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PRESSEMITTEILUNG 842 Chemnitz, den 14.11.2006

Information aus dem Friedhofs- und Bestattungsbetrieb der Stadt Chemnitz:

100 Jahre Feuerbestattung - Festveranstaltung am 18. November
in der Feierhalle des Krematoriums auf dem städtischen Friedhof

Seit nunmehr 100 Jahren gibt es in Sachsen Feuerbestattungen. Chemnitz war die erste Stadt im Freistaat, die über ein Krematorium verfügte und erinnert nun mit einer Veranstaltung am Samstag, dem 18. November, 15:00 Uhr im Beisein von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, weiteren Bürgermeistern und Stadtverordneten in der Halle auf dem städtischen Friedhof daran.

Die Einführung von Feuerbestattungen im späten 19. Jahrhundert gilt als eine der grundlegenden Bestattungsreformen der Neuzeit. Zugleich ist der Bau von Krematorien Ausdruck von „Modernisierung“ und eines technisierten Umgangs mit dem Tod im Industriezeitalter. Zur Geschichte der Feuerbestattung gehört auch, dass die Leichenverbrennung einst von der christlichen Kirche als heidnisches Ritual verworfen und verfolgt wurde. Man berief sich noch in der Neuzeit auf Kaiser Karl den Großen, der im Jahre 785 zu Paderborn die Leichenverbrennung bei Todesstrafe verboten hatte. Im späten 19. Jahrhundert war dann in verschiedenen Teilen Deutschlands eine gesetzliche Regelung der Feuerbestattung erfolgt. In Sachsen jedoch nicht. Eine endgültige Entscheidung sollte erst nach der sächsischen Kirchenkonferenz im Jahre 1906 erfolgen. Inzwischen war in Chemnitz das erste sächsische Krematorium fertig gestellt worden, hatte aber noch keine Betriebserlaubnis erhalten.
1906 nahm der Landtag einen Gesetzesentwurf dazu an. Chemnitz eröffnete daraufhin sein am 15. Dezember 1906 mit einer feierlichen Weihe sein Krematorium.

Der Feuerbestattungsverein Chemnitz hatte zwei Jahrzehnte dahin gewirkt, dass dies auch in Sachsen möglich ist. Hintergrund dafür war das sprunghafte Anwachsen der Bevölkerung von 12.000 im Jahr 1801 auf 100.000 im Jahr 1883. Auch die Sterblichkeitsrate nahm zu und der Platz auf kirchlichen Friedhöfen reichte nicht aus.
So haben Aschebeisetzungen nebenbei auch das Erscheinungsbild von Friedhöfen verändert. Da Urnengräber weniger Raum als Erdgräber benötigen, ermöglichen sie klein dimensionierte und daher preiswerte Grabstätten sowie eine günstige Ausnutzung von Friedhofsflächen. Diese Entwicklung erreichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den vielfältigen Formen der Rasenbeisetzung - anonyme Beisetzung - eine neue Stufe.

Seit 1910 im Besitz der Stadt, hatte diese Anfang der 90er Jahre die Sanierung des Bauwerkes und der Feuerbestattungsanlage in Angriff genommen. Seit Fertigstellung im Jahr 1994 verstärkte sich der Trend zu Feuerbestattungen. Mittlerweile wählen Angehörige zu neunzig Prozent diese Bestattungsform für ihre Verstorbenen.

Hinweis für die Medien: Weitere Informationen erhalten Sie vom Friedhofs- und Bestattungsbetrieb der Stadt unter der Telefonnummer 0371/5393511.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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