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PRESSEMITTEILUNG 300 Chemnitz, den 26.04.2007

Aus dem Grußwort der Chemnitzer Oberbürgermeisterin
auf der Festveranstaltung 15 Jahre Interessengemeinschaft Chemnitzer Maschinenbau

Herausforderungen: Fachkräftebedarf und zielgenaue Berufsorientierung

Im Stadtverordnetensaal des Chemnitzer Rathauses fand heute die Festveranstaltung zum 15-Jährigen Bestehen der Interessengemeinschaft Chemnitzer Maschinenbau e.V. statt (PD Nr. 287 vom 24.04.07), und mit Hinweis auf das Klinger-Wandgemälde „mit dem für Chemnitz fast programmatischen Titel Arbeit = Wohlstand = Schönheit“ im Stadtverordnetensaal und auf die in den Kunstsammlungen Chemnitz gezeigte Ausstellung „Max Klinger in Chemnitz“ forderte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig die Gäste der Festveranstaltung auf, sich von Max Klinger inspirieren lassen!

Als Anregung verwies die Oberbürgermeisterin dabei auch auf die am Gemeinwohl starken Anteil nehmende Haltung der Stifter des Kunstwerkes – eine Haltung, die viele Chemnitzer Unternehmer zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgezeichnet habe in einer auch für Chemnitz großen Zeit: international erfolgreich und eben auch kunstinteressiert. An beides konnte die Stadt nach 1990 anknüpfen, „anfangs mit großer Mühe, mit Beharrlichkeit und Fleiß und mit zunehmendem Erfolg“.
War bis Mitte der 90er Jahre nicht entschieden, ob es Chemnitz nach dem industriellen Niedergang gelingen würde wieder aufzustehen, sei das heute keine Frage mehr, betonte Ludwig und verwies auf die deutschlandweite Anerkennung des Chemnitzer Weges und des Wiederaufstehens, wozu die Chemnitzer Maschinenbauunternehmen und der Interessenverband ICM ganz erheblich beigetragen haben: „1992 von damals sieben Unternehmen des Maschinenbaus gegründet, ist die Zahl heute auf 72 Mitgliedsunternehmen mit insgesamt über 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewachsen. Längst sind nicht nur Chemnitzer Unternehmen an einer Zusammenarbeit interessiert und verwirklichen gemeinsame Projekte mit Unterstützung des ICM. Über 100 Unternehmen wurden in den letzten 15 Jahren betreut und eine Vielzahl von Forschungsprojekten bearbeitet.“ Der Umsatz allein der Chemnitzer Maschinenbauunternehmen habe sich von 1992 bis 2006 mit über 575 Millionen Euro mehr als verdoppelt, während der Auslandsumsatz sich fast verdreifachte. Die Anzahl der Unternehmen hat sich mit mehr als 100 stabilisiert.

Barbara Ludwig dankte den Gästen der Festveranstaltung für ihren wesentlichen Anteil an dieser erfolgreichen Entwicklung. Chemnitz habe sich als Maschinenbaustandort wieder etablieren und dabei an eine lange Tradition anknüpfen können. Die Oberbürgermeisterin charakterisierte Chemnitz als „Stadt der Ingenieure und Techniker, die den Geist und den Rhythmus der Stadt ganz wesentlich mitbestimmen“ und betonte: „ In Chemnitz steht man mit beiden Füßen auf der Erde. Realitätssinn, Ideen und Erfindergeist sind hier ausgeprägter als anderswo. Chemnitz ist ein Ort der Moderne in Vergangenheit und Gegenwart.“
Barbara Ludwig erinnerte, dass Chemnitz ohne vergleichbare finanzielle Unterstützung durch den Freistaat - Leipzig und Dresden erhielten in den letzten acht Jahren vier- bzw. sechsmal mehr Fördermittel - heute eine dynamische mittelständische Unternehmensstruktur besitze. Sie nannte als Beispiele die eng vernetzten Kernbranchen Automobilindustrie und Maschinenbau mit ihrer breiten Basis aus Unternehmen angrenzender Branchen, vor allem der Werkstoff- und Beschichtungstechnik, Metallverarbeitung und Automatisierungstechnik. Die hohe Flexibilität, Kundenorientierung und Netzwerke, die insbesondere das Innovationspotential der Unternehmen stützen, helfen Nachtteile kleiner und mittlerer Unternehmen im Wettbewerb abzufedern.
Diese Netzwerke seien „die Stärken unserer Stadt“. Der Interessenverband Chemnitzer Maschinenbau als ein ganz wesentlicher Knotenpunkt eines solchen Netzwerks, hat sich in den letzten 15 Jahren zu einer anerkannten Forschungseinrichtung entwickelt.

