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PRESSEMITTEILUNG 332 Chemnitz, den 12.05.2006
Information aus dem Stadtarchiv Chemnitz:
Einladung zur Eröffnung am Montag, dem 22. Mai 2006, 18:00 Uhr
„Sportgeschichte im Plakat“ lautet das Thema einer Ausstellung, die das Stadtarchiv ab Montag, dem 22. Mai bis Sonntag, den 18. Juni 2006 im Foyer des Hauses DAStietz zeigt. Präsentiert werden Chemnitz/Karl-Marx-Städter Sportplakate der späten 1940er, der 1950er und 1960er Jahre aus den Sammlungen des Archivs. Die Präsentation gibt einen Einblick in die Vielfalt der sportlichen Betätigungsmöglichkeiten jener Zeit sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport.Eröffnet wird die Plakatausstellung am 22. Mai 2006, 18:00 Uhr im Foyer gemeinsam durch Frau Gabriele Viertel, Direktorin des Stadtarchivs Chemnitz und den Leiter des Hauses DAStietz, Herrn Dr. Werner Rohr. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie die Vertreter der Medien sind hiermit herzlich zum Termin eingeladen!
Zur Ausstellung informiert das Stadtarchiv Chemnitz: Vollzog sich die Neubelebung des Chemnitzer Sports nach dem Mai 1945 auch unter komplizierten Bedingungen, so war die Sportbegeisterung und Aufbruchstimmung der Menschen nach den Erfahrungen und Entbehrungen des Krieges umso größer. Als erstes Großprojekt in Chemnitz kann die aus dem Trümmerschutt der zerstörten südlichen Stadtviertel errichtete und 1950 eröffnete Zementradrennbahn auf dem Gelände des Ernst-Thälmann-Stadions (heute Sportforum) genannt werden, an deren Bau der radsportbegeisterte Stadtrat Rolf Seyfarth wesentlichen Anteil hatte. Zu wahren Zuschauermagneten mit bis zu 40.000 Besuchern entwickelten sich dort die Steherrennen, wie die Rennen hinter großen Motoren als Schrittmacher genannt wurden. Ein Höhepunkt waren auch die Rad-Weltmeisterschaften für Berufssteher im August 1960, die er Spanier Timoner gewann. Das Areal auf und um den Schlossteich bildete den Austragungsort u.a. der Straßenrennen „Rund um den Schlossteich“, von Motorboot-, Kanu- und K-Wagen-Rennen und war Etappenziel der Friedensfahrt. Auf Renn- und Kunsträdern aus den Elite-Diamant-Werken waren Radsportler der DDR jahrelang erfolgreich und knüpften damit an Vorkriegserfolge an. Auch bereits etablierte Sportarten wie Roll- und Eissport oder Wasserball erlebten einen Aufschwung. Neue Sportarten wie Volleyball fanden rasch Anhänger.
Karl- Marx-Stadt als Sportstadt prägten auch weitere Objekte wie z. B. die 1965 eröffnete Eissporthalle und das Sportforum. Nicht nur nationale Titelkämpfe, sondern auch Ländervergleiche fanden hier statt. Zur Basis des Volks- und Breitensports wurden die ab 1948 gegründeten Betriebssportgemeinschaften, die nach dem Verbot der Vereine 1945 als organisatorische Grundeinheiten entstanden. Seit Beginn der 1950er Jahre rückte insbesondere der Leistungssport in die Aufmerksamkeit der Partei- und Staatsführung der DDR. Territoriale Leistungszentren wie der 1963 aus dem „SC Motor“ und dem „SC Wismut“ gebildete „Sportclub Karl-Marx-Stadt“, übernahmen die Aufgabe, den sportlichen Nachwuchs zu sichten und auszubilden. Der SCK konzentrierte sich dabei vor allem auf die Sportarten Radsport, Eissport, Gewichtheben, Turnen, Leichtathletik und Schwimmen. Bis 1972 bestand auch eine Sektion Boxen. Fußball wurde in dem seit 1966 bestehenden FC Karl-Marx-Stadt, dem Vorgänger des heutigen CFC, gespielt, der 1967 den Fußballmeistertitel der DDR errang.
Hinweis für Redaktionen: In der Anlage übermittelt die Pressestelle eine Abbildung des Plakates zum Radrennen „Rund um den Schlossteich“ am 4. Juni 1957.
Stadt Chemnitz