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PRESSEMITTEILUNG 121 Chemnitz, den 26.02.2007
Zum Gedenken: Chemnitzer Friedenstag am 5. März
Aufruf der Chemnitzer Oberbürgermeisterin an die Bürgerinnen und Bürger
zur Teilnahme an der Kranzniederlegung am Montag, 05.03.07, 09:00 Uhr
Traditionelle Gedenkmatinee in Erinnerung an die Bombenopfer zeigt wichtige Filmdokumente - Termin: Sonntag, 04.03.07, 11:00 Uhr, CineStar Luxor-Filmpalast
Aufruf der Chemnitzer OberbürgermeisterinAm Montag, dem 5. März 2007 jährt sich zum 62. Mal der Tag, an dem unsere Stadt Chemnitz kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch Bombardements schwer zerstört wurde. In Erinnerung an diesen Tag und im Gedenken an die Opfer findet auch in diesem Jahr am 05. März eine Kranzniederlegung auf dem Städtischen Friedhof statt.
Die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig ruft die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Chemnitz auf, gemeinsam mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Stadträtinnen und Stadträten sowie Vertretern der Stadtverwaltung der Opfer des Bombardements vom 05. März 1945 mit einer Kranzniederlegung zu gedenken.
Die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung treffen sich am Montag, dem 05. März 2007 am Friedhofseingang Augsburger Straße/Ecke Grünband und begeben sich 09:00 Uhr zum Mahnmal auf dem Städtischen Friedhof.
Verleihung des diesjährigen Chemnitzer Friedenspreises und Programm des Chemnitzer Friedenstages 2007
Unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark! Gib der Gewalt keine Chance!“ wird am Montag, dem 05. März 2007 bereits zum vierten Mal der Chemnitzer Friedenspreis - eine Skulptur des Chemnitzer Künstlers Erik Neukirchner - vergeben. Die gemeinsame Federführung für die Vorbereitung lag dazu beim Bürgerverein "FUER CHEMNITZ" e.V. und bei der Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag, die auch in diesem Jahr wiederum Jung und Alt aufgerufen hatten, ihre verwirklichten Projekte und Ideen für ein TOLERANTES CHEMNITZ zu benennen oder benennen zu lassen. Bewerben für den Chemnitzer Friedenspreis – so informieren Auslober und Veranstalter - konnten sich bis zum 16. Februar 2007 alle Personen, Schulen, Gruppierungen, welche sich für ein friedliches und gewaltfreies Chemnitz engagieren und für Toleranz und Miteinander einstehen.
Die Verleihung des diesjährigen Chemnitzer Friedenspreises findet im Rahmen der Veranstaltungen zum 05. März 2007 im Park der Opfer des Faschismus (bzw. bei schlechtem Wetter im Georgius-Agricola-Gymnasium) statt. Seitens der Stadt Chemnitz nehmen Bürgermeisterin Heidemarie Lüth in Vertretung der Oberbürgermeisterin und Heike Steege, Ausländerbeauftragte der Stadt Chemnitz und Mitglied der Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag 2007, an der Veranstaltung zur Verleihung des diesjährigen Chemnitzer Friedenspreises teil.
Weitere Informationen im Internet unter www.chemnitzer-friedenspreis.de
Ebenfalls aufgerufen waren Einrichtungen oder Vereine, sich mit einer eigenen Veranstaltung oder mit einem eigenen Projekt am Rahmenprogramm des Chemnitzer Friedenstages 2007 zu beteiligen.
Mitglieder der Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag 2007 sind: Hartwig Albiro, Siegfried Bauer, Stephan Brenner, Sabine Kühnrich, Christoph Magirius, Dr. Thomas Schuler und Heike Steege.
Im Programm des Chemnitzer Friedenstages 2007stehen eine Vielzahl von Veranstaltungen und Angeboten ab Freitag, dem 02. März bis Dienstag, den 27. März 2007. Das gesamte Programm steht im Internet unter www.chemnitzer-friedenstag.de und liegt außerdem auch gedruckt vor - kostenfrei zum mitnehmen in öffentlichen Einrichtungen und auch in den Infotheken der Stadt Chemnitz.
