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PRESSEMITTEILUNG 617 Chemnitz, den 29.08.2006
Information aus dem Umweltamt:
Über 100 Vogelarten werden in der 300-seitigen Broschüre vorgestellt. Vieles über Vorkommen, Bestandsentwicklung und den Vogelschutz ist zu erfahren und die Verbreitung ist bei den meisten Arten auf Karten dargestellt.
Der Brutvogelatlas kann für 12 Euro käuflich erworben werden in der Agricola-Buchhandlung oder auf Bestellung unter der Telefonnummer 037467/22028.
Vor genau 10 Jahren erfolgte durch den Verein Sächsischer Ornithologen e. V. und das Umweltamt der Stadt Chemnitz der Projektstart zur Erarbeitung eines Brutvogelatlasses. Von 1997 bis 2000 erfassten 36 Ornithologen ehrenamtlich alle Vogelarten im damaligen Stadtgebiet.
Mit der Methodik einer so genannten Rasterkartierung wurden auf 1881-Quadratkilometer-Rastern alle vorkommenden Arten kartiert und die Anzahl der Brutpaare geschätzt.
Eine große Zahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen waren zu studieren und tausende Beobachtungsdaten auszuwerten. Im Durchschnitt wurden 54.000 Brutvogelreviere pro Jahr ermittelt.
Das sind 307 Reviere pro km².
Zu den Gewinnern zählen Amsel, Kohlmeise, Blaumeise, aber auch Mäusebussard, Sperber und die Rabenvögel, vor allem so genannte Gehölzfreibrüter und solche, die gern in Nistkästen an Bäumen brüten. Die Verlierer sind Vögel, die am Boden brüten (z. B. Rebhuhn, Wiesenpieper, Braunkehlchen), aber auch jene Vögel, die mit uns Menschen gemeinsam die Gebäude nutzen (z. B. Haussperling, Mauersegler und Rauchschwalbe).
Großer Erfolg in Wittgensdorf!
Einer der großen Erfolge im Vogelschutz ließ sich kürzlich in Wittgensdorf beobachten.
Auf einem Schornstein nahe der Kirche zogen Weißstörche zwei Jungvögel auf. Der Weißstorch war zur Wende des 18./19. Jahrhunderts Brutvogel bei Altendorf. Erst seit den 1990er Jahren gelangen wieder Beobachtungen zur Brutzeit. Bisherige Brutversuche jedoch blieben erfolglos.
Im Zusammenhang mit einer Baumaßnahme am Schornstein wurden vom Umweltamt/untere Natur-schutzbehörde der Stadt der Erhalt des Brutplatzes und der Neubau der Horstplattform veranlasst und diese schließlich durch die Wittgensdorfer Naturfreunde (BUND, Gemeinde) errichtet. Mit Ankunft der Störche mussten dann die Bauarbeiten unterbrochen werden, um Störungen zu vermeiden.
Entscheidend für eine erfolgreiche Brut ist aber auch ausreichende Nahrung im Umkreis von 2 bis 3 km um das Nest. Mehrfache Beobachtungen von Nahrung suchenden Altvögeln auf den Wiesen im Chemnitztal zeigen jetzt, dass die Bemühungen des Naturschutzes um Ausgleichsflächen in Form von extensivem Grünland erfolgreich waren.
Hinweis für die Medien: Weiter Informationen erhalten Sie im Umweltamt unter der Telefonnummer 0371/4883640
Stadt Chemnitz