Aktuelle Pressemitteilungen
PRESSEMITTEILUNG 166 Chemnitz, den 13.03.2007
Neues Jahrbuch des Chemnitzer Geschichtsvereins:
Wie Krankheiten und Seuchen den Alltag der Chemnitzer in der Vergangenheit überschatteten, wie man sie einzudämmen versuchte und welche Einrichtungen dazu dienten, darüber berichtet der Band. Er beginnt mit einem Beitrag von Thomas Lang über Seelenbad, Siechhof und Hospital St. Georg als frühe Einrichtungen der Stadthygiene in Chemnitz. Die Leprakranken im mittelalterlichen Chemnitz nahm der Siechhof zum Heiligen Geist vor dem Klostertor auf, dessen Spuren Roy Lämmel nachgegangen ist. Über die Pestepidemie in Chemnitz von 1680 berichtet Elke Schlenkrich. Dass die Stadt später mit der Firma Oskar Schimmel an der Altchemnitzer Straße Wegbereiter bei der Entwicklung der industriellen Wasch- und Desinfektionstechnik war, zeigen Manfred Scholz und Bernd Platzer auf.
Erstmals wird im vorgelegten Band der 1905 gegründete Verein zur Bekämpfung der Schwindsucht, auf den solche Einrichtungen wie das Kinderwalderholungsheim in Auerswalde und die Heilstätte Borna zurückgehen, durch Birgit Schubert und Stephan Weingart eingehend gewürdigt. Mit der Walter-Oertel-Straße ist noch heute eine Straße auf dem Kaßberg nach dem langjährigen Vorsitzenden dieses Vereins benannt.
Ein ebenfalls abgeschlossenes Kapitel ist die Desinfektionsanstalt an der Zwickauer Straße, die bis 1989 bestand und deren wenig spektakuläre Arbeit Manfred Schreiber in Erinnerung ruft. Viele der gegenständlichen Zeugnisse der Medizintechnik vergangener Zeiten bewahrt die Medizinhistorische Sammlung im Küchwaldkrankenhaus auf, die aus den bescheidenen Anfängen eines Traditionszimmer hervorgegangen ist, Andreas Walther verfolgt ihren Weg zurück.
Das neue Heft des Chemnitzer Geschichtsvereins ist in der Geschäftsstelle des Vereins, Sitz: Theaterstraße 50/52, sowie im Stadtarchiv der Stadt Chemnitz, Sitz: Aue 16, zum Preis von 12 Euro erhältlich.
Stadt Chemnitz