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PRESSEMITTEILUNG 223 Chemnitz, den 26.03.2007
Information aus dem Baugenehmigungsamt/Denkmalschutz:
Feierliche Eröffnung der Seniorenresidenz „Manufaktur Bernhard“
Der langjährige Chemnitzer Oberbürgermeister i. R., Dr. Peter Seifert und Pro Civitate - Geschäftsführer Wolfgang Schütze werden Grußworte entrichten.
Zu den Ehrengästen gehören neben Vertretern der Stadt Chemnitz, auch der langjährige Präsident des Sächsischen Landesdenkmalamtes i. R., Prof. Dr. Gerhard Glaser und der Referatsleiter Denkmalschutz im SMI, Herr Eike Münke.
Im sanierten Gewölberaum links vom Haupteingang des Fabrikgebäudes wird gleichzeitig eine kleine industriegeschichtliche Dauerausstellung zur ersten Maschinenspinnerei Sachsens für Besucher eröffnet. Eigentümer Pro Civitate stellt diesen Raum der Stadt mietfrei zur Verfügung.
Hintergrund:
An dem seit über 15 Jahre leerstehenden ältesten Fabrikgebäude Sachsens, der Spinnerei Bernhard, Klaffenbacher Straße 47 im Chemnitzer Stadtteil Harthau, begannen im Mai 2003 konstruktive Sicherungsarbeiten. Nur ein grundhafter Eingriff konnte die vom stark vom Hausschwamm befallene desolate historische Bausubstanz noch zu retten.
Um den Verfall durch weitere Witterungseinflüsse zu stoppen wurde bereits im November 2001 ein Wetterschutzdach über das Industriedenkmal gestellt und für den Zeitraum bis zum Baubeginn vorgehalten. Begründet durch das große öffentliche Erhaltungsinteresse und den dringenden Handlungsbedarf, konnte diese erste Notsicherungsmaßnahme vollständig aus Denkmalfördermitteln des Freistaates und der Stadt finanziert werden. Die seit 2001 mit dem zukünftigen Investor Pro Civitate gGmbH aus Bochum/Halle laufenden Verhandlungen der Stadt konnten im Dezember 2002 mit der Unterzeichnung eines Kaufvertrages positiv zu Ende geführt werden. Zuvor erwarb die Stadt die zwei desolaten Gebäude von der Chemnitzer Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft mbH. Gleichlaufend wurde die Sanierungsplanung erstellt und die Baugenehmigung für das Fabrikgebäude erteilt.
Die gesamte Umnutzungsplanung wie auch die bautechnische Vorbereitung der ersten Sicherungsmaßnahmen im Auftrage des Hochbauamtes der Stadt, lagen in den Händen der Chemnitzer Planungsgruppe Süd.
Das Umnutzungskonzept des Investors Pro Civitate gGmbH
Pro Civitate gGmbH ist ein freigemeinnütziger Träger von Einrichtungen der Altenpflege und Wohnstätten für Menschen mit Behinderung mit Hauptsitz in Bochum. Altenpflegeheime, betreute Wohnungen und Wohnstätten sind Lebensräume, in denen pflegebedürftige und behinderte alte Menschen einen wichtigen Teil ihres Lebens verbringen. Sie sollen architektonisch und gesellschaftlich ein Teil der Gemeinschaft sein. Eine Philosophie der Pro Civitate, die schon mehrfach gezeigt hat, dass die Bewahrung und denkmalgerechte Umgestaltung historischer Gebäude an die Erfordernisse zeitgemäßer Pflege möglich ist.
Auf diese Weise entstehen individuelle, unverwechselbare Einrichtungen von hohem Wohnwert. Ein Beispiel aus der näheren Umgebung ist die Sanierung und Umgestaltung des Pflegeheimes in Jahnsdorf und die gelungene Einbindung des im gleichen Ort neu erbauten Seniorenzentrums „Grüne Aue“ in die Sanierungsplanung der Gemeinde.
Das Altenpflegeheim in Chemnitz - Harthau in der „Bernhardschen Fabrik“ ist zwar nur das zweitälteste von Pro Civitate betriebene Haus, dafür aber das historisch bedeutsamste.
Im Fabrikgebäude mit Erweiterungsbau entstanden 43 Einzelzimmer und 15 Doppelzimmer für die Altenpflege, fast alle mit eigenen, barrierefreien Bewohnerbad ausgestattet.
Das Kontorgebäude wurde mit der Umgestaltung in altenfreundliche Wohnungen in das Betreuungskonzept des Trägers eingebunden. Die originalen klassizistischen Architekturelemente der Fassaden mit Freitreppe und Kolossalsäulen sowie noch vorhandene Türen und Stuckdecken in einigen Innenräume wurden restauriert. Dieser Mehraufwand am besonderen Denkmalobjekt wurde durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gefördert.
Mit der Umnutzung der alten Spinnerei und des gegenüberliegenden Kontorgebäudes können die markanten und industriegeschichtlich wertvollen Gebäude dauerhaft erhalten werden.
Hinweis für die Medien: Mehr Informationen zum historischen Gebäude erhalten Sie von Thomas Morgenstern, Ltr. der Abt. Denkmalschutz unter der Telefonnummer 0371/488 6350.
Stadt Chemnitz