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PRESSEMITTEILUNG 177 Chemnitz, den 14.03.2007
Stadtrat beschloss:
Mit der Ehrenbürgerschaft werden das herausragende Lebenswerk Siegmund Rotsteins um Bewahrung und Entwicklung jüdischen Lebens in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz gewürdigt und die enge, engagierte Verbundenheit des heute 81-Jährigen mit seiner Geburtsstadt.
Siegmund Rotstein wurde 1925 in einer jüdischen Familie in Chemnitz geboren, Kindheit und Jugend während der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur waren geprägt von Repressalien gegen jüdische Bürgerinnen und Bürger, von Antisemitismus, Verfolgung und schließlich Deportation in das Konzentrationslager Theresienstadt. 1945 kehrte Siegmund Rotstein als einer der wenigen Überlebenden der Chemnitzer Israelitischen Religionsgemeinde in seine Heimatstadt zurück und widmete sich hier neben seiner beruflichen Tätigkeit – bis zum Ausscheiden aus dem Berufsleben war er erfolgreich in verschiedenen Leitungsfunktionen des Groß- und Einzelhandels tätig - dem jüdischen Gemeindeleben in seiner Heimatstadt: Er gehörte ab 1959 dem Gemeindevorstand sowie dem Beirat des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR an und wurde 1966 erstmals zum Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Karl-Marx-Stadt gewählt - dieses Ehrenamt übernahm Rotstein bis 2006. In den Jahren 1988 bis 1990 war Siegmund Rotstein Präsident des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR, von 1990 bis 2001 Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden.
Ein Lebenstraum erfüllte sich für Siegmund Rotstein im Jahre 2002 mit der Weihe der neuen Chemnitzer Synagoge, für deren Bau er sich gemeinsam und beharrlich mit der Stadt Chemnitz bemüht hatte und die heute ein Ort und ein deutlich sichtbares Zeichen jüdischen Lebens in Chemnitz ist.
Hinweise für Redaktionen:
Detaillierte Informationen zur Biographie von Siegmund Rotstein entnehmen Sie bitte der zur Stadtratssitzung ausgereichten Beschlussvorlage Nr. B-110/2007. Die Verleihung der Ehrenbürgerschaft findet im festlichen Rahmen am Mittwoch, dem 16. Mai 2007 vor Beginn der Stadtratssitzung im Rathaus der Stadt Chemnitz statt – die Einladung erhalten die Redaktionen rechtzeitig über die Pressestelle der Stadt Chemnitz.
Siegmund Rotstein ist prominenter und kundiger Gesprächspartner auch zum Auftaktabend der unter Schirmherrschaft der Chemnitzer Oberbürgermeisterin veranstalteten 16. Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz: Gemeinsam mit weiteren Chemnitzern wird Siegmund Rotstein über die Jahre 1945 bis 1947 berichten, in denen das Gymnasium für die Jüdische Gemeinde Chemnitz als Versammlungsort diente. Eröffnet werden die vom 15. bis 26. März veranstalteten 16. Tage der jüdischen Kultur von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig morgen Abend (15.03.2007), 18:00 Uhr, in der Aula des Georgius-Agricola-Gymnasiums Chemnitz. (siehe auch PD Nr. 161 vom 09.03.07 – das Programm steht im Internet unter www.tdjk.de ).
(sk)
Stadt Chemnitz