Hier das Programm am Montag, 05. März 2007:
09:00 Uhr Städtischer Friedhof: Kranzniederlegung am Mahnmal der Bombenopfer des 5. März
10:00.-12:00 Uhr Jugendkirche St. Johannis: Künstlerische Gestaltung von Friedenswünschen durch Chemnitzer Schüler unter Anleitung von Peter Fiebig (Kunstraum Chemnitz e.V.), anschließend Präsentation am Friedenskreuz
12:00 Uhr – 21:00 Uhr Park der Opfer des Faschismus: Gedenk- und Aktionsfläche FRIEDENSKREUZ - Der Bürgerverein FUER CHEMNITZ e.V. und die Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag bitten die Chemnitzer Kinder und Jugendlichen um ihre FRIEDENSWÜNSCHE zur Gestaltung des Kreuzes.
12:15-12:45 Uhr: Sternmarsch Chemnitzer Schüler zum Friedenskreuz
ab 12:15 Uhr Ausgestaltung des Friedenskreuzes durch Chemnitzer Schüler
16:00-18:30 Uhr: DAStietz, Volkshochschule Chemnitz, Kursraum: 5.22 - Kraniche falten für den Frieden - mit Dr. Angela Häußler - Eintritt: frei
17:00 Uhr Georgius-Agricola-Gymnasium, Park der Opfer des Faschismus 2, Aula: Rahmenprogramm zur Verleihung des Chemnitzer Friedenspreises
18:00 Uhr Park der Opfer des Faschismus: Verleihung des Chemnitzer Friedenspreises 2007 am Friedenskreuz (bei schlechtem Wetter im Agricola-Gymnasium) - der Chemnitzer Friedenspreis wird unter der Schirmherrschaft des Bürgervereins FUER CHEMNITZ e.V. und in Zusammenarbeit mit dem Kriminalpräventiven Rat und der Ausländerbeauftragten der Stadt Chemnitz verliehen.
19:00 Uhr Schauspielhaus, Kleiner Saal: Chemnitzer Friedensimpulse 2007 - "Halt die Schnauze, sonst knallts!" - Aggression und Gewalt an Schulen - Podiumsgespräch zu Chancen und Ausgestaltungsmöglichkeiten von gewaltpräventiven Maßnahmen an und für Schulen und Jugendfreizeitstätten - mit: Friedrich Böhme (Sozialpädagoge, Präventionstrainer), Brigitte Moritz (regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule e.V., Leipzig), Grit Kluge („Courage“ der DGB-Jugend Chemnitz) u.a. - Moderation: Stephan Brenner - Veranstalter: Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag
21:00 Uhr -GEDENKGELÄUT CHEMNITZER KIRCHEN
Hinweis für Redaktionen: Ansprechpartner für Rückfragen zum Chemnitzer Friedenspreis 2007 sowie zum Chemnitzer Friedenstag 2007 sind der Bürgerverein "FUER CHEMNITZ" e.V., Augustusburger Straße 31-33, 09111 Chemnitz, Ruf 0371/6749884 sowie die Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag - Sabine Kühnrich, Hoffmannstraße 58, 9112 Chemnitz, Ruf 0177-2231335, sabine.kuehnrich@gmx.de
Traditionelle Gedenkmatinee in Erinnerung an die Bombenopfer
Zu der schon traditionellen Gedenkmatinee in Erinnerung an die Bombenopfer und die Zerstörung von Chemnitz im Zweiten Weltkrieg - veranstaltet vom Tisch der Heimat- und Denkmalpflege am Sonntag, dem 04. März 2007, ab 11:00 Uhr im CineStar Luxor-Filmpalast - schreibt der auch in diesem Jahr maßgeblich an der Veranstaltung beteiligte Publizist und Journalist Addi Jacobi:
Vor jetzt 25 Jahren wurden erstmals nach dem Kriege Filmbilder der unzerstörten Chemnitzer Innenstadt bekannt, aufgefunden in Rostock und vom damaligen Staatlichen Filmarchiv der DDR dem Freundeskreis Film im Kulturbund der DDR zugängig gemacht. So heftig das Interesse der Stadtbewohner, der Trümmerfrauen und Bauschaffenden sofort auch war, jene Entscheidung zu relativ seltenen, würdigen Aufführungen hielt das starke Interesse auf lange Zeit lebendig. Zuerst ermöglichte im Filmtheater Metropol eine Extraaufführung, alljährlich folgten zusammen mit der Gesellschaft für Heimatgeschichte weitere Aufführungen in den Räumlichkeiten der Stadthalle oder in Kinosälen, wie dem „Europa 70“ Hainstraße. 1990 erfolgte im Filmtheater „Welt Echo“ eine unvergessliche Aufführung, bei der auch Sprecher des Heimatvereins Chemnitz und des wieder gegründeten Geschichtsverein – Frank Heine und Gert Richter – das Wort nahmen.
Im März 1991 nahmen im Schauspielhaus die neu gewählten Stadträte aller Rathausfraktionen vor der Bildwand Platz, um sich vom alten Innenstadtleben dank des Filmtorsos „Aus der Arbeiterstadt Chemnitz 1929“ historische Eindrücke zu verschaffen und dazu mit der Sprecherstimme des Chemnitzers Stephan Hermlin den Konstantin Simonow Film „Es gibt kein fremdes Leid“ zu erleben.
Wenn später OB Peter Seifert mehrfach die rüstigen Trümmerfrauen der Nachkriegszeit empfing oder weitere Zeitzeugen Lebenserinnerungen mit Film Text Beiträgen von Generation zu Generation weitergaben, entfalteten sich die stets überfüllten Gedenkmatineen zu einem heimatgeschichtlichen Ereignis, zu dem mehrfach auch seit Jahrzehnten in Stuttgart, München oder Frankfurt lebende Chemnitzer (Dr. Hans Michaelis, Dr. Helmut Richter, Gerth Klos oder auch die Tochter des Bildhauers Bruno Ziegler) ihre Gedanken zum Kriegsende 1945 beitrugen.
Inzwischen hat das unersetzliche Filmdokument dank der Einheit wenige Ergänzungen erfahren. Das Stück von 1929 aber ist den Chemnitzern längst ans Herz gewachsen. Neue Generationen entdeckten ihre respektvolle Neugier auf die immerwährende Erneuerung der Chemnitzer Urbanität im Wechsel der Stadtansichten. Der Hauptgedanke der Bombenkellerjahre aber, „Nie wieder Krieg! Lieber dauernd trocken Brot essen als jemals wieder Fliegeralarm!“, ist in diesen Veranstaltungen stets wachgehalten worden – einmündend nun in den alljährlichen „Chemnitzer Friedenstag“.
Für Sonntag, den 04. März 2007 wird im CineStar Luxor Filmpalast die diesjährige Gedenkmatinee zur Erinnerung an die Bombenopfer des 5. März 1945“ vorbereitet. Zeitzeugenerinnerungen von Klaus Weidner von der Brückenstraße, den Kuske Schwestern vom Grünen Winkel und von Dr. paed. Günter Fritsch, der in der Lutherstraße 27 Hab und Gut und viele Angehörige verlor, kommen zur Geltung: „Siebzehn Einwohner des Hauses Lutherstraße 27 haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden“ heißt es auf einem Grabstein, der auf den Gräberfeldern des Städtischen Friedhofes (Abt. 49) auffindbar ist.
Tilo Richter (Basel) zeigt ebenfalls in der Veranstaltung am 04. März historische Fotos der Kaßbergstraße. Uwe Fiedler wartet mit Dokumenten zur Brüderstraße auf, die bis zur Bombardierung vom Franziskanerkloster Getreidemarkt) zum Roßmarkt führte. Als Verkehrhistoriker folgt Heiner Matthes den Gleisen der früheren Straßenbahnlinie 4 zwischen Bernsdorf und Borna.
Fotoerinnerungen vom Verlauf der Rochlitzer Straße bis zum Chemnitztal steuert Rolf Bergmann bei, der auch mit persönlichen Erinnerungen an die Monate des Kriegsende im Programm der Gedenkmatinee vertreten ist. Ursel Schmitz liest Texte Irmtraud Morgners, die Hilbersdorfer Kindheits und Kriegserinnerungen in ihrem literarischen Werk niedergelegt hat.
(Hinweis: Der Eintritt zur Gedenkmatinee ist frei - die kostenlosen Platzkarten wurden bereits am vergangenen Donnerstagnachmittag im „Luxor“ ausgegeben!)
(al/sk/aj)
Stadt Chemnitz