirkungen von „Kind & KO“ in Chemnitz machen möchten – zum Breispiel in einer der 31 Kitas, die mit Bildungs- und Lerngeschichten die Entwicklung der Kinder dokumentieren, in der Stadtbibliothek Chemnitz im Haus DAStietz oder auch im Haus Arthur, das für den Sommer in Chemnitz ein Familien- Kunst- Camp vorbereitet.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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