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PRESSEMITTEILUNG 354 Chemnitz, den 16.05.2007

Chemnitzer FAN-Projekt startet unter Trägerschaft der AWO – Projekt-Gründung und Beirat-Berufung am 21. Mai, 16:00 Uhr, Rathaus Chemnitz

Bürgermeisterin Lüth begrüßt Gäste und Teilnehmer im Stadtverordnetensaal

Vertreter des DFB und der KOS nehmen an Veranstaltung teil - Pressegespräch im Anschluss an Gründungs- und Berufungsveranstaltung!

Chemnitz ist die 34. Großstadt in Deutschland, in welcher ein Fußball-FAN-Projekt „aus der Taufe“ gehoben wird. Zur Gründung des Projektes und zur Berufung des Beirates sind die Vertreter der Medien hiermit herzlich am Montag, dem 21. Mai 2007, 16:00 Uhr in den Stadtverordnetensaal des Chemnitzer Rathauses (Markt 1) eingeladen.

Träger des Chemnitzer FAN-Projektes ist die Arbeiterwohlfahrt Kreisverbandes Chemnitz und Umgebung e.V. (AWO) in Zusammenarbeit mit dem Chemnitzer Fußballclub (CFC), unterstützt und begleitet von der Stadt Chemnitz.

Bürgermeisterin Heidemarie Lüth wird zur Eröffnung der Gründungs- und Berufungsveranstaltung Chemnitzer FAN-Projekt Gäste und Gesprächsteilnehmer im Stadtverordnetensaal begrüßen. Die Veranstaltung und auch das anschließende Pressegespräch stehen unter Federführung von AWO und CFC. Zum Programm gehört eine Power-Point-Präsentation zum Thema, vorgestellt von Frau Peggy Schellenberger, die bereits als Fan-Beauftragte des CFC arbeitet.

Teilnehmer der Veranstaltung im Stadtverordnetensaal des Chemnitzer Rathauses:

seitens der AWO Herr Jürgen Tautz, AWO-Geschäftsführer der AWO und Herr Dr. Thomas Schuler, AWO-Vorstandsvorsitzender der AWO;

seitens des CFC Herr Uwe Reißmann, Vorsitzender des CFC-Aufsichtsrates, Herr Dr. Mathias Hänel, CFC-Vorstandsvorsitzender, Herr Dr. Eberhard Langer, stellvertretender CFC-Vorstandsvorsitzender und Vorsitzender des CFC-Fördervereins für Jugend, Soziales und Sport e.V. sowie weitere Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes des CFC;

seitens des DFB Herr Martin Spitzel und seitens der KOS Herr Michael Gabriel;

seitens der Stadt Chemnitz Bürgermeisterin Heidemarie Lüth sowie die Amtsleiter Holger Pethke (Amt für Jugend und Familie) und Thomas Meyer (Sportamt).

Im künftigen Beirat werden nach Information des Projektträgers neben Mitgliedern der AWO und des CFC auch Mitglieder des Stadtrates Chemnitz, Vertreter des Sportamtes und des Amtes für Jugend und Familie sowie Vertreter der Chemnitzer Fangruppen zusammen arbeiten.

Derzeit arbeiten in Deutschland 33 sozialpädagogisch orientierte FAN-Projekte, betreut von der Koordinierungsstelle für FAN-Projekte bei der Deutschen Sportjugend (KOS) in Frankfurt.
In Sachsen haben sich FAN-Projekte in Leipzig, Dresden, Aue und Zwickau etabliert.

Hinweis für Redaktionen: Die Vertreter der Medien, Journalisten und Fotografen sind herzlich eingeladen zur Teilnahme und Berichterstattung – bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an die AWO - Ansprechpartner: Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Chemnitz und Umgebung e.V. Geschäftsstelle, Clara-Zetkin-Straße 1, 09111 Chemnitz,
Telefon: +49 (0)371 69 56 100, Fax: +49 (0)371 69 56 105, eMail: kontakt@awo-chemnitz.de

Infos im Internet: zum Träger des Chemnitzer FAN-Projektes unter www.awo-chemnitz.de, zum Chemnitzer Fußballclub unter www.chemnitzerfc.de und zur Koordinationsstelle Fan-Projekte bei der Deutschen Sportjugend unter www.kos-fanprojekte.de
(sk)