Insgesamt sind in Chemnitz außerhalb der Technischen Universität bereits jetzt und mit steigender Tendenz fast 2.000 Beschäftigte in Unternehmen und Einrichtungen mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben befasst. Um genau diese richtige und notwendige Entwicklung zu befördern, so die Oberbürgermeisterin, gehe die Stadt mit Unterstützung des Landes auch weiter in Vorleistung: „Der Techno-Park, für den nächstes Jahr Baustart ist, ist eine solche Vorleistung. Er ist jedoch nicht nur eine Investition in Gebäude, in Straßen und Beton, sondern vor allem ist er eine Investition für Menschen, in innovative Arbeitsplätze – und damit in die Zukunft der Stadt.“
Auf eine neue Herausforderung der Zukunft verweisend, betonte Barbara Ludwig: „Wir brauchen Fachkräfte und das vor allem in den Wachstumsbereichen Maschinenbau, Elektrotechnik und Metallindustrie.“ Dass die Unternehmen einen Fachkräftebedarf für die nächsten Jahre anzeigen, sei ein gutes Zeichen der Vitalität und Zukunftsgewissheit. Auch hier stehe Chemnitz im Wettbewerb, denn wer einen ordentlichen Ingenieurabschluss einer Sächsischen Universität oder Fachhochschule in der Tasche habe, der sei nicht nur in Chemnitz, sondern europaweit gefragt. Qualifizierter Nachwuchs werde damit in Zukunft ein wesentlicher Standortfaktor sein.

Unter Berücksichtigung der demografischen Situation nannte die OB bereits jetzt vielfältige Initiativen, den sich abzeichnenden Fachkräftebedarf abzufangen – ein Thema, dessen sich auch der ICM und die Agentur für Arbeit angenommen haben. Barbara Ludwig: „ Meine Hoffnung richtet sich dabei vor allem auf die Rückkehr junger Familien, die nunmehr die Großeltern zur Betreuung der Kinder brauchen, denen unser vergleichsweise dichtes Netz an Kindertagesstätten, Schulen und Infrastruktur nützt, die gut ausgebildet sind und die Erfahrung sammeln konnten.“

Als einen weiteren Schwerpunkt nannte die Chemnitzer Oberbürgermeisterin die bessere Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf ihren künftigen Beruf und ein zielgenaue Berufsorientierung: „Deshalb habe ich an meinem Tisch ein Arbeitsgremium konstituiert, welches aus Vertretern des Schülerrates, des Kreiselternrates, der Bildungsagentur, der Arbeitsagentur, der IHK und der Handwerkskammer, dem Arbeitskreis Schule-Wirtschaft, der Bildungs-Werkstatt und natürlich der TU Chemnitz besteht. Unser gemeinsames Ziel ist es u.a., eine rechtzeitige und qualifizierte Berufs- und Studienorientierung für unsere Schülerinnen und Schüler zu erreichen und noch mehr als bisher Praxiserfahrungen in den Unternehmen zu ermöglichen. Dazu muss die Lehrerfortbildung intensiviert, die Kooperationsbereitschaft zwischen Schulen und regionalen Unternehmen vertieft und nicht zuletzt die Studienwahl besser an den Bedarf in den Unternehmen angepasst werden. Ich setze hier auf die Unterstützung aller Partner. Gleichzeitig möchte ich die Gelegenheit nutzen, auch Sie als Unternehmerinnen und Unternehmer dieser Stadt um Ihr Engagement zu bitten.“

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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