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PRESSEMITTEILUNG 288 Chemnitz, den 24.04.2007

Information aus dem Amt für Jugend und Familie der Stadt Chemnitz:

„Jugendschutz im Handel“ mit ausgesprochen positiver Resonanz – Zwischenbilanz zum Projekt im Chemnitzer Stadtteil Sonnenberg

48 Filialen und Einrichtungen beteiligen sich an der Aktion

Reichlich ein Jahr waren Jugendliche von der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Stadtmission Chemnitz e.V. und vom Don-Bosco-Haus in Chemnitz gemeinsam mit ihren Betreuern und Sozialarbeitern im Chemnitzer Stadtteil Sonnenberg in Sachen Jugendschutz unterwegs.
Peter Bindrich, Fachberater für Kinder und Jugendschutz im Amt für Jugend und Familie der Stadt Chemnitz, hat die Zwischenbilanz zum Projekt „Jugendschutz im Handel“ aufgeschrieben: wie das Projekt begonnen hat und was die junge Leute und ihre Betreuer erreichen möchten – und schon erreicht haben!

Konkretes Ziel des Projektes „Jugendschutz im Handel“ war und ist die Einhaltung der Paragraphen 9 und 10 des Jugendschutzgesetzes - die Nichtabgabe, d.h. den Nichtverkauf sowie das Nichtgestatten des Konsums der legalen Drogen Alkohol und Nikotin an Jugendliche unter 16 Jahren bzw. bei branntweinhaltigen Getränken unter 18 Jahren. Die Kriterien für die Auswahl der Geschäfte waren also durch das Sortiment der Geschäfte vorgegeben.

Anlass für dieses erste „Jugendschutz im Handel“-Projekt waren zwei Begebenheiten:
So sprachen bereits im Jahr 2003 Vertreterinnen und Vertreter des damaligen Stadtschülerrates in verschieden Einrichtungen und Ämtern der Stadt Chemnitz vor - so auch im Amt für Jugend und Familie - und baten um Unterstützung bei der Unterbindung der Abgabe von Alkohol und Nikotin im Umfeld verschiedener Schulen an Schülerinnen und Schüler im Kindesalter von 9 bis 12 Jahren. Zweiter Anlass war die Schilderung ähnlicher Erlebnisse (allerdings aus dem Bereich der Familie) durch zwei Vertreterinnen der Arbeitsgemeinschaft Jugend, Sucht und Prävention (AG JSP), die am konkreten Beispiel ebenfalls die Abgabe von Nikotin an Minderjährige kritisierten und aus diesen Erfahrungen auch das Projekt „Jugendschutz im Handel“ zuerst als Projekt der AG JSP initiierten.

Der Stadtteil Sonnenberg war das erste Wohnquartier, in dem sich mit Stadtmission Chemnitz und Don-Bosco-Haus zwei gesellschaftliche Träger fanden, die das Projekt „Jugendschutz im Handel“ als Beteiligungsprojekt für Kinder und Jugendliche verstanden und auch gemeinsam mit den Kids daran teilnehmen wollten.
So begann das gemeinsame Projekt im Januar 2006 zunächst mit einer Recherchearbeit „vor Ort“: Exakt aufgelistet wurden dabei alle für die Teilnahme an der Aktion „Jugendschutz im Handel“ in Frage kommenden Geschäfte und Gaststätten - vom Lebensmittelgroßmarkt bis zum kleinsten Imbiss sowie Zeitungsladen, der eben meist auch Tabakwaren anbietet. Beim anschließenden zweiten Schritt des Projektes übergaben die jungen Leuten an alle recherchierten Einrichtungen den zuvor selbst entworfenen Aufruf zur Beteiligung am Projekt „Jugendschutz im Handel“ sowie Informationen zu Anliegen und Zweck der Aktion. Ab August kamen die Projektteilnehmer dann ganz konkret mit jedem Geschäftsinhaber der insgesamt 55 recherchierten Einrichtungen ins Gespräch: die ebenfalls von den Jugendlichen entworfene Kooperationsvereinbarung wurde mit jedem Teilnehmer der Aktion besprochen, bei Einverständnis gemeinsam unterzeichnet und schließlich mit einem Aufkleber und dem Logo des Projektes (siehe Anlage) an einer jeweils gut sichtbaren Stelle im Eingangsbereich oder am Schaufenster der jeweiligen Einrichtung auch öffentlich gemacht.

Diese Vor-Ort-Gespräche – so berichten die jungen Leute weiter in ihrer Zwischenbilanz - waren insgesamt eine auch sehr zeitaufwendige Angelegenheit, die daher erst im März dieses Jahres beendet werden konnte. Das Ergebnis aber kann sich sehen lassen und ist schöne Anerkennung für das besondere Engagement in Sachen „Jugendschutz im Handel“: Zu Buche steht eine insgesamt ausgesprochen positive Resonanz und Beteiligung der Geschäfte am Jugendschutzprojekt – von den 55 auf dem Sonnenberg angesprochen Einrichtungen beteiligen sich aktuell 48 am Projekt; die Filialen einer großen Lebensmittelhandelskette nehmen innerhalb ihres Verbundes an der Jugendschutzaktion des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels teil. Nur drei der angesprochenen Einrichtungen lehnten eine Teilnahme am Projekt ab.

Und wie soll es weitergehen: Jetzt beginnt die Phase verstärkter Kontrollen seitens der zuständigen Mitarbeiterinnen aus dem städtischen Ordnungsamt! Außerdem aber haben natürlich auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene des Stadtteils selbst „ein Auge“ auf der Einhaltung der Kooperationsvereinbarung – jeder ist aufgefordert, Angebote der Geschäfte und Gaststätten kritisch zu reflektieren, Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz zu benennen und auch dagegen vorzugehen. Die Projektmitstreiter wollen dabei nicht falsch verstanden werden: Es geht nicht darum, Geschäftsinhaber und Gaststättenbetreiber zu denunzieren, sondern um den verantwortungsvollen Umgang mit der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sowie um die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die sich für die Einhaltung des Jugendschutzes engagieren - und das selbstverständlich nicht nur auf dem Chemnitzer Sonnenberg.
Ende 2007 werden von den Projektteilnehmern „Jugendschutz im Handel“ alle diejenigen Geschäfte prämiert, die das Thema Jugendschutz ernst nehmen und auch vorbildlich umsetzen! Für diese Prämierung entwerfen die Jugendlichen gerade ein Zertifikat. Die Ausweitung des Projektes auf weitere Stadtteile in Chemnitz wäre eine wichtige Option, allerdings ist dafür die freiwillige Teilnahme weiterer Jugendlicher unbedingt notwendig.

Hinweise für Redaktionen: In der Anlage übermittelt die Pressestelle der Stadt Chemnitz zur Veröffentlichung das Logo des Projektes. Ansprechpartnerin und Ansprechpartner bei Rückfragen zur Aktion „Jugendschutz im Handel“ im Stadtteil Sonnenberg sind:

- im Amt für Jugend und Familie der Stadt Chemnitz Peter Bindrich, Fachberater Kinder- und Jugendschutz, Ruf 0371/488-5949, eMail: peter.bindrich@stadt-chemnitz.de

- bei der Stadtmission Chemnitz e.V. Gundula Pawelzig, Fachstelle für Suchtvorbeugung; Ruf 0371/ 4334110, eMail: sucht.mdp@stadtmission-chemnitz.de

- im Don-Bosco-Haus Robert Reiner, Ruf 0371/433160, eMail: donboscohaus-chemnitz@t-online.de

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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