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PRESSEMITTEILUNG 821 Chemnitz, den 08.11.2006
Information aus dem Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz:
Die Verbraucher in Deutschland sind über den Stoff Acrylamid und das damit verbundene Gesundheitsrisiko informiert und wissen, dass Acrylamid schädlich ist, der Stoff nach dem Backen, Braten und Frittieren in stärkehaltigen Lebensmitteln wie Chips, Bratkartoffeln, Pommes frites, Rösti, Knäckebrot usw. enthalten sein kann und der Acrylamidgehalt eines Lebensmittels von der Art und Weise der Zubereitung abhängt
Eine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt aber, dass nur ein kleiner Teil der Verbraucher bereit ist dieses Wissen zu nutzen und ihr Essverhalten zu verändern: Nur ca. 30 bis 40 Prozent der Befragten gaben an bei der Auswahl der verzehrten Speisen vorsichtiger geworden zu sein. Viele meiden Lebensmittel, welche Acrylamid enthalten könnten, zwar nicht, aber beim Zubereiten von Speisen achten sie auf die Regel „Vergolden statt verkohlen“.
Acrylamid ist in die Kategorie II Krebs erzeugender Stoffe in der EU eingestuft. Nachgewiesen ist die Krebs erregende und Erbgut schädigende Wirkung beim Tier. Es wird als sehr wahrscheinlich eingeschätzt, dass diese Wirkung auf den Menschen übertragbar ist.
Eine besondere Risikogruppe der erhöhten Aufnahme von Acrylamid sind Kinder und Jugendliche. Zum einen wird der wachsende Organismus als besonders empfindlich angesehen, zum anderen ist von einer deutlich höheren Belastung auszugehen, da im Verhältnis zum Körpergewicht größere Mengen der betroffenen Lebensmittel verzehrt werden.
Beispiel: Ein 10-jähriges Kind nimmt bei einem Körpergewicht von 33 kg allein über 100 g Chips (ca. eine halbe Tüte) mit einer durchschnittlichen Belastung von 1000 µg Acrylamid/kg das 3-fache der empfohlenen Höchstmenge von 1µg/kg Körpergewicht/Tag auf!
Möglichkeit zur Risikominimierung: Wer die Aufnahmemenge an Acrylamid und damit auch sein persönliches Risiko minimieren will, sollte nach Möglichkeit viel frische, unverarbeitete Lebensmittel mit Betonung auf Obst und Gemüse essen und schonende Garverfahren bevorzugen. So werden auch reichlich Inhaltsstoffe aufgenommen, die Krebs vorbeugend wirken.
Stadt Chemnitz