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PRESSEMITTEILUNG 184 Chemnitz, den 16.03.2007

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig eröffnete 16. Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz in der Aula des Agricola-Gymnasiums:

„Jüdische Gemeinde hilft uns bei der Festigung unserer Weltoffenheit!“
Programm bis zum 26. März ist Einladung zu spannenden Begegnungen

Mehr als in den Jahren zuvor, so betonte die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig gestern Abend in ihrer Rede zur festlichen Eröffnung der 16. Tage der jüdischen Kultur, stehen die Juden in Chemnitz von einst und von heute im Fokus der 16. Tage der Jüdischen Kultur: „Das begrüße und unterstütze ich ausdrücklich, denn damit leistet das Festival einen wertvollen Beitrag zu einer noch intensiveren Einbindung dieser erfreulich florierenden Gemeinschaft in das Leben unserer Stadt. Die auf 600 Mitglieder gewachsene Jüdische Gemeinde hilft uns bei der Festigung unserer Weltoffenheit!“

Ausdrücklich beglückwünschte die Schirmherrin der traditionsreichen Veranstaltung die Organisatoren der 16. Tage der jüdischen Kultur aber auch zur Wahl des Ortes für die Eröffnung in Anwesenheit von Landesrabbiner Dr. Salomon Almekias-Siegl und weiterer zahlreicher Ehrengäste gestern Abend in der Aula des Agricola-Gymnasiums am Park der Opfer des Faschismus: „In diesem Haus fanden die wenigen Überlebenden der alten Israelitischen Religionsgemeinde Zuflucht, die im Frühsommer 1945 aus den Konzentrationslagern der Nazis in die zerbombte Stadt zurückgekehrt waren. Hier trafen sich bis zum Jahr 1947 die Gründer und die ersten Mitglieder der neuen Jüdischen Gemeinde Chemnitz, um ihr religiöses, kulturelles und gesellschaftliches Leben auszufüllen.“ Und nicht nur der Ort ist neu, sondern auch das Programmangebot wurde erstmals um die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem wichtigen sozialen Phänomen der jüdischen Migration aus Osteuropa in Vergangenheit und Gegenwart erweitert. „Dieses Phänomen hat nicht nur Voraussetzungen für das Wiederaufblühen des jüdischen Lebens in unserer Stadt nach der Wende geschaffen, sondern auch bei der Gründung der ursprünglichen Israelitischen Religionsgemeinde vor mehr als 120 Jahren eine wichtige Rolle gespielt“, betonte Barbara Ludwig und mahnte zugleich an die aus Verfolgung und Vernichtung erwachsende „doppelte politische und bürgerliche Verantwortung angesichts der gegenwärtigen Integrationsbemühungen unserer Jüdischen Gemeinde“.

Die Kulturtage entfalten sich weiter und tragen sichtbare Früchte, freute sich Barbara Ludwig und erinnerte auch in diesem Zusammenhang einmal mehr an den „von uns unvergessenen Mathias Wild, Gründer und Motor des Festivals“, der mit Daniel Naumann einen guter Nachfolger gefunden habe. Daniel Naumann übernahm 2004 nach dem Tod von Mathias Wild den Vorsitz der Arbeitsgruppe Chemnitz der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. und damit auch die Verantwortung für die Tage der jüdischen Kultur – zur Eröffnung erklärte er: „Die Tage der jüdischen Kultur 2007 stehen im Zeichen der Tradition, aber auch der Erneuerung: Neu in diesem Jahr ist neben dem besonderen Ort für die Eröffnung das wissenschaftliche Seminar zur jüdischen Migration am 17. und 18. März. Besonders hervorheben möchte ich neben der im vergangenen Jahr begonnenen Reihe zur ernsten Musik – fortgesetzt am 18. März im Foyer der Oper und mit Tzvi Avni am 25. März im Gemeindezentrum – auch die beiden Theaterveranstaltungen ‚Mein Leben und Heinrich Heine’ mit der israelischen Künstlerin Orna Porat und ‚Ab heute heißt du Sara’, das die Biografie von Inge Deutschkron zur Vorlage hat. Nach ihrem großen Erfolg im Vorjahr hören wir Mimi Sheffer und Steffen Walther am 17. März in der Kreuzkirche mit ‚Dialog zweier Religionen - kirchliche Orgelwerke und synagogale Gesänge’. Gemeinsam mit allen an der Vorbereitung der jüdischen Kulturtage Beteiligten und allen das Vorhaben unterstützenden Partnern freuen sich die Veranstalter auf elf spannende Tage mit insgesamt 26 Veranstaltungen - die Chemnitzerinnen und Chemnitzer sind herzlich eingeladen!“

Gesprächspartner des mit viel Beifall bedachten Eröffnungsabends der 16. Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz (www.tdjk.de) waren bei dem von Ulrike Ebert moderierten Podiumsgespräch zum Thema „Das Georgius-Agricola-Gymnasium und die Jüdische Gemeinde Chemnitz“ Siegmund Rotstein, Ehrenvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, der Publizist und Autor Dr. Jürgen Nitsche und der Bildhauer Erik Neukirchner.
(sk)

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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