Informationen zum Hintergrund: Zur Gründung des Beirates zum Chemnitzer FAN-Projekt übermittelt die Pressestelle der Stadt Chemnitz nachfolgend die vom AWO-Kreisverband Chemnitz und Umgebung e.V. herausgegebene Pressemitteilung:

Gründung des Beirates zum Chemnitzer FAN-Projekt - Ein Projekt der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Chemnitz und Umgebung e.V. – Projektstart: 01. Juli 2007

FAN-Projekte sind vorrangig aufgrund der Zunahme von Gewalttätigkeiten und Rechtsextremismus bei Sportveranstaltungen eingerichtet worden. Diese Projekte arbeiten alle auf der Grundlage der Rahmenkonzeption, wie sie im NKSS (Nationales Konzept Sport und Sicherheit) festgelegt ist. Zu den in der Öffentlichkeit wahrgenommenen problematischen Verhaltensmustern von Sportfans, zu denen Gewalt, Rassismus und politischer Extremismus zählen, kommen auch persönliche Problemfelder wie Alkohol, sonstige Drogen sowie Schwierigkeiten im privaten wie beruflichen Bereich.

Vor diesem Hintergrund muss die sozialpädagogische Fanarbeit, wie ein FAN-Projekt sie leistet, als eine Aufgabe der Jugendarbeit angesehen werden. Die FAN-Projekte erkennen die Fanszene und Fankultur als wichtigen Bereich für Jugendliche an und wollen ihn erhalten; wir wollen die Jugendlichen in diesem Bezug stabilisieren und begleiten und den Bedürfnissen in ihrer Lebenswelt gerecht werden. Sozialpädagogische Fanarbeit heißt darum auch, die Fans bei der Bewältigung von in diesem Bereich anzutreffenden und auftretenden Problemen zu unterstützen.

Die Erarbeitung des Nationalen Konzeptes und somit der Arbeitsgrundlage von FAN-Projekten basiert ursprünglich auf der beim Fußball auftretenden Gewalt. Im Bereich der Einzelhilfe und Beratung zeigte jedoch schnell, dass die Problematik der Gewalt oft nur ein Thema unter vielen ist und es sich in erster Linie um Jugendliche handelt, die mit sich und der Gesellschaft auf unterschiedlichen Ebenen Schwierigkeiten haben. Die Probleme der Jugendlichen reichen vom Verlust der Ausbildungs- oder Arbeitsstelle, von familiären Schwierigkeiten, Beziehungsproblemen, Wohnungslosigkeit, Drogenkonsum bis hin zu Verschuldung oder Problemen im Umgang mit der Polizei und der Justiz. FAN-Projekte sind Anlaufstellen und helfen mit aktiver Jugendarbeit bei der Klärung und Bewältigung von Schwierigkeiten beim Fußball und weit darüber hinaus.

Derzeit existieren in Deutschland 33 sozialpädagogisch orientierte FAN-Projekte, die auf Grundlage des NKSS arbeiten.

Alle FAN-Projekte werden von der Koordinationsstelle Fan-Projekte bei der Deutschen Sportjugend (KOS) in Frankfurt a.M. betreut.

Die vom Deutschen Fußballbund auf Grundlage des Nationalen Konzept Sport und Sicherheit anerkannten FAN-Projekte werden durch Drittelfinanzierung durch Fußball (DFB/DFL), Land und Kommune gefördert und realisiert.

In Sachsen haben sich in Leipzig, Dresden und Aue Fan-Projekte bereits seit mehreren Jahren etabliert und sind wichtige Institutionen in der kommunalen Jugendarbeit geworden Um das Bundesland Sachsen für die FAN-Projekte im Freistaat noch stärker in die Verantwortung zu nehmen, sich an der Drittelfinanzierung aller sächsischen FAN-Projekte (Aue 2. Bundesliga; Dresden Regionalliga, Chemnitz, Leipzig und Zwickau: Oberliga) zu beteiligen, ist es dringend erforderlich, dass in der Stadt Chemnitz gemeinsam mit dem gewonnenen Trägerverein, der Arbeiterwohlfahrt, konsequent an einer professionellen Installierung des FAN-Projektes gearbeitet und ein wichtiger Beitrag in der kommunalen Jugendarbeit in der Stadt geleistet wird.

Ein Wohlfahrtsverband wie die AWO kann die gesellschaftlichen Ursachen der Gewalt in und um die Stadien nicht direkt verändern, aber er kann Gruppen bzw. den einzelnen Fans dabei helfen, mit ihrer Situation besser zurecht zu kommen und ihre Lebensperspektive zu verändern.

Aus diesen Prämissen leiten wir ab, dass die AWO Chemnitz als Träger des FAN-Projekts Chemnitz sich in drei Handlungsfeldern engagieren wird:

  • Wir werden als erfahrener Träger der Jugendhilfe dafür sorgen, dass das FAN-Projekt professionell und engagiert durchgeführt wird. Dabei geht es nicht nur um „Zielgruppen“, „Jugendmilieus“ oder die „Fanszene“, sondern immer auch um den einzelnen Fan, um seine Probleme und um die Entwicklung seiner Möglichkeiten.
  • In Verwaltung und Politik (in der Stadt Chemnitz wie im Freistaat Sachsen) sind viele Bereiche für das „Fanproblem“ zuständig, insbesondere der Sport, die Jugendhilfe und die Innere Sicherheit. Als breit aufgestellter Träger der Wohlfahrtspflege in Chemnitz werden wir unsere Möglichkeiten einsetzen, um als Motor für die Zusammenführung und die Integration der Bemühungen zu wirken – und sind uns in diesem Anliegen auch völlig einig mit der Stadtverwaltung Chemnitz.
  • Die gesellschaftlichen Ursachen der Jugendgewalt können nur von der Gesellschaft selbst verändert werden. Als angesehener und sozialpolitisch aktiver Verband werden wir uns in Chemnitz und vor allem im Freistaat Sachsen dafür einsetzen, dass das „Fanproblem“ als Problem unserer Gesellschaft ernst genommen wird und dass in der Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen verbessert werden.

Der AWO-Kreisverband wurde 1990 in Chemnitz wiedergegründet. Er ist heute mit rund 600 Mitarbeitern einer der stärksten Träger der Freien Wohlfahrtspflege in Chemnitz und der größte AWO-Kreisverband in Sachsen.

Der Kreisverband betreibt zwei Jugendeinrichtungen, von denen sich insbesondere das Kinder- und Jugendhaus „UK“ mit seinem Leiter, Herrn Schneider, durch die Jugendturniere unter dem Motto "Sport statt Gewalt" einen guten Ruf in der Sport- und insbesondere in der Fußballszene erworben hat.

Im Auftrag des Amtes für Jugend und Familie der Stadt Chemnitz werden zwei der schwierigsten Aufgaben im Jugendbereich wahrgenommen: der Kinder- und Jugend-Notdienst und das kostenfreie und anonyme Kinder- und Jugendtelefon.

Außerdem bietet der AWO-Kreisverband Beratungs- und Hilfedienste an, die sehr stark (z. T. ausschließlich) von Jugendlichen und jungen Erwachsenen nachgefragt werden, z.B. die Schuldnerberatung mit dem präventiven Jugend-Projekt ("kids-and-money"). Die freie Straffälligenhilfe bietet ein umfassendes Angebot für die verschiedenen Phasen und Situationen der Resozialisierung: Von der vorgerichtlichen Schlichtungsstelle für den "Täter-Opfer-Ausgleich" über die allgemeine "Beratungsstelle für Inhaftierte, Haftentlassene und deren Angehörige" bis hin zu ganz konkreten Hilfestellungen wie Betreutes Wohnen / Übergangswohnungen. Auch vom Gericht angewiesene Auflagen wie eine "Betreuungsweisung" oder der "Soziale Trainingskurs" werden in Chemnitz von der AWO realisiert.

In den genannten Bereichen arbeiten über 40 hauptberufliche und 30 ehrenamtliche SozialarbeiterInnen.

Fazit: Die AWO Chemnitz ist also im Jugendbereich breit aufgestellt und kann reiche Erfahrungen in das neue FAN-Projekt einbringen. Besonders wertvoll dafür ist die Kompetenz im Umgang mit wirklich schwierigen (und sogar mit kriminellen und verurteilten) Jugendlichen.